Die richtige Lautsprecher-Aufstellung – das Wo macht die Musik

Tipps zur Lautsprecher Aufstellung - Schmuckbild

Die Lautsprecher-Aufstellung im Raum sowie die Wahl des richtigen Hörplatzes ist für eine hochwertige Musikwiedergabe äußerst wichtig. Deshalb gilt es, allgemeine Regeln dazu umzusetzen und die Hintergründe zu kennen. Danach kann eine digitale Lautsprecher-Korrektur weitere klangliche Verbesserungen bringen.

Symmetrische Lautsprecher-Aufstellung: willkommen im Sweet Spot

Symmetrie ist ein Schlüssel zum Hörgenuss, das gilt nicht nur für die Signalführung bzw. den symmetrische Geräte-Aufbau. Bei der korrekten Aufstellung von Lautsprechern gilt das symmetrische Prinzip gleich mehrfach:

  • Gleicher Abstand zu Rückwand und Seitenwänden
  • Gleiche Einwinkelung (oder zwei Mal keine) der Lautsprecher
  • Hörplatz genau mittig

Und was bringt das konkret? Um Stereo-Musik in Vollendung zu erleben, muss die Stereophonie verstehen und anwenden. Und die setzt nun mal voraus, dass man genau mittig zwischen gleich ausgerichteten Lautsprechern sitzt und deren Signale zeitgleich die Ohren erreichen. Nur dann darfst du dich über eine glasklare Ortung einzelner Instrumente, Protagonisten oder Schall-Ereignisse freuen; nur dann ist die Wiedergabe homogen und präzise, aus einem Guss und vor allem – räumlich. In der Tiefe und in der Breite.

Die Lautsprecher treten dann in den Hintergrund, man genießt lediglich die entstehende „Phantom-Schallquelle“, da das menschliche Gehirn die Herkunft der Stereo-Signale exakt zwischen den Lautsprechern verortet.

Gleiche Wandnähe – hinten und zur Seite

„Gar nicht so schwer?“ Mitnichten. Schon allein diese erste Voraussetzung schafft für viele ein typisches Wohnzimmer-Problem. Gerade modernere Wohnungen/Häuser sind einfach nicht im audiophilen Sinn geschnitten. Drum ist häufig der eine Lautsprecher in die Ecke gepfercht, und der andere hat massig Luft zur loftigen Küche.

Die negativen Effekte von ungleichen Seitenabständen nehmen zwar ab, je größer diese insgesamt sind. Trotzdem ist das eben kein Stereo-Bild aus dem Lehrbuch. Kann man dann in solchen räumlichen Verhältnissen überhaupt Musik hören? Klar kann man, nur sollte man sich dringend mit der Anschaffung eines digitalen Lautsprecher-Managements – die Créme-de-la-Crème dabei ist Trinnov – auseinandersetzen.

Welches Stereodreieck ist das richtige?

Hauptsache ein Dreieck – soviel vorab. Ob die im Lehrbuch stehenden 60 Grad vom Hörplatz zu den beiden Lautsprechern am besten sind (30 Grad je Lautsprecher) – das ist beileibe nicht gesagt und das Ganze hängt von vielen Faktoren ab:

  • Abstrahl-Verhalten der Lautsprecher
  • Grad der Einwinkelung
  • Entfernung zum Hörplatz
  • Persönlicher Geschmack

Probiert aber trotzdem das gleichseitige Dreieck aus: ihr werdet erstaunt sein, wie weit die Lautsprecher auseinander stehen!

Es lohnt, zu experimentieren. Wenn die Bühne in der Mitte „zusammenbricht“, war es zu viel des Guten. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass man – als grobe Orientierung – mit 50 Grad und damit einem gleichschenkligen Dreieck sehr oft besser fährt. Grober Richtwert dabei: Der Hörabstand  sollte ca. Faktor 1,2 des Abstands zwischen den Lautsprecher-Chassis betragen. Stehen Lautsprecher zum Beispiel 2,5 Meter auseinander, kann ein Hörabstand von 3 Metern perfekt sein.

