Melco S100a – Netzwerk-Switch für audiophile Ansprüche

Netzwerk-Switch Melco S100a – Vorderseite und Rückseite

Wer seine digitale Kette perfektionieren will, landet irgendwann beim Netzwerk-Switch. Der Melco S100a ist ein bestens beleumundetes Gerät, das Nullen und Einsen zu einem audiophilen Signal zusammensetzt.

Die kompromisslose Digital-Kette endet nicht vor einem Switch …

Wann klingt die digitale Kette ebenbürtig zur Schallplatten-Wiedergabe? Mal vorausgesetzt, wir haben es mit Masterings auf gleichem Niveau zu tun. Bei der digitalen Zuspielung erreicht man mit wenig Aufwand sehr schnell ein gutes Resultat. Ohne Frage. Aber um ein sehr gutes, ja sogar außergewöhnliches Resultat zu erzielen, ist ebenso viel Feinarbeit notwendig wie bei der analogen Perfektion von Laufwerk, Tonarm, Tonabnehmer und Phonovorverstärker.

Die Baustellen auf der digitalen Seite sind Router, Netzwerk-Verkabelung, NAS, Musik-Server bzw. Roon Core, Streamer, Reclocker, DAC – und eben der LAN-Switch. Manche gehen sogar so weit, eine eigene Clock für den LAN-Switch zu betreiben.

Wer bereits viel in sein digitales Equipment investiert hat, geht mit einem audiophilen Netzwerk-Switch einen kompromisslosen Weg. Wie viel klanglichen Fortschritt ein solches Switch-Upgrade im Einzelfall bringt – das kann ich im Gegensatz zu geläufigen Test-Magazinen nicht sagen. Zu unterschiedlich sind Setups, Geschmäcker und Hör-Fähigkeiten.

Von daher rangiert ein audiophiler Netzwerk-Switch wie der Melco S100a in der Prioritäten-Liste relativ weit hinten. Aber wenn man an diesem Punkt angelangt ist, ist der Melco sicherlich eines DER Produkte, mit denen man sich beschäftigen muss!

Logo HiFi Statement

„In Kombination mit einem SBooster zählt das S100 zum Besten, was ich je gehört habe. Für die damit mögliche Verbesserung ist der Preis – wir bewegen uns in High-End-Gefilden – ausgesprochen kundenfreundlich. Eine digitale Glanzleistung!“

HiFi Statement, Zum gesamten Test (PDF)

Was macht einen Netzwerk-Switch audiophil? Philosophie und Aufbau des Melco S100a

Klassische IT-Komponenten sind Massenware, und ein klassischer Switch ist nicht für Musik-Wiedergabe auf höchstem Niveau gemacht. Deshalb hat Melco den S100a als kompromisslose audiophile Komponente konzipiert. Jedes Detail zielt auf absolute Rauscharmut sowie die korrekte Ansammlung und Weitergabe der Datenpakete:

  • Metall-Gehäuse mit starrem Stahl-Rahmen und vollständiger Abschirmung
  • Sehr hohe Pufferkapazität von 1,5 MB: Der fungiert als Datenspeicher, der das Quell-Signal aufnimmt und an den entsprechenden Ausgang weiterleitet. Die Verarbeitung ist optimiert für Audio-Signale – was auch immer das heißt.

  • Strom-Sektion mit rauscharmen Spannungsreglern und hochwertigen Kondensatoren

  • Abschaltbare LEDs

Die Netzteile des S100a sind extern, sodass man entsprechende Upgrades leicht nachrüsten kann.

Mehr gibt Melco nicht preis, vielleicht ist es auch gar nicht mehr, wer weiß. Entscheidend ist, was klanglich rauskommt im jeweiligen Setup und fürs jeweilige Ohr.

Melco S100a Netzwerk-Switch mit geöffnetem Gehäuse

Solides Gehäuse, aufgeräumter Inhalt. Die Bauteile des Melco S100a sind hochwertig, die Verarbeitung sehr gut. Muss auch so sein, angesichts des Preisschilds.

Anschlüsse und Betrieb des Melco S100a

Im Vergleich zum Vorgänger S100 besitzt der Melco S100a sechs Ausgänge mit 1.000 MBit bzw. 1 GBit, dafür hat sich die Anzahl der 100 MBit-Ausgänge von vier auf zwei reduziert. Kommt der Praxis entgegen, den viele Netzwerk-Geräte sind dem Heimkino- bzw. Multimedia-Bereich zuzuordnen. Und die benötigen höhere Datendurchsätze.

100 MBit Leitung audiophiler?

Melco vertritt die Ansicht, dass die 100 MBit-Ausgänge aus audiophiler Sicht besser sind, sprich: angeschlossene Geräte damit besser klingen. Der Hintergrund ist denke ich folgender: Wenn Leitungen mehr Durchsatz haben, kann auch mehr „Müll“ durch.

