PSI AVAA C214 – aktive Bassfalle
Meister der Effizienz: Tiefbass-Absorption im kompakten Format
Dem Tiefbass Herr zu werden, ist nicht einfach. Ich selber brauchte Jahre, um ihn in meinem Dachgeschoss zu zähmen, und der Aufwand war enorm. Denn für Frequenzen mit 4 bis 20 Meter Wellenlänge tut es nicht mal eben ein Eckabsorber. Da sind regelrechte Material-Schlachten angesagt, kubikmeterweise Absorber, die an passenden Stellen verstaut werden wollen …
Alternativ gibt es die aktive Variante: Double Bass Array oder – in etwas flexiblerer Anordnung und noch besserem Ergebnis – das Trinnov WaveForming. Beide äußerst effektiven Methoden bedeuten viele Subwoofer, viele Endstufen, viele Kanäle und damit auch bedeutende Investitionen.
Und was macht man eigentlich in einem klassischen Wohnraum oder in einem nicht rechteckigen Raum (Voraussetzung für DBA und vorteilhaft für WaveForming)? Wie erklärt man der Ästhetik-Kommission zuhause die räumlichen Eingriffe?
Ihr seht schon: Es gibt viele Gründe, sich mit einer PSI AVAA C214 zu beschäftigen. Die killt trotz ihrer geringen Größe effizient die Bass-Frequenzen, die die größten Probleme verursachen. Automatisch. Ohne Einmessung. Zu schön, um wahr zu sein?
Ja, denn je nach Raumgröße braucht man davon ebenfalls 2 oder noch mehr …
„Ich fand die AVAA C214 beeindruckend. Sie sind super einfach einzurichten, sehr leicht zu verstecken und leisten mehr als eine realistische Anzahl von passiven Maßnahmen – wenn auch zu etwas höheren Kosten. Das Wichtigste ist, dass die Bassqualität mit den AVAAs merklich verbessert wurde, und zwar auf eine Art und Weise, die mit einer anderen Technologie nicht möglich ist.“
Das macht die AVAA C214 zu einem besonderen Bass-Absorber
- Bekämpft gezielt Bass-Dröhnen aufgrund von Raummoden, und zwar nicht nur Längsmoden, sondern auch Quermoden und vertikale Moden.
- Kann die Nachhallzeit bei kritischen Frequenzen um bis zu 50 % reduzieren.
- Ersetzt das 15- bis 45-fache an (passivem) Absorber-Volumen (nach meiner Erfahrung kann man von 1,5 bis 2 Kubikmetern je nach Frequenzbereich ausgehen)
- Ist insbesondere im Tiefbass-Bereich von 15 bis 70 Hz sehr effektiv. (Die AVAA C214 arbeitet aber bis 160 Hz, wobei die Wirkung über 90 Hz nachlässt.)
- Arbeit ohne Gegenschall, d. h. hat keinerlei klangliche Auswirkung und kann auch in der Nähe des Hörplatzes positioniert werden.
- Lässt sich dezent im Raum positionieren: stehend, liegend oder an die Wand montiert.
Das Resultat: Dank der Reduktion des Nachhalls gerät der Bass straffer, konturierter, knackiger. Gleichzeitig hörst du mehr Details im Grund- und Mittelton, die ansonsten überlagert würden. Zudem beeinflusst eine PSI AVAA C214 auch den gemessenen Frequenzgang am Hörplatz positiv, sprich: Sie glättet die Berge und Täler im Bass-Bereich.
Positionierung der PSI Audio AVAA C214
Das Prinzip der AVAA C214 basiert auf einer Resonanz bei Druck-Maxima. Also stellen wir die schicken Zylinder dorthin, wo der größte Bassdruck herrscht:
- In den Raumecken hinter den Lautsprechern
- In den Ecken hinter dem Hörplatz
- In unmittelbarer Nähe oder hinter einem Subwoofer (bitte prüfen, ob sie sich durch den Sub gestört fühlt …)
Einen Versuch wert kann auch die Positionierung seitlich vom Hörplatz sein. Im Endeffekt heißt es Ausprobieren und anhand von Höreindrücken und Messungen (Wasserfall-Diagramm) das Beste für den eigenen Raum herauszuholen.
