Audiophile Ästhetik im modernen Wohnambiente

Es gibt die dunkelschwarzen Heimkino-Bunker, wo brachiale Pegel gefahren, Wände und Körper zum Beben gebracht werden und Lautstärke als Klangfaktor gilt. Darin wird sich der Manger W1 Onwall Lautsprecher so wohlfühlen wie eine Hand im Wespennest.

Dieser Schallwandler ist fürs moderne Wohnzimmer konzipiert; für den HiFi- und/oder Heimkino-Connaisseur, bei dem das Auge mithört; für Menschen, die das Understatement lieben genauso wie die feindynamische Nuancen und die Atmosphäre der Musik. Dafür verzichten sie gern auf ein paar Dezibel.

Im Gegenzug bekommt man die Dynamik, Authentizität und Räumlichkeit des einzigartigen Biegewellen-Wandlers, der Manger berühmt gemacht hat: Ein „Fast-Breitbänder“, der als Punkt-Schallquelle fungiert. Er ist das einzige Chassis im Gehäuse der Manger W1, das äußerst kompakt ausgefallen und für die Wand-Montage gedacht ist.

Wer auf Bass nicht verzichten will, muss diesem dezenten Musiker allerdings einen oder mehrere Subwoofer zur Seite stellen. Aber keine Sorge: Auch dafür gibt es mittlerweile ultraflache und unauffällig zu integrierende Kandidaten. z. B. einen MeroVinger Stingray Woofer oder einen Velodyne Acoustics MiniVee X, die auch im Lowboard verschwinden können …

Lite Magazin Logo Referenzklasse mit 99 von 100 Punkten

„… Das beginnt bei der exzellenten Impulstreue, der holografischen Darstellung und der herausragenden Raumabbildung, reicht über den klaren Klang mit hoher Auflösung und großem Detailreichtum und mündet in eine ungemein natürliche, homogene Wiedergabe, die das breitbandig schallwandelnde Chassis als Ein-Punkt-Schallquelle erreich … So erweist sich der Manger w1 als Beschallungslösung, die Dezenz und Exzellenz vereint.“

Litemagazin, 2024, Zum Testbericht

Das Herzstück der Manger W1: der Biegewellenwandler

Dieses einzigartige Chassis (aktuell die Version W06) zeichnet sich aus durch:

  • Nahezu perfektes Impulsverhalten ohne Einschwing-Fehler und Einschwing-Geräusche
  • Membran als dünne, biegeweiche Platte, deren Steifigkeit von innen nach außen in gleichem Verhältnis abnimmt (analog der Basilarmembran in unserem Ohr): Hohe Frequenzen sind in der Mitte konzentriert und laufen schnell aus; tiefe Frequenzen laufen bis zum „Sterndämpfer“ am Rand, wodurch Reflexionen vermieden werden. Das neuartige Dämpfungssystem des W06 minimiert Verzerrungen zwischen 400 und 1600 Hertz.
  • Punkt-Schallquelle ohne Probleme einer Mehrwerge-Konstruktion
  • Lange, aber dennoch extrem leichte 70 mm Antriebsspule (2 Schwingspulen, mechanisch in Serie und elektrisch parallel geschaltet, mit Aluminiumdraht auf einem Aluminium-Träger und Kupferband-Zuführungen)
  • 15 Neodym-Magnete für ein starkes Magnetfeld von 1,48 Tesla (vorher 1,32), auf einen Luftspalt von nur 0,95 mm Breite
  • Schnelle Anstiegszeit von nur 13 Mikrosekunden

Und das sind die praktischen Vorteile dieser Konstruktion, die Manger im Laufe der Jahre immer wieder verfeinert hat (neueste Entwicklungsstufe hat Daniela Manger Anfang 2024 vorgestellt.):

  • exzellente Transienten-Wiedergabe (Wichtig für Ortung der Schallquelle und Identifikation der Schallquelle)
  • Nahezu linearer Frequenzgang (im Hauptfrequenzbereich des Wandlers) ohne Verfärbungen 
  • sehr realistisches, räumliches Klangbild
  • Hören ohne Ermüdung
  • Erweiterter Sweetspot
  • Relativ hoher Wirkungsgrad
Manger Biegewellenwandler: Schwingspule, Antrieb, Membran

Schwingspule, Antrieb und die Membran mit der markenprägenden Stern-Form

Bei der Produktion des Manger Biegewellenwandlers werden übrigens Toleranzen bis zu 0,008 mm eingehalten. Chapeau!

Klangvolles Understatement rund um Flat-TV oder Wohnzimmer-Leinwände

Aufgrund seiner sehr kompakten Maße und der schlauen Wandbefestigung inkl. Kabelführung macht der Manger W1 im modernen Wohnambiente eine gute Figur. Gut, wenn man es so schön haben möchte wie auf dem Bild, dann müssen die Kabel unter Putz verlegt werden. Ansonsten sind es halt dezente, flache Kabelkanäle, auf die man zurückgreift.

Zur grauen Fresnel-Kontrastleinwand nimmt man dann vielleicht lieber die basaltgraue Ausführung.

Manger W1 Onwall Kompaktlautsprecher an Wand neben Kamin in einem modernen Wohnzimmer

Die vorbildliche Wand-Befestigung der Manger W1

Der 6 kg leichte Lautsprecher lässt sich quer oder hochkant montieren. Dazu schraubt/dübelt man die Metall-Halterung an die Wand (Schablonen/Zeichnungen für eine exakte Platzierung der Bohrung sind dabei) – und dann schiebt man die Manger W1 von oben oder von der Seite in diesen Halter. Einfach und vor allem bündig ist das Ganze, dank der Vertiefungen für die Kabelführung sowie die nach innen versetzten Terminals.