Aber wie gesagt, wertet das nicht als Pauschal-Aussage, sondern als Startpunkt eurer Versuche!

Einwinkeln von Lautsprechern

Auch zur Frage, wie stark Lautsprecher zum Hörplatz eingewinkelt werden sollen, gibt es keine einfache Antwort. Zu unterschiedlich verhalten sich einzelne Treiber der Lautsprecher und verschiedene Konzepte. Ich versuche es trotzdem mit ein paar Tipps:

  • Mit Einwinkelung zwischen 0 und 30 Grad experimentieren (erst mal ohne digitale Korrektur!), auch hier ist die Mitte nicht verkehrt als Start: 15 Grad
  • Je kleiner und je „monitorhafter“ der Hörabstand, desto mehr einwinkeln; je größer der Hörabstand, desto weniger – als grober Trend.
  • Hornlautsprecher nur leicht einwinkeln. Sind sie zu stark auf den Hörplatz ausgerichtet, schreit einem das Horn ins Ohr; stehen sie gerade, geht ihre Richtwirkung häufig am Ohr vorbei, sodass einem ein Hochton-Anteil fehlt.
  • Bändchen- oder AMT-Lautsprecher etwas mehr einwinkeln als Hörer; je länger das Chassis, desto mehr.
  • Subwoofer: Ausrichtung für Stereophonie unerheblich, hier zählt nur der Ort der Schall-Entstehung.

Übrigens sind On-Wall-Lautsprecher (Beispiel: Merovinger Onwall 2.2 System) vom Abstrahl-Verhalten genau so konzipiert, dass sie keiner Einwinkelung bedürfen. Gleichzeitig eignen sich solche Boxen nicht unbedingt als Nahfeld-Monitore.

Lautsprecher so anwinkeln, dass sie sich vor dem Hörplatz kreuzen

Manche empfehlen, Lautsprecher so aufzustellen, dass sich der Schall vor dem Hörplatz kreuzt. Das soll den Sweet Spot erweitern und insbesondere dienlich sein, wenn man mit mehreren Leuten Musik hört. Habe ich auf Messen z. B. schon bei Grimm oder Bönicke gesehen. Ich bin kein wirklicher Freund dieser Variante, denn aus meiner Sicht kann insbesondere die räumliche Tiefe darunter leiden. Aber du darfst es gern probieren :-)

Infografik: Beispielhafte Lautsprecher-Aufstellung mit Grad-Angaben für Einwinkelung und Abstände

Allround-Beispiel oder Startpunkt für eure eigenen Versuche: 15 Grad Einwinklung der Lautsprecher; Entfernung zwischen den Lautsprechern multipliziert mit 1,2 = Entfernung von Lautsprecher zum Hörplatz, was in etwa einem Gesamtwinkel von 50 Grad entspricht.

Merovinger On-wall Lautsprecher – beispielhafte Wandmontage im Wohnzimmer

On-Wall-Lautsprecher sollten ein entsprechend breites Abstrahlverhalten besitzen, können dann eine Lösung für moderne Wohnräume sein.

Lautsprecher-Abstände von der Wand – und warum die Wand-Beschaffenheit den Bass beeinflusst

Gleiche Abstände der Lautsprecher zu den Wänden sind das eine, die Material-Beschaffenheit der Wände das andere. Gerade bei der Bass-Wiedergabe unterscheidet sich die Performance enorm – je nachdem, ob eine harte Wand (Ziegel, Beton, Holz > 10 cm) oder eine Rigips-, Fermacell- oder sonstige Ständerwand den Raum begrenzt. Solche Konstruktionen wirken nämlich wie ein Platten-Schwinger und machen aus dem Frequenzgang eine Berg- und Talfahrt.

In diesem Fall ist auch eine DSP-Korrektur nur begrenzt hilfreich, da Auslöschungen nur bis zu einem gewissen Grad zu beheben sind.

Rezepte für diesen Fall: Wer neu baut, sollte beim Hörraum gar nicht erst auf Rigips & Co. setzen. Wer schon gebaut hat, kann Zwischenwände wieder rausreißen (habe ich bei mir gemacht) oder massive Holzpaneele vor die bösen Schwinger setzen. Oder einen separaten Hörraum beziehen, der über mehr harte Wände verfügt.

