MELO-DI – einzigartiger Dipol-Lautsprecher von Merovinger Audio
„Ich habe die Merovinger Melo-Di in der Kette Acousence pow-amp/Trinnov/Acousence DAC genießen dürfen: Das ist eine der am besten abgestimmten Anlagen, die ich jemals erlebt habe, das kommt verdammt nahe an meine Referenz heran – die allerdings ein Preisschild von 500.000 Euro trägt … Selten habe ich mein Klavierspiel so echt empfunden wie mit der MELO-DI. Riesenkompliment an Merovinger Audio!“
Musik in meinen Ohren – wie noch nie zuvor …
In meinem Hörraum waren viele außergewöhnliche Lautsprecher namhafter Marken mit Weltruf zu Gast – mal länger, mal kürzer. Ich bin mir sicher, dass die MELO-DI von Merovinger Audio sehr, sehr lange hier stehen wird. Denn mit ihr habe ich mein persönliches Klang-Ideal erreicht. Und in Sachen Design – ihr könnt es euch bei Betrachtung meines Vorgänger Systems fast denken – trifft der Lautsprecher ebenso „ins Schwarze“.
Aber die MELO-DI ist nicht nur aus klanglicher und optischer Sicht ein außergewöhnlicher Lautsprecher für mich. Ich hatte nämlich die Ehre, an der Entwicklung dieses Meisterwerks teilhaben zu dürfen: Tests mehrerer Prototypen mit unterschiedlichen Treiber-Anordnungen, intensive Hörtests verschiedener Trennfrequenzen für die Weiche, Ideen für Materialien und Fertigungstechnik …
Äußerst spannend, wie aufwändig eine Lautsprecher-Entwicklung ist, wenn man kompromisslos agiert und das Beste herausholen will. Und ein wenig stolz bin ich natürlich auch, dass einige meiner Anforderungen und Ideen von Merovinger umgesetzt wurden.
Ich freue mich, dass ich euch diesen Lautsprecher exklusiv anbieten darf! Kommt vorbei, und hört ihn euch an, es lohnt sich!
Konzeption und Aufbau des MELO-DI Lautsprecher-Systems
Wie der Name andeutet, handelt es sich bei der MELO-DI um einen waschechten Dipol. Obwohl – so ganz waschecht dann doch nicht: Denn das Konzept sieht die Ergänzung von (natürlich hochwertigen) Subwoofern vor, deren Gestaltung und Positionierung je nach Raum und Budget individuell von Merovinger Audio konzipiert wird.
Dabei kann die Münchner Manufaktur aus dem Vollen schöpfen, hat sie sich in Sachen Tiefton-Kompetenz dank hauseigener Sensor-Regelung, hochwertiger Chassis und individueller Gehäuse-Fertigung eine große Reputation erarbeitet. Denkbar sind also zum Beispiel:
- Zwei Subwoofer, einer für den linken und einer für den rechten Kanal, als On-Wall-Ausführung, klassische Würfel oder Eck-Woofer.
- Vier Subwoofer in den genannten Ausführungen, zur Platzierung in allen vier Raumecken oder an allen vier Wänden mittig (mit 4 Subs bereits mit Trinnov WaveForming realisierbar)
- Wand-Arrays vorne und hinten und damit für Trinnov Planar WaveForming ausgelegt, die aktuelle Spitze der Bass-Performance bis mindestens 100 Hertz!
- Dipol- oder Ripol-Arrays (die dann ebenfalls Wandabstand benötigen) für Leute, die von Open Baffle gar nicht genug bekommen können
Mit einer unteren Grenzfrequenz von rund 40 Hertz könnten die Dipole auch alleine betrieben werden, aber das Zusammenspiel mit Subwoofern bringt entscheidende Vorteile:
- Die Positionierung, Anzahl und mögliche Arrays von Subwoofern kann genau auf den Raum abgestimmt werden, beim angesprochenen WaveForming bilden Raum und Woofer eine perfekte Symbiose. Denn unter 100 Hz macht nicht nur das Tiefbass-Chassis Musik, sondern vor allem der Raum.