Ich habe das mal getestet und meinen Trinnov (in der Rolle des Roon Endpoints) an beiden Anschlüssen abwechselnd betrieben. Für mich war kein Unterschied hörbar, aber das will nichts heißen (vgl. Ausführungen zum Klang-Gewinn unten).

In jedem Fall könnt ihr die Anschlüsse nach folgender Vorgabe nutzen:

  • Router: 1 GBit bzw. im Idealfall SFP-Anschluss (Glasfaser)
  • Musik-Streamer bzw. Roon Endpoints: 100 MBit
  • Roon-Core-Server: 1 GBit
  • Bluray-Player, Apple TV und andere Boxen, die Filme zum Besten streamen: 1 GBit
  • NAS-Laufwerke: 1 GBit

Lumin-Geräte wie der X1 haben einen SFP-Anschluss, um sie vollständig vom „digitalem Netzwerkrauschen“ zu isolieren. Macht das!

Übrigens könnt ihr die grünen LEDs, die die Netzwerk-Aktivität anzeigen, via Knopf in der Mitte der Rückseite ausschalten. Schadet definitiv nicht.

Ich würde den Switch immer am Netz lassen, denn er braucht seine Zeit, um – einmal vom Stromnetz getrennt – wieder hochzufahren.

Netzteil-Upgrade sinnvoll

Der Melco S100a kommt mit einem Schaltnetzteil. Es lohnt sich, ein Linearnetzteil wie ein Keces P8 (12 Volt) oder ein Sbooster-Netzteil (12 V, 1 A) zu verwenden bzw. zu testen. Für viele ist damit ein nochmaliger Fortschritt verbunden.

Sbooster Linearnetzteil für Melco S100a

Das Sbooster BOTW Power and Precision Eco MKII ist ein Upgrade für den Melco S100a, das mit 349 Euro moderat ausfällt.

Klanglicher Zugewinn mit dem Melco-Switch

Wie oben beschrieben finde ich es unseriös, pauschale Aussagen zur Klangverbesserung zu treffen, zumal auch innerhalb des Switch-Betriebs viele Optionen den Klang beeinflussen: Beim einen bringt der Betrieb an einem Keces P8- oder dem Sbooster-Netzteil nochmals einen gewaltigen Fortschritt, bei mir zum Beispiel war das Netzteil ohne Einfluss (vielleicht, weil ich eine sehr gute Stromversorgung mit eigener Leitung zum Sicherungskasten besitze). Des Weiteren hat die Verkabelung Einfluss, gerade wenn man in der Lage ist, den Melco S100a via SFP mit Glasfaser-Kabeln mit dem Router zu verbinden.

Trotzdem lassen sich folgende Tendenzen „heraushören“:

  • Präzisere Abbildung, z. B. von Schlagzeug oder beim Anreißen von Saiten

  • Mehr Durchhörbarkeit von Details
  • Tiefere Ausleuchtung der Bühne

  • Vergrößerung der Hallräume

  • Weniger Härten im Klangbild, entspannteres Hören 

  • Realistischere Wiedergabe in Bezug auf Instrumente

In meinem Fall war der Unterschied marginal, das sage ich ganz ehrlich. Die Präzision nahm leicht zu, der Fortschritt insgesamt war nicht so ausgeprägt wie beim Umstieg vom Roon Nucleus auf den PrimeCore Audio Streamer als Roon Core.

In anderen Setups habe ich die Unterschiede deutlicher wahrgenommen, und einige Kunden waren sogar hellauf begeistert ob des Fortschritts, den der Melco in die Kette brachte.

Interessant finde ich allerdings folgendes Phänomen: Wenn man einzelne Felder in der digitalen Kette optimiert, sind die Unterschiede oft marginal. Wenn man mehrere Baustellen konsequent angeht und dann die Summe der Maßnahmen hört, ist der Unterschied zum Teil heftig. Das merkt man dann, wenn man alles wieder auf Anfang umsteckt und gegenhört!

Melco S100a in Farbe Silber

Eines ist sicher: Zwischen dem Melco S100a in Silber und Schwarz gibt es keine klanglichen Unterschiede ;-)

Spannendes Zubehör: der ADOT Medienkonverter für Glasfaser-Verbindung

Glasfaser-Übertragung ist das Nonplusultra, Punkt. Schon bei Hybrid-HDMI-Kabeln ist sie für längere Strecken unerlässlich und bringt klangliche Vorteile – aufgrund ihrer verringerten Störanfälligkeit.

Wer die Möglichkeit hat, von der Glasfaser-Leitung in eine Fritzbox mit SFP-Anschluss zu gehen und von dort aus via Glasfaser den Melco-Switch zu verbinden, sollte das unbedingt tun.

Es gibt aber auch eine alternative Möglichkeit, die Glasfaser-Strecke zumindest im Haus konsequent umzusetzen: den Medienkonverter ADOT. Das ist ein kleines, aber feines Kästchen, das via LAN-Kabel mit dem Router verbunden wird. Das Signal wandelt der ADOT in ein optisches um, welches dann via SPF-Verbindung zum Melco-Switch geleitet wird.