Wandabstand deiner Lautsprecher

Beginnen wir mal mit einer groben Klassifizierung von Abständen, die z. T. auch in HiFi-Magazinen zur Orientierung verwendet werden:

  • In-Wall bzw. in der Wand: die Vorderseite der Lautsprecher ist bündig mit der Wand
  • On-Wall: die Lautsprecher-Rückseite ist direkt an die Wand montiert, Terminals etc. sind versenkt oder gehen seitlich/nach unten ab.
  • Direkt vor der Wand: ca. 10 bis 20 cm Abstand von der Wand, von der Rückseite des Lautsprechers gemessen. Manche Hersteller liefern übrigens Schaumstoff-Inlays für die Bassreflex-Rohre auf der Rückseite, um bei einer solchen Aufstellung den Dröhnfaktor zu verringern. So viel bringt das aber nicht …
  • Wandnah: ca. 30 bis 80 cm Abstand von der Wand, wieder von der Rückseite des Lautsprechers gemessen
  • Frei: mehr als 80 cm von der Wand entfernt. Es gibt aber auch Quellen, die erst eine Entfernung ab 1,0 oder 1,2 Meter als „frei stehend“ definieren.

Allgemeine Empfehlungen zu den Wandabständen von Lautsprechern

  • Mindestens 80 cm Abstand zwischen der Vorderseite der Lautsprecher und der Wand dahinter
  • Mehr als ein Meter Abstand zu den Seitenwänden
  • Ggf. Positionierung an der längeren Wand eines Raumes, um seitliche Reflexionen zu reduzieren (alternativ: Einsatz von Absorbern, mehr dazu in meinem Beitrag zur Raumakustik)

Dipole – Abstrahlung nach vorne und nach hinten

Dipole, also Lautsprecher, die kein Gehäuse, sondern nur einen „Rahmen“ besitzen und nach hinten offen sind, bedürfen in jedem Fall einer freien Aufstellung. Ich empfehle mindestens einen Meter, können auch bis zu zwei Metern sein.

Die Wand dahinter sollte zum einen hart sein; besser noch mit Diffusoren behandelt sein. Dann entfaltet dieses Konzept seinen ganzen Charme, seine unbändige Dynamik – aber meist keinen Tiefbass. Da macht uns der akustische Kurzschluss einen Strich durch die Rechnung. Nicht immer …

Ripole – Bass mit Richtwirkung

Ripole sind quasi Dipol-Subwoofer, die auf einem Konzept von Axel Ridtahler basieren. Voxativ arbeitet damit z. B. im 9.87 System. Diese Ripole strahlen sogar tiefere Bass-Regionen gerichtet ab, sprich: Die oben angemahnten Reflexionen hinter den Lautsprechern entstehen erst gar nicht. Das bedeutet aber nicht, dass alle Moden ad acta gelegt sind.

Für den Aufstellungsort gilt Ähnliches wie für Dipole: ein Meter von der Wand entfernt – mindestens. Der Bass solcher Konstruktionen kann im Stereo-Bereich faszinieren, kommt er doch sehr präzise und trocken. Bei Heimkino wäre es nicht meins.

Alternativ zu Ripol-Subwoofern kann man Dipol-Lautsprecher mit geschlossenen Bass-Gehäusen ergänzen, z. B. als Array an der Wand. Diese Kombination hat mich bis dato am meisten begeistert. Aber auch ein solches System funktioniert nur mit entsprechendem Bass-Management und Signalprozessor. Mehr dazu gleich.

Frequenz-Auslöschungen durch die Rückwand – das Dilemma klassischer Lautsprecher

Der oben genannte Lautsprecher-Abstand von mindestens 80 cm zur Wand kommt nicht von ungefähr. Hochton und Mittelton gewinnen in der Regel ungemein, wenn der Lautsprecher einen größeren Wand-Abstand besitzt: Die Musik löst sich besser von den Schallwandlern, die Räumlichkeit nimmt deutlich zu, die Gesamtperformance wirkt freier, luftiger, aber auch durchhörbarer und präziser.