- Dank der Auslagerung des Tiefbass-Bereichs werden Auslöschungen minimiert, zumal man bei der Trennfrequenz einen gewissen Spielraum hat, sagen wir zwischen 100 bis 60 Hertz – in Abhängigkeit von den Woofern und ihren Positionen.
- Die Übernahme tiefer Frequenzen durch Subwoofer entlastet die Breitbänder, sodass diese präziser, leichtfüßiger, souveräner zu Werke gehen. Gerade der Kick-Bass und der Grundton profitieren davon, das Klang-Niveau steigt. Mal ganz abgesehen von den Pegeln, die sich absolut verzerrungsfrei und vollkommen unangestrengt realisieren lassen.
6 Breitbänder im „Time Array“
Das Design der MELO-DI ist geprägt von der Treiber-Anordnung der 6 Breitband-Chassis, die vom taiwanesischen Spezialisten Tangband bezogen werden. Im Gegensatz zu klassischen Line Arrays, wo die Treiber stur untereinander angeordnet sind, berücksichtigt das Merovinger „Time Array“ penibel genau die Laufzeiten der einzelnen Chassis zum Ohr – unter Berücksichtigung des empfohlenen Hörabstands von 3,7 bis 5 Meter. Das Resultat (siehe unten): ein Phasengang und eine Impulsantwort, wie ich ihn noch bei keinem Lautsprecher gemessen habe.
Das Referenz-Chassis liegt dabei auf Ohrhöhe, die anderen Chassis sind etwas versetzt angeordnet, so dass der Höhen-Unterschied und damit der längere Weg zum Ohr ausgeglichen wird.
„Moment!“, werden einige jetzt sagen, „je nach Sesselhöhe oder Körpergröße ist das Referenz-Chassis dann gar nicht auf Ohrhöhe …“. Genau deshalb fertigt Merovinger den Standfuß individuell an und variiert ihn leicht in der Höhe, um diese Unterschiede zu berücksichtigen.
Keine Sorge: Auch nachträglich (neues Sofa gefällig?) ist eine Anpassung möglich, indem der verschraubte Mittelteil des Ständers getauscht wird.
Mundorf AMT für klangliche Höhenflüge
Das „Time Array“ ergänzt Merovinger mit einem Air Motion Transformer in Dipol-Ausführung: ein leicht modifiziertes Modell von Mundorf, das äußerst verzerrungsarm, feinst auflösend und musikalisch aufspielt.
Warum nur ein Hochtöner und kein Array?
- Da die Breitbänder aufgrund des Open Baffle Konzepts zu niedrigeren Frequenzen hin Schalldruck verlieren, werden sie mit Hilfe eines einzigen, äußerst flachen Filters linearisiert. Am Ende resultiert ein Wirkungsgrad, der mit rund 94 dB dem des AMT inkl. Waveguide entspricht.
- Das Bündelungsverhalten der Lautsprecher wird verbessert: In dem Moment, wo das Array verstärkt bündelt, übernimmt der Air Motion Transformer, der aufgrund seiner vergleichsweise geringen Höhe auch in der Vertikalen breiter abstrahlt. Somit konnte eine Gesamthöhe von gut 1,60 Metern realisiert werden – ein Format, das sich deutlich harmonischer und gefälliger in einen Raum integrieren lässt als ein 2,20-Meter-Lautsprecher mit Hochton-Array.
Innenaufbau und Verkabelung
Die Chassis der MELO-DI sind allesamt mit Mundorf Angelique verkabelt. Die Kabelführung erfolgt primär verdeckt (somit ist der Lautsprecher auch von hinten ohne Abdeckung absolut ansehnlich).
Auch die Lautsprecher-Terminals stammen von Mundorf.
Alle Chassis sind in eine separate, bedämpfte Platte montiert, die als Ganzes verschraubt wird.
