Ekustik Woody Fractal 34 – breitbandiger Diffusor mit nur 10 cm Tiefe

Diffusion als Klangfaktor

Einer der größten Fehler bei der Heimkino-Konzeption ist die übertriebene Absorption bei gleichzeitig mangelnder Diffusion. Warum sehe ich das so? Die konsequente Absorption senkt zwar den Nachhall (je nach Bautiefe und Strömungswiderstand der Absorber sogar bis in sehr tiefe Frequenzen), gleichzeitig kann sie einen Raum auch „überdämpfen“. Meist ist das der Fall, wenn Massen von Basotect-Platten als alleiniges Akustik-Tuning verbaut werden. Resultat: In solchen Räumen fühlt man sich irgendwie beklommen, und auch der Klang „leidet“.

„Mir fehlt der Kickbass!“, so eine Aussage höre ich nicht selten. Das liegt nicht zwingend an den verbauten Bass-Chassis. Denn Bass-Impulse (z. B. die einer Bassdrum) belegen nicht nur tiefe Frequenzen, sondern strahlen in Mitten und Höhen aus. Doch bevor diese Mitten und Höhen am Ohr ankommen und das Ganze schön knallen lassen, sind sie auch schon verhungert – weil sie der einseitig absorbierende Raum schluckt.

Deshalb bin ich ein Fan von ausgewogener Diffusion und Absorption (mehr dazu in meinem Beitrag zur Raumakustik). Das erreicht man einmal durch Akustik-Elemente, die vor der Absorptionsfläche eine Maserung/Musterung aus (im besten Fall) Holz besitzen. Oder durch explizite Diffusoren wie den Woody Fractal 34. Der überzeugt mich in Sachen Fertigungsqualität, Design und vor allem Wirkung. Nicht umsonst ist er patentiert.

Der große Vorteil von Diffusoren: Sie erhalten die Schall-Energie im Raum! Alles klingt lebendiger, luftiger, räumlicher – damit auch emotionaler. Ein „umhüllenderes“ Gefühl stellt sich ein, was gerade dem Heimkino mit 3-D-Sound die Krone aufsetzt.

Bis in hohe Frequenzen durchdacht – das „Fractal Design“ der Ekustik Diffusoren

Wenn man genau hinsieht, erkennt man die Besonderheit des Fractal 34 Diffusors: Es ist – man könnte es fast vermuten – das „Fraktal“. Das ist quasi ein Mini-Diffusor im Diffusor: Die Böden der Vertiefungen sind nämlich mit sehr kleinen, schmalen Lücken versehen.

Und genau diese feinen Strukturen erweitern den Wirkungsbereich von ca. 4.000 Hertz auf über 8.000 Hertz, was zu noch mehr Räumlichkeit führt. Und nicht zuletzt gibt es dem Fractal 34 den besonderen Look.

Technisches Konzept: QRD und N7

QRD beteutet „Quadratic Residue Diffusor“, das steht für ein mathematisches Design, das sich dank unterschiedlich großer Schächte nicht wiederholt. Die Abmessungen des QRD-Diffusors bestimmen den Bereich, in dem er bei bestimmten Frequenzen arbeitet. Die Anzahl der Vertiefungen und deren Breite sowie Tiefe bestimmen den Frequenzbereich, in dem der Diffusor wirkt.

Entwickelt wurde das Ursprungsdesign vom Physiker Manfred Schröder in den 1970er Jahren, seitdem gilt dieses Design als Standard in der Akustik.

N7 steht für die Primzahl 7: In der Standard-Ausführung sind es 6 Schächte mit unterschiedlicher Tiefe, und das Ganze Innere zählt dann als weiterer Schacht, und damit kommt man auf die Zahl 7 …

Wie viele und wohin damit? Platzierungsvorschläge für die Ekustik Diffusoren

Eines vorweg: Um die Wirkung von Diffusoren wirklich wahrzunehmen, braucht man mehrere davon. Für die Fractal 34 Elemente heißt das für mich: 4 in der Standardgröße (30 mal 120 cm) sollten es mindestens sein!

Platzierung hinter dem Hörplatz

Wer 2 bis 3 Meter Raum hinter dem Hörplatz besitzt, darf sich glücklich schätzen. Erst dann hat der Schall genügend Platz, um sein gleichmäßig diffuses Feld zu entfalten. Eine Reihe von 4 Ekustik-Diffusoren direkt nebeneinander ist empfehlenswert. Je größer der Raum bzw. desto breiter die Rückwand, desto mehr sollte man in Betracht ziehen!

Es sind aber auch Anordnungen zwischen (On-Wall-)Subwoofern an der Rückwand denkbar: Denn das neue Trinnov WaveForming absorbiert dort aktiv den Schall über die Subs, eine meterdicke Dämmung der Wand ist nicht mehr notwendig. Die resultierenden Zwischenräume kann man sehr gut für Diffusoren nutzen!

Platzierung hinter und zwischen den Lautsprechern

Diese Position ist für den Gewinn an Räumlichkeit mit die effektivste. Nicht umsonst arbeiten (immer noch viel zu wenige) Vorführer mit Diffusoren zwischen den Lautsprechern. Gerade Dipole wie die Merovinger MELO-DI profitieren von Diffusoren an der Vorderwand, da deren Schall auch nach hinten abgegeben wird und sich im Anschluss diffus verteilt.

Platzierung an den Seitenwänden

Die ersten Reflexionspunkte an den Seiten werden häufig mit Absorbern „gezähmt“. Damit der indirekte Schallanteil nicht kurz nach der eigentlichen Quelle am Ohr eintrifft und für Phasenverschiebungen sorgt. Auch an dieser Position können Diffusoren eine Alternative oder Ergänzung sein.

Meine Empfehlung generell: Kombiniert ruhig verschiedene Diffusoren im Raum, um deren positive Eigenschaften zu mischen! Also Sirrahs + Fractal 34 + Skyscraper – in meinem Hörraum habe ich sehr gute Erfahrungen damit gemacht.

(Technische) Daten und Preise zu den Fractal 34 Diffusoren

Weiterführende Infos und noch mehr Bilder

Hersteller-Website Ekustik

(Dort seht ihr auch in der Referenz-Galerie meine Wand hinter den Lautsprechern, die mit 4 solcher Diffusoren ausgestattet ist.)