On-Wall und In-Wall Konzepte haben – wenn sie gut konstruiert sind – aber nur in der räumlichen Tiefe Defizite.

So weit, so gut. Aber auch schlecht: Denn der Bass profitiert keinesfalls von dieser größeren Entfernung zur Wand. Bass (und der Grundton) strahlen nämlich kugelförmig ab. Und je weiter der Lautsprecher von der Wand entfernt ist, desto mehr Unfug kann der Bass anstellen. Sprich: Mehr frühe Reflexionen entstehen, die für Auslöschungen und Überhöhungen verantwortlich sind.

Bässe gehören an die Wand!

Leider, muss man sagen, wenn man sich auf klassische Lautsprecher-Konzepte (Stereo = rechts + links) festgelegt hat. Die „Wall of Sound“, der präzise Bass, der einem zeitrichtig in die Magengrube pumpt, ist dann eher ein Wunschgedanke. Aber beginnen wir mal ganz sachlich mit der Physik der Auslöschungen …

Das Loch im Bass – die Wand hinter den Lautsprechern lässt grüßen!

Nehmen wir an, der Lautsprecher steht einen Meter von der Wand entfernt, vom Chassis aus gemessen. Nicht ungewöhnlich fürs klassische Wohnzimmer.  Fast schon tolerant, was die bessere Hälfte angeht. Die Physik besagt nun – zumindest bei rechtwinkligen Wänden und Decken und ohne größere akustische Maßnahmen –, dass der reflektierte Schall der Rückwand die Frequenzen auslöscht, deren Wellenlänge das Vierfache des besagten Abstands ausmachen.

  • 4 mal 1 Meter = 4 Meter.
  • Welche Wellenlänge ist 4 Meter lang? Das verrät uns unter anderem dieser Rechner.
  • Es sind um die 85 Hz.

Man kann also mit relativ hoher Sicherheit davon ausgehen, dass einem im Kickbass-Bereich etwas fehlt – wenn man ehrlich zu sich selber ist. Klar, so eine Delle kann man mit einem Trinnov Amethyst oder Trinnov Altitude 16 ausgleichen. Aber das ist ja nur das plakativste Beispiel für Auslöschungen, die aufgrund der frühen Reflexionen rund um das Bass-Chassis bzw. die Reflex-Kanäle herum entstehen.

Wie umgeht man nun diese teuflische Physik?

Man kombiniert die Hauptlautsprecher mit Subwoofern und stellt diese jeweils optimal auf:

  • Hauptlautsprecher 1,2 Meter von der Wand entfernt (vom Chassis aus gemessen)
  • Subwoofer möglichst nah an die Wand, sagen wir 0,4 Meter vom Chassis aus gemessen (Warum zum Teufel bauen so viele Subwoofer-Hersteller die Teile so tief? Anderes Thema …)
  • Trennfrequenz: 80 Hz

So ergibt sich diese beispielhafte Rechnung:

  • Für die Hauptlautsprecher ergibt sich eine Auslösch-Frequenz rund um 62 Hz. (Welche Frequenz hat 4,8 Meter Wellenlänge?)
  • Für die Subwoofer (man nehme immer zwei) befindet sich die Auslösch-Frequenz rund um 187 Hz (Welche Frequenz hat eine Wellenlänge von 1,6 Meter?)

Voilà: Bei der o. g. Trennfrequenz umgeht man die kritischen Auslöschungen, da beide Schallwandler bis bzw. ab einem Bereich spielen, in dem die auslöschende Reflexion über die Wand nicht mehr ins Gewicht fällt. Für diesen Sachverhalt habe ich auch ein Video-Tutorial gemacht:

Frequenz-Auslöschungen, bedingt durch Lautsprecher-Aufstellung

Trinnov Stereo Vorverstärker für 2.0, 2.1 oder 2.2 Setup

Trinnov Amethyst

Trinnov Amethyst Stereo 2.0 und 2.2 Vorverstaerker

Der beste Hörabstand

Gibt es den pauschal? Wer den Beitrag aufmerksam gelesen hat, wird das verneinen. Deshalb sind meine Tipps immer mit Bedacht zu bewerten, sie sollen als Orientierung gelten:

  • In den meisten „normalen“ Wohnräumen ist man mit einem Hörabstand von 3 bis 3,5 Meter gut bedient. Je näher, desto weniger Raumeinfluss, desto direkter das Klangbild. Monitor-Lautsprecher können im Nahfeld (1,5 bis 2 Meter) schon hervorragend funktionieren.
  • Je schlechter die Raumakustik (glatte Wände, Fenster, Spiegel), desto näher sollte man an den Lautsprechern sitzen: Der direkte Schallanteil nimmt zu, die Reflexionen fallen weniger ins Gewicht.
  • Große Lautsprecher wie meine Merovinger MELO-DI oder auch größere Horn-Konzepte sind eher für größere Abstände konzipiert: 4 bis 5 Meter grob. Wenn der Raum groß genug und akustisch behandelt ist, erhält man damit eine absolut realistische Darbietung. Weder Elefanten-Orchester noch Puppen-Kapelle. Einfach echt, erhaben, live.

Die meisten sitzen aber tendenziell zu weit entfernt von ihren Lautsprechern. Sucht die Nähe!

Machen wir uns nix vor: Architektur-Entscheidung und/oder Ehegelübde sind meist vor derlei akustischen Erkenntnissen erfolgt. Insofern ist das, was wir anstreben sollten, der beste Kompromiss.

Ich selber bin mit meinem sorgfältig geplanten Dachgeschoss im neuen Haus auch auf die Schnauze geflogen. Erfahrung macht klüger, und der z. T. unvernünftige, aber leidenschaftliche Wille treibt einen zum nächsten Schritt.

Ich kann besten Gewissens behaupten, dass ein Trinnov (oder zur Not auch ein anderer wertiger Signalprozessor) für viele von euch die Ultima Ratio darstellen wird. Zu oft habe ich in Gesichter geblickt, die nach Konfiguration und Einmessung eines solchen Geräts vor Freude nur noch strahlten. Denn damit ist man in der Lage, die meisten Probleme der Lautsprecher-Aufstellung zu reduzieren (ich sage bewusst nicht „aus der Welt zu schaffen“):

  • Ausgleich von Laufzeiten, wenn man verdammt noch mal nicht mittig zwischen den Lautsprechern sitzen kann oder die Lautsprecher nicht perfekt symmetrisch stehen
  • Auslöschung von frühen Wand-Reflexionen (das kann nur Trinnov)
  • Reduktion von Auslöschungseffekten am Hörplatz aufgrund von frühen (Bass-)Reflexionen
  • Verbesserung von Homogenität und Ortung, wenn unterschiedliche Wand-Abstände und/oder -Materialien starke Differenzen zwischen rechtem und linken Kanal erzeugen
  • Management von Subwoofern, damit diese sauber (!) von den Hauptlautsprechern getrennt werden und zeitrichtig abstrahlen (Dazu muss nämlich der Hauptlautsprecher verzögert werden, da er näher zum Hörer steht, und zur festgelegten Übergangsfrequenz „rausgenommen“ werden – geht halt nur digital.)

Hörabstand zur Rückwand

Mensch, eines hätten wir fast vergessen: Viele von uns haben ein Brett hinterm Kopf. Also die Rückwand in unmittelbarer Nähe des Occiputs. Das ist doppelt kacke. Zum einen bekommt man die Reflexionen der (glatten) Rückwand direkt ins Ohr. Das geht auf Kosten der Präzision, das Klangbild wird diffuser, weniger differenziert, verwaschen, nervig. Zum anderen bekommt man in der Nähe der Rückwand deutlich zu viel Bass ab (ohne Signalprozessor).

Deshalb sollte man – wenn sich so eine Konstellation nicht vermeiden lässt – dringend mit Absorbern hinter den Ohren arbeiten. Viel hilft viel, das gilt bei Raumakustik generell.