Brachiale Emotion – der Klang der MELO-DI
Ich kann der MELO-DI – in Kombination mit meinen insgesamt 4 Subwoofern – in den gängigen Bewertungsdisziplinen jeweils eine glatte EINS vergeben:
- Absolute Homogenität: Alles spielt aus einem Guss, in einem Fluss, jede Darbietung erscheint als großes Ganzes und nicht als analytisch herausgeschälte Klang-Inseln.
- Faszinierende Auflösung: Herausarbeitung feinster Details und mikrodynamischer Facetten
- Frappierende Grobdynamik: Ja, die ist tatsächlich noch einen Tick besser als beim Vorgänger-System, was ich gar nicht glauben wollte zu Beginn. Vielleicht macht das Time Array das Tüpfelchen auf dem i aus.
- Fein ziselierte, realistische Bühnenstaffelung in der Breite, die etwas über die Lautsprecher hinausgeht und die als solche wahrlich „verschwinden“. Dank des Dipol-Prinzips schöne plastische Ausleuchtung in der Tiefe
- Natürlichkeit und Nahbarkeit von Instrumenten und Stimmen
- Entspanntheit und Souveränität: keine Schärfen, keine nervenden S-Laute, keine harschen Töne. Dabei nichts an Realismus einbüßend. Locker, leicht und souverän aus der Hüfte schießt die MELO-DI die Impulse Richtung Hörplatz.
Was die MELO-DI für mich einzigartig macht, ist die Kombination aus brachialer, zupackender Dynamik und emotionalem Feinsinn. Also doppelte Gänsehaut, wenn man so will: Der Impuls, der einem durch Mark und Bein fährt, und die emotionale Ausdruckskraft, die einem ans Herz geht.
Nicht nur das: Die Merovinger MELO-DI scheint aus jeder Aufnahme das Bestmögliche heraus zu kitzeln. So ehrlich die Wiedergabe auch ist, man hat das Gefühl, dass jede Aufnahme nochmal veredelt wird. Besonders fällt das bei typischen 80er Jahre Aufnahmen ins Gewicht. Die MELO-DI schafft es, solche Produktionen deutlich genießbarer zu machen. Ich kann das an gar keiner speziellen Eigenschaft festmachen, aber ich empfinde es definitiv so.
Was ich eigentlich damit sagen will: Hört und schaut euch diese Lautsprecher bei mir an, als erfrischende Abwechslung von highfidelen Standards. Alles Weitere sagt euch ohnehin nur euer Ohr!
Aufstellung und Praxis
Die MELO-DI „Satelliten“ als reine Dipole verlangen einen Meter Wand-Abstand, je nach Geschmack gern ein wenig mehr. Hinter den Lautsprechern machen sich Diffusoren sehr gut, ich kann z. B. die Fractal 34 von Ekustik wärmstens empfehlen. Sind aber nicht zwingend notwendig.
Allzu bedämpft (wir reden von reiner Absorption) sollte die Rückwand nicht sein.
Die Lautsprecher sollten leicht angewinkelt werden, ca. 15 Grad gebe ich mal als Ausgangspunkt mit.
Was sich dank des Time Arrays und der Waveguides sofort bemerkbar macht, sind reduzierte Boden-/Decken-Reflexionen. Letztere führten bei mir dazu, dass ich bei meinem Vorgänger System die Bass-Abteilung aufgeteilt habe: Oberbass und Kickbass über Bässe an der Wand, Tiefbass über Subwoofer in der Ecke. Mit der MELO-DI habe ich keine hörbare Beeinträchtigung der Gruppenlaufzeit bei ca. 90 Hertz mehr, die Wandbässe konnten entfallen. Der Kickbass war danach sogar klar besser.
Bezüglich Subwoofern ist man ohnehin flexibel, das ist ja Teil des gesamten Lautsprecher-Konzepts und bietet in Sachen Raum-Integration und -Anregung maximale Flexibilität. Man denke zum Beispiel an On-Wall-Subs mit nur 12 cm Tiefe, Integrationen in Low-Boards, Realisierung als Wand-Paneele und und und.