ADOT Medienkonverter RJ45 auf SFP Glasfaser, Zubehör für den Melco S100a Switch

Dieses Kästchen hat es in sich, auch preislich: Mit dem ADOT-Medienkonverter wandelt man das Signal in ein optisches um, sodass es via Glasfaser-Leitungen weitergesendet wird.

Ein Glasfaser-Kabel in 1,5 Meter Länge ist dabei, dazu zwei SFP- Steckmodule, die zur Kabel-Ausführung passen. Und ein Netzteil. Welches das ist, entscheidest du: den ADOT gibt es in 3 Ausführungen:

  • MC01: mit Standard-Schaltnetzteil
  • MC02: mit Linear-Netzteil
  • MC03: mit einem Sbooster-Netzteil

Ganz neu ist ein Upgrade-Kit mit einem noch besseren Kabel und zugehörigen SPF-Modulen. Bei dieser Singlemode-Variante ist die Glasfaser-Leitung nochmal dünner (nur 9 Mikrometer!) und besitzt nur einen einzigen Lichtmodus. Maßgeblich ist dann die bessere Lichtübertragung am Ende des Kabels zum SFP-Modul.

Zeichnung: Anschluss-Schema Melco S100a mit Medienkonverter ADOT

Anschluss-Schema: vom Router in den ADOT, von dort via Glasfaser zum Melco S100a

Rückseite Melco S100a Switch, verbunden via Glasfaser-Kabel mit ADOT Medienkonverter

Und so sieht es in echt aus ...

Melco S100a: technische Daten und Preise

EigenschaftWert
Netzwerk-Eingänge- 2 × dezidierte 100 Mbit-Eingänge (RJ45)
- 6 × 1000 Mbit-Eingänge (RJ 45)
- 2 × SFP (Glasfaser)
optionales Zubehör RJ45-SFP Medienkonverter
ADOT MC01 Gigabit Ethernet Medienkonverter mit SFP-Steckplatz:
- bis zu 1 Gb/s
- 2 × ADOT SFP Transceiver
- Kompatibel mit 10/100/1000Base-T und 1000Base-SX/LX/ZW
- 1,5 m Glasfaserkabel inklusive
- Netzteile: 5 V Schaltnetzteil, Linear-Netzteil oder S-Booster als Varianten

Alternativ: RJ45 auf SFP+ 10 G Ethernet Medienkonverter Mini
Farbenschwarz, silber
Anforderung ext. Netzteil12 V, 1–3 Ampère
Maße (B × H × T)21,5 × 6,1 x 26, 9 cm
Gewicht2,5 kg
Garantie2 Jahre
Preise
- Melco S100a: 2.499 €
- ADOT MC01 Medien Konverter: 549 € / 599 € / 849 € (Standard-Netzteil / Linear-Netzteil / Sbooster Netzteil)
- ADOT SFP-Upgrade-Set: 249 €

Test-Zitate zum Melco S100a

Logo HiFi Statement

„Immer wieder erstaunlich, in wie vielen Disziplinen das Melco-Switch dem von Ansuz extrem nahe kommt. Ich wünschte mir hier lediglich ein wenig mehr Geschmeidigkeit im Hochtonbereich – ein wirklich unverschämter Wunsch, wenn man den riesigen Preisunterschied zwischen den beiden Switches in Betracht zieht.“

HiFi Statement, im Artikel zum Medien-Konverter MC01
Lowbeats Logo

„Doch wer einmal die positive Wirkung des S100 in einer Streaming-Umgebung erlebt hat, wird … mir zustimmen, dass ein derart hohes Klangsteigerungspotential im High-End nur selten für (vergleichsweise) so wenig Geld zu haben ist. Man muss es einfach mal gehört haben. Und der Melco S100 ist von allen mir bekannten Switches bislang derjenige mit dem größten Wow-Faktor. Sobald man erst mal ein paar Takte mit ihm in der Kette gehört hat, geht es nicht mehr ohne.“

Fidelity Logo

„Melcos S100 bringt alle technischen Kniffe und Finessen mit, um einem audiophilen Heimnetzwerk die audiophile Krone aufzusetzen. Die Wirkung kann freilich je nach verwendeten Geräten schwanken. Vor allem die Trennung von Computernetzwerk und HiFi-Kette bringt aber praktisch einen gewaltigen Schritt nach vorn.“

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Über Melco

Melco steht für „Maki Electronic Laboratory Company“. Das ist einer der größten japanischen Hersteller von Computer-Peripherie. Die Marke Buffalo kennen einige von euch bestimmt: darunter bietet das Unternehmen WLAN-Router, Speicher und eben Ethernet-Switches und an.

Kompetenz ist also in jedem Fall vorhanden. Und dieses Computer-Know-how ist die Basis, um mit den Melco-Produkten neue Wege zu gehen und die Unzulänglichkeiten klassischer IT-Produkte hinsichtlich der audiophilen Wiedergabe wettzumachen.

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