Rückseite des Manger W1 Lautsperchers mit Vertiefung für Kabelführung, massiver Wandhalterung und Terminal

Manger W1 fürs geschmackvolle Wohnzimmer-Heimkino

Der Manger W1 tut es gut, wenn der Raum nicht allzu bedämpft ist (was im Kellerkino in der Regel der Fall ist). Er muss „atmen“, dann macht er richtig Spaß: Die Präzision und Schnelligkeit, mit der Schall-Ereignisse in den Raum geworfen werden, sind seine Domäne. Die räumliche Darstellung ist fantastisch, Effekte kommen absolut authentisch und auf den Punkt rüber. Wenn Blätter im Wind rascheln, Äste knacken, Flüsse reißen, dann taucht man tief in diese Atmosphäre ein, die einen dichter umschlingt und einnimmt. Darum geht es im Kino!

Subwoofer? Muss …

Die W1 spielt bis ca. 200 Hertz linear, dann fällt sie ab – das muss die Wand hinter ihr ausgleichen. Eine Trockenbau-Wand ist aus meiner Sicht problematisch, sie kann bereits im Grundton und Oberbass wertvolle Energie entziehen, die der Lautsprecher braucht, bis er dann bei ca. 150 Hertz vom Subwoofer (besser: mehreren) entlastet bzw. ergänzt wird.

Ich habe eine Messung mit Trinnov gemacht in meinem Hörraum, der in den Schrägen bedämpft ist und dem W1 keine harte Wand bietet: Man sieht, dass der Abfall deutlicher als normal ausfällt. Zudem empfiehlt der Hersteller – anders als hier korrigiert im Übrigen (Graph 2/3) – die Amplituden-Filter nur bis + 3 dB anzuwenden, um das Chassis nicht unnötig zu belasten.

3 weiße Manger W1 Lautsprecher neben dem Fernseher und darunter (als Center-Lautsprecher)

Lineares Verhalten über 200 Hertz

Dafür ist das Verhalten über 200 Hertz vorbildlich, und der Phasengang ebenso. Das sieht man an der zugehörigen Messung, wobei anzumerken ist, dass der Lautsprecher bei mir direkt in der Dachschräge stand und damit mit vielen Reflexionen zu kämpfen hat. Aber da sehen andere Kandidaten bedeutend „zickzackiger“ aus.

Zum Schutz des Chassis ist übrigens ein Hochpass-Filter erster Ordnung (6 dB) ab 120 Hz integriert.

Amplituden-Messing Manger W1 am Hörplatz

Vor einer harten Wand beginnt der Abfall in der Regel bei ca. 200 Hz, also später als in meinem hier gemessenen Hörraum vor der gedämmten Dachschräge.

Phasengang Manger W1 am Hörplatz

Die Messung der Phase zeigt, warum die Manger W1 auf zeitrichtige Abstrahlung getrimmt ist. Ohne die unmittelbar anliegende Dachschräge wäre der Verlauf noch linearer. Man sieht, dass das Korrektursystem kaum Verbesserungen bringt (zweiter Graph). Ab ca. 500 Hz der Raum der dominierende Faktor.

Impulsantwort Manger W1 am Hörplatz

Vorbildliche Impulsantwort vor Korrektur: erster Graph

Weitere Test-Zitate zum Manger W1

Lowbeats Logo

„Der Manger-Wandler ist auf seine Art außergewöhnlich: Alles, was er macht, ist sehr natürlich, er trifft den Ton absolut genau. Dies ist ein Lautsprecher für erwachsene Hörer, der nicht durch knallige Mitten oder flirrende Höhen überzeugt, sondern – wenn er richtig ein- und aufgestellt ist – genauso natürlich wie plastisch klingt und nur das zeigt, was auf der Aufnahme ist.“

Lowbeats, 2024
HiFi Test Logo

„Wer hätte das gedacht? Der legendäre  Manger-Wandler macht sich im Wohnzimmer (fast) unsichtbar und empfi ehlt sich  als höchstwertiges Stereo- oder Heimkinosystem.“

Manger W1 – technische Daten und Preise

EigenschaftAusführung
TypPassiver 1-Weg On-Wall Lautsprecher
Montage20 cm von oben bzw. von den Seiten zum Einschub in den Wandhalter
Impedanz8 Ohm
Chassis8 Zoll (20 cm) Biegewellenwandler
Frequenzbereich150 Hz – 40 kHz (–6 dB)
Integrierte WeicheHochpass 6 dB ab 120 Hz
Wirkungsgrad89 dB (1 W / 1 m)
Maximale Lautstärke106 dB Peak, 96 dB dauerhaft
Empohlene Verstärkerleistung50–200 Watt
Abmessungen (B × H × T)26,4 × 43, 6 × 71/13,6 cm
Neigungswinkel17 Grad
Gewicht8 kg
Farb-Varianten
- Gehäuse: RAL- oder NCS-Farbton in matt, seidenmatt oder UltraHigh-Gloss
- Ring: Schwarz, Metallic-Rot, Silber, Gold
Paarpreis- 6.000 € (seidenmatt)
- 6.800 € (High Glossy / Klavierlack)
Zubehör (inkludiert)- Wandhalterung
- Bohrschablone
- Handschuhe
- Reinigungstuch
Garantie3 Jahre
Schwarzer Manger W1 Lautsprecher quer montiert an der Wand, nach unten abstrahlend

Die Manger W1 gibt es in allen erdenklichen RAL-Farben, als seidenmatte oder High-Glossy-Ausführung. Auch für die Farben des Blendenrings um das Chassis stehen mehrere Optionen zur Verfügung.

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