Aktiv oder passiv – Merovinger MELO-DI als flexibles Konzept
Ich bin bekennender Aktiv-Fan, und Merovinger Audio steht primär für aktive Konzepte. Es liegt auf der Hand, dass die aktive Variante der MELO-DI die klare Empfehlung ist. Ich selber betreibe sie mit der aktiven Trinnov-Weiche meines Trinnov Altitude 32 (auch die Altitude 16 ist möglich sowie der Trinnov Amethyst, dann aber ohne Sub-Ergänzung). Es ist aber auch ein Merovinger Fouraudio DSP mit FIR-Filtern und 6-Kanal-Endstufe möglich.
Trotzdem hat sich der Hersteller entschieden, auch eine passive Variante der MELO-DI anzubieten. Deshalb gibt es zwei ergänzende Module:
- eine passive Weiche für die Trennung des Breitband-Arrays und AMT im externen Gehäuse
- eine aktive elektronische Weiche zur Anbindung von Subwoofern, ebenso im externen Gehäuse (siehe Bild unten)
Letztere besitzt einen High- und Low-Pass-Filter, der auf rein elektronischem Weg ohne DSP die Hauptlautsprecher von den ergänzenden Subwoofern trennt. Die Übergangsfrequenz beträgt 70 Hertz, realisiert über einen Butterworth-Filter 4. Ordnung.
Somit können auch eingefleischte Analog-Verfechter in den Genuss dieses fantastischen Lautsprechers kommen. Gut: Zumindest sollten sie offen für Subwoofer-Einbindungen sein. Oder sie begnügen sich mit 40 Hz Tiefgang und frönen humaner Lautstärken.
Technische Daten und Preise für die Merovinger MELO-DI Lautsprecher
Die Angaben beziehen sich – wenn nicht anderweitig kommentiert – auf die aktive Variante der MELO-DI mit Anbindung von zwei aktiven 18-Zoll Subwoofern (70 Hz Trennfrequenz oder höher) von Merovinger Audio.
Geld spielt keine Rolle? MELO-DI-LUXE mit Treibern von AER
Das deutsche Unternehmen AER stellt die wohl besten Breitband-Treiber der Welt her, mit Wirkungsgraden weit jenseits der 100 dB. Nicht nur das: Für die neue, auf der Highend 2023 umjubelte W22 von Boenicke Audio (6-stelliges Preisschild) fertigt das schwäbische Unternehmen den Hochtöner.
Das Konzept der MELO-DI hat es AER-Mastermind Filip Keller so angetan, dass er für die Version „MELO-DI-LUXE“ eine Spezial-Ausgabe seiner Top-Breitbänder zuliefert, in Kombination mit einem neu entwickelten Dipol-Hochtöner AER B2. Gut für Leute ohne Kosten-Sensibilität, die schlicht das Beste vom Besten möchten. Und jenen sei noch ergänzend gesagt, dass das MELO-DI System via Bass-Array an Front- und Rückwand (und dem neuen Bass-Management bzw. WaveForming von Trinnov) auch in den tiefsten Tonregistern auf ein Niveau gehoben werden kann, das seinesgleichen sucht.
Kostenpunkt: 80.000 €
MELO-DI trifft MELO-C – passende Ergänzung von Heimkino-Lautsprechern
Dipole im Heimkino funktionieren für die Front hervorragend, aber dann wird es dünn, weil schlicht der Raum zur Aufstellung fehlt. Darum bietet Merovinger als Lösung eine Lautsprecher-Serie im geschlossenen Gehäuse an, die mit den gleichen Breitbändern arbeitet wie die MELO-DI. Dazu gesellt sich ebenso ein AMT von Mundorf, allerdings optimiert für die Closed-Bauweise.
In jedem Fall spielen die MELO-DI Und MELO-C aus einem Guss, die räumliche und dynamische Darbietung ist aller Ehren wert. Wobei es einen einzigen Fall gibt, wo die Macht der Dipole im Vergleich zum geschlossenen Gehäuse auffällt: wenn ein sprechender Mensch von ganz links außen in die Mitte läuft. Aber solche Szenen sind zum Glück selten :-)
Dimi Vesos zu Besuch bei mir – seine Eindrücke von der MELO-DI im Video
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