Generell sollte eine PSI AVAA freistehend platziert werden, d. h. Mobiliar oder schallharte Gegenstände sollten ein bis eineinhalb Meter entfernt stehen. Die LED soll zum Hörplatz bzw. in die Raummitte zeigen.
Stehend, liegend, an der Wand – geht alles!
Im Normal steht eine AVAA C214 hochkant im Raum. Je nach Wirkung und ästhetischem Bedürfnis kannst du sie auch liegend absorbieren lassen oder an die Wand montieren (hochkant oder quer). Für letztere beiden Anwendungen gibt es eine solide Befestigungsschiene.
Wie viele PSI AVAA C214 für welchen Raum?
Die Anzahl der PSI AVAAs für eine entsprechende Wirkung hängt von der Raumgröße und bereits getroffenen akustischen Maßnahmen ab.
Unter 15 Quadratmeter ist in der Regel schon ein aktiver Bass-Absorber ausreichend. Bei Räumen von 20 bis 30 Quadratmeter empfiehlt der Hersteller zwei. Größere Räume vertragen gern mal vier und mehr. Klar, das summiert sich dann zu einer größeren Investition, aber das Resultat spricht in den allermeisten Fällen für sich.
Einrichtung der AVAA C214
Das Setup der PSI Audio AVAA C214 ist kinderleicht. Für den Betrieb ohne App-Steuerung schließt man das Stromkabel an und schaltet ein. Ein grünes Licht zeigt an, dass der Absorber in Betrieb ist. Im Übrigen gibt das Gerät im Anschluss einen Pfeifton wieder, wenn ihm etwas bei der Aufstellung nicht passt. Zum Bespiel, wenn es einen Gegenstand „vor der Nase“ hat. Nicht erschrecken: Auch wenn sich dein Körper der AVAA nähert, gibt es ein Feedback.
Der Gain der AVAA C214 lässt sich über die blaue und rote Taste regeln, wobei bei –12, 0 und +6 eine weiße LED zur Orientierung aufleuchtet.
Je höher der Gain, desto mehr Wirkungsgrad. Aber:
- Im Ruhezustand soll die PSI AVAA keinen Ton von sich geben.
- Im Betrieb bei tiefbasslastiger Quelle soll das Licht nur ab und zu hell aufleuchten. (Dies zeigt an, dass das Gerät die Sättigung erreicht hat.)
Einrichtung und Steuerung via App
Im Unterschied zum rein analogen Vorgänger Produkt AVAA C20 ist die AVAA C214 per iOS- oder Android-App (Tablet und Smartphone) steuerbar. Hier könnt ihr die Applikationen herunterladen:
Für die Erst-Erfassung des Geräts in der App schaltet man die PSI AVAA C214 bei gedrücktem blauen Knopf auf der Rückseite an und lässt nach ca. 2 Sekunden los, sodass ein blaues Licht „wabert“. Nun ist das Gerät bereit, mit der App verknüpft zu werden.
Wichtig: Das Smartphone bzw. Tablet muss sich dazu in einem 2,4 GHz WLAN-Netz befinden. Zur Not könnt ihr das 5 GHz WLAN im Menü der Fritzbox oder eines anderen Routers (temporär) deaktivieren.
Danach startet die App den Such-Vorgang, und nach wenigen Sekunden befindet sich die AVAA, benannt nach ihrer Seriennummer, in der Liste der „Devices“. Im Anschluss kann man den Gain der PSI AVAA im Übersichtsmenü einstellen. Die Schritte entsprechen der Grafik oben.