Oder, die definitiv bessere Lösung: Man verlegt den Hörplatz auf ca. 5/8, maximal 3/4 der Raumlänge bzw. -breite. Das ist ein Richtwert, der sich viele Male als praxistauglich erwiesen hat.

Spikes, Antispikes, Basen – worauf fühlen sich Lautsprecher wohl?

Zur Aufstellung von Lautsprechern gehört auch der Untergrund. Und eine weitere Weisheit aus der audiophilen Community ist dabei nicht unangebracht: Alles schwingt.

Sehr viele Lautsprecher besitzen Spikes. Und wenn sie es nicht tun, schrauben ihre Besitzer ganz schnell welche drunter. Warum?

Schauen wir uns an, was Spikes tun:

  • Sie sorgen für einen stabilen Stand (zumindest, wenn es drei sind). Die Spitzen (kleiner als ein Quadratmillimeter) bringen das gesamte Lautsprecher-Gewicht auf eine äußerst kleine Fläche. Drum sollte man sie auf einem Parkettboden auch nicht schieben – Randnotiz.
  • Sie machen den Lautsprecher höher. Tieftöner und meist auch Bassreflexrohr sind weiter vom Boden entfernt. Marginal.
  • Sie leiten Vibrationen ab. Das ist zum Großteil Nonsens. Dann müsste das ganze Gehäusekonzept so ausgelegt sein, dass die gesamte Energie ohne Materialunterschiede, Gewinde etc. auf die Spikes abgeleitet wird. Schwierig.
  • Vor allem aber: Sie koppeln den Lautsprecher hart an den Untergrund an. Und dieser Untergrund bleibt in der Regel davon nicht unbeeindruckt.

Und jetzt sind wir beim großen Irrtum angelangt: Die Spikes mögen zwar Energie aus dem Lautsprecher ableiten (findet der Hersteller ggf. gut), aber sie geben diese gezielt weiter an euren Raum. Und der schaukelt das Ganze auf. Da helfen im Übrigen auch keine Spike-Schalen. Hab selber schon welche für 1.000 Euro ausprobiert, weil ich den Werbesprüchen Glauben schenken wollte. Das ist gelinde gesagt nix als Betrug.

Entkoppeln statt ankoppeln

Aus meiner Erfahrung ist es (meist) zielführender, Lautsprecher vom Boden zu entkoppeln. Dazu nimmt man z. B. eine Schiefer- oder Granit-Platte (schwer sollte sie sein), stellt darauf den Lautsprecher (gern mit Spikes), und die Platte koppelt man via Dämpfer vom Boden ab.

Insbesondere Subwoofer profitieren davon. Aber welche Dämpfer?

Tipps für entkoppelnde Dämpfungsfüße

Da gibt es zum Beispiel das SVS Soundpath Subwoofer-Isolationssystem. Nachteil: Je nach Gewicht von Lautsprecher + Basis muss man genau austarieren, wie viele davon zur optimalen Entkopplung beitragen.

Besser finde ich noch Industrieware: Okay, die Teile sind hässlich, aber dann macht der Steinmetz halt eine Aussparung in die 40 mm Schieferplatte! Jedenfalls bringen diese Teile deutlich mehr als die gängigen Absorber am HiFi-Markt.

Und man kann die Variante gemäß dem Gesamtgewicht auswählen. Da diese Gummidämpfer nachgeben, ist es ggf. sinnvoll, zwischen drei oder vier abzuwägen. Meist ist der Lautsprecher zur Vorderseite schwerer (Chassis!), dann sind drei okay. Zur Not hilft man mit einem Klebepad oder -filz nach.

Diese Absorber sind im Übrigen auch meine Empfehlung für wirkungsvolle Subwoofer-Entkopplung (zur Not auch ohne schwere Platte drunter).

Trinnov AV-Vorverstärker Altitude mit 12 bis 48 Kanälen

Trinnov Altitude 16

Trinnov Altitude16 AV Vorverstärker Heimkino Vorderansicht und Rueckseite

Trinnov Altitude 32

Trinnov Altitude 32 – Heimkino AV-Vorverstärker Front- und Rückansicht

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