Audiolab 8300MB – symmetrische Monoblöcke in Class AB
Alt, aber geil!
Ich weiß: Die Audiolab 8300MB Monos sind gefühlt schon ewig auf dem Markt und ein alter Hut. Aber ist nicht gerade dieser Fakt ein riesengroßes Kompliment!? Diese Endstufen sind bereits Klassiker und zum angebotenen Kurs aus meiner Sicht unschlagbar. Da ist alles drin: Kraft, Kontrolle, Auflösung – und vor allem Musik!
Wer weiß, vielleicht kommt demnächst ein neues Modell mit einer 9 davor, das dann mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich teurer ausfallen wird. Deshalb mein Rat: Wer eine langlebige, universale und klanglich absolut einnehmende Endstufen-Lösung für 2 Kanäle sucht und ein Schnäppchen machen möchte – der greife bald zu …
„… Die Audiolab 8300 MB … klingen einfach fantastisch. Und dann liefern sie auch noch zuverlässig jede Menge Leistung auch an sehr niederimpedanten Lautsprechern. Machen wir es kurz: Im Bereich um 2.000 Euro kenne ich keine besseren Mono-Endstufen.“
Vollsymmetrisch, wattstark, solide gebaut
Der Aufwand, einen Verstärker vollsymmetrisch zu realisieren, ist nicht ohne. Das bedeutet, pro Kanal zwei Verstärker-Züge zu integrieren – einen für die normale „Welle“ und einen für die invertierte. Es sind also quasi vier Verstärker, die man beim Kauf von zwei Audiolab 8300 MB erhält.
Pro Kanal werkeln 8 Transistoren, die von einem kräftigen Netzteil, einem 380-Watt-Ringkerntrafo, mit Strom versorgt werden. Die Siebkapazität beträgt beachtliche 20.000 Mikrofarad. Im Signalweg befinden sich keine Kondensatoren.
Das Gehäuse ist äußerst solide und in einer solchen Preisklasse (bei entsprechenden inneren Werten) äußerst selten anzutreffen. Es besteht aus dicken, miteinander verschraubten Aluminium-Platten, und alle Anschlüsse sind hochwertig ausgeführt. Im Übrigen gibt es einen Schalter, um vom unsymmetrischen Cinch-Eingang auf den symmetrischen XLR Eingang zu wechseln. Ein Trigger (12 V) als Input und Output ist ebenfalls an Bord – sehr praxistauglich.
250 Watt an acht Ohm – das ist eine echte Ansage (vor allem bei Class AB!), die von Messungen diverser Fachmagazine bestätigt wird. An 4 Ohm sind es 350 Watt, und sogar mit einer 2-Ohm-Last kommen die Audiolab 8300MB zurecht, da liefern sie dann noch gute 300 Watt. Der Gain ist mit 29 dB angegeben, der könnte in der Praxis laut meiner Messungen im Heimkino-Setup und im Vergleich mit der Musical Fidelity M6x 250.7 sogar höher liegen.
Der Dämpfungsfaktor ist mit 200 nicht der höchste im Vergleich zu Class D Endstufen; aber trotzdem höher als bei vielen anderen Endstufen gleicher Bauart. In jedem Fall braucht man sich keine Sorgen um etwaige Pegel-Unterschiede bei wechselnder Last machen.
Kraftvoll, aber mit Gefühl – Klang der Audiolab 8300MB
Die schiere Kraft der Audiolab 8300MB Monoblöcke sorgt für ein souveränes und umfassendes Bass-Fundament. Das schiebt, hat Volumen und macht richtig Laune. Ja, ein Acousence pow-amp ist noch sauberer und konturierter, tiefer reichend. Aber da bewegen wir uns in einer ganz anderen Preisklasse.
Faszinierend ist für mich der vollkommen entspannte, farbenprächtige und natürliche Grund- und Mittelton. Der Amp spielt hier auf der etwas wärmeren Seite (nur einen Tick) und schafft es, sehr viel Gefühl zu transportieren. Stimmen haben den nötigen Schmelz, Instrumente das richtige „Holz“. Das ist große Klasse und sucht in dieser Preisklasse seinesgleichen. Und das Gegenteil von analytischer Effekthascherei.
In den Höhen besitzen die Monos von Apollon Audio noch etwas mehr Feinauflösung und Transparenz. Fällt aber beim „nicht-analytischen“ Hören nicht groß ins Gewicht, weil man tief in die Musik eintaucht. Beachtlich ist auch die Bühnenabbildung der Audiolab 8300 Endstufen: weit aufgezogen in der Breite, realistisch in der Tiefe, mit einer sehr guten Lokalisation von einzelnen Protagonisten.
In Kombination mit einer MoFi SourcePoint 8 oder MoFi SourcePoint 10 liefern die Audiolab 8300 Mono Endstufen eine beeindruckende Performance. Und genau diese Kombi könnt ihr euch – unter anderem – bei mir anhören.
Technische Daten zur Audiolab 8300MB
Hörwege Modifikation – klangliches Upgrade
Wer noch mehr aus seinen Audiolab 8300 MB Monos herausholen möchte, dem lege ich die Modifikation von Hörwege ans Herz, die aus meiner Erfahrung nochmal subtile, aber klar wahrnehmbare Verbesserungen bringt:
- Die Performance wirkt noch souveräner und entspannter, gerade bei höheren Lautstärken.
- Die „Smoothness“/Geschmeidigkeit bei Stimmen nimmt zu, der Klang gewinnt an „analoger Güte“ (z. B. bei Zischlauten)
- Man wird noch mehr in die Musik hineingezogen, die Klangfarben strahlen noch etwas mehr, bei voller Natürlichkeit.
- Der Hintergrund wird noch schwärzer (bei wirkungsgradstarken Lautsprechern wahrnehmbar).
Was wird von Hörwege optimiert?
- Austausch der Brückengleichrichter (bessere Dioden)
- Entkoppelung des Trafos vom Gehäuse
- Austausch Elektrolyt-Kondensatoren
- Bessere OP-Amps fürs Input-Board
Optional (klanglich aus meiner Sicht nicht so relevant):
- Lautsprecher-Terminals WBT-0708
- Furutech Schukobuchse
Diese Modifikation kann bei Bestellung der Endstufen direkt über mich beauftragt werden, Dauer: ca. 10 Arbeitstage in top zur Lieferzeit.
Mehr Infos findet ihr auf der Website von Hörwege.
Audiolab 8300MB – Testzitate
„Was für ein Kraftpaket! Die beiden Audiolabs machen für gerade mal 2000 Euro über 300 Watt an 2 Ohm locker und sind komplett symmetrisch aufgebaut mit zwei Verstärkerzügen pro Kanal. Sie spielen kraftvoll, kontrolliert und neutral mit einem ordentlichen Schuss Spielfreude.“
„Die reduzierte, smarte Kombination macht Spaß, sofern man wie ich einen Transistorklang mag, der auch nach Transistor klingt. Die 8300 MBs sind zu Höherem berufen. So durchlässig verhalten sie sich gegenüber dem Musiksignal, so souverän kontrollieren sie den Lautsprecher, so unerschöpflich – aber im Klang unauffällig, frei vom Kraftmeierei – sind ihre Leistungsreserven.“
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