Beispiel-Messungen
Die AVAAs funktionieren nicht in jedem Raum an jeder Stelle gleich gut, hier ist Probieren angesagt. Damit der Nutzen etwas konkreter wird, zeige ich hier zwei Wasserfall-Diagramme mit und ohne AVAA C214 (zwei waren in 25 Quadratmeter in den hinteren Ecken positioniert):
Technische Daten und Preise zur AVAA C214
Die AVAA im Zusammenspiel mit weiteren Raumakustik-Maßnahmen
Ich bin generell ein Freund der Maxime „Die Mischung macht’s“ – so auch hier. Eine AVAA C214 (bzw. mehrere davon) spielt ihre Stärken primär im tieferen Bass-Bereich (der problematischste) aus. Eck-Absorber lassen unter 80 Hertz Federn, egal aus welchem Material sie sind. Ein ausgewogen, aber nicht übertrieben bedämpfter Mittel- und Hochton-Bereich ist ohnehin eine Grundvorraussetzung für die audiophile Wiedergabe.
Insofern erzielt man mit den aktiven Bass-Absorbern von PSI Audio die besten Erfolge, wenn man sie in ein ganzheitliches Akustik-Konzept einbettet, dazu sind auch meine Tipps zur Raumakustik hilfreich.
Eck-Absorber und AVAA C214 – stehen sich die nicht im Weg?
Die Frage ist berechtigt. Aber es gibt einige gute Lösungen, sowohl mit Eck-Absorbern (primär für den Oberbass) als auch AVAAs zu arbeiten:
- Du positionierst in die vorderen Ecken die AVAA C214, in den hinteren Ecken Eck-Absorber – oder umgekehrt, je nach Raum und Wirkung.
- Du montierst die Eck-Absorber über die AVAA – man kann auch sehr einfach ein Gestell in der Form der Akustik-Module für die Ecke mit Stoff überziehen und dahinter die AVAA stellen, sodass das Ganze visuell eine Einheit bildet.
- Du stellst die AVAA C214 vor oder neben die Eck-Absorber.
Kombination mit Entzerrung via Trinnov bzw. DSP
Die AVAA C214 ist eine fantastische Lösung für alle Analog-Puristen, die ihre Bass-Wiedergabe ohne jeden digitalen Eingriff verbessern wollen. Gerade in den üblichen Wohnräumen eine AVAA oft die einzige Lösung, die in ästhetisch ansprechender Weise den Klang optimieren kann.
Nichtsdestotrotz empfehle ich als Königsweg die Kombination von:
- breitbandigen Absorbern für Grund-, Mittel- und Hochton,
- konventionellen Bass-Absorbern,
- digitaler Lautsprecher-Entzerrung für die Optimierung von Frequenzgang, Phase und Gruppenlaufzeit
Übrigens sollte man die Einmessung via Trinnov oder anderen Lösungen immer nach der Installation einer oder mehrerer AVAA C214 durchführen, um den Frequenzgang inkl. des Einflusses des aktiven Absorbers gerade zu rücken. Gleichzeitig kann es sinnvoll sein, die Frequenz einer bestimmten Mode von etwaigen Anhebungen auszuschließen (z. B. über Excursion-Curve-Definition im Trinnov Optimizer).
AVAA C20
Das Vorgänger-Modell, das keine digitale Steuerung und Gain-Regelung enthält, ist im Übrigen weiterhin erhältlich und kostet unter 3.000 Euro. Auch wenn der Hersteller betont, dass die Effizienz die gleiche ist, ist mein Eindruck, dass die neue AVAA C214 etwas besser performt. Ich hatte nämlich die AVAA C20 vor einigen Jahren in meinem Hörraum und konnte nicht den Effekt der aktuellen Modelle erreichen. Da sich zwischenzeitlich aber auch andere Dinge hier verändert haben, möchte ich diese Aussage nicht auf die Goldwaage legen …
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