JVC NZ700 – 4K HDR Heimkino-Projektor mit 2.300 Lumen
„JVC hat mit dem NZ700 eine erstaunliche Menge an technischer Arbeit geleistet, die sich zu einem Projektor summiert, der ein atemberaubendes Bild wirft und eine Freude bei der Benutzung ist.“
JVC NZ700 – Kompakter, schärfer, leiser, kontrastreicher
Ja: Der NZ700 besitzt wie der kleine Bruder KEINE Frame Interpolation – zumindest nur eine abgespeckte mit schwarzen Zwischenbildern. Wer auf Tiefenschärfe mit Soap-Effekt steht und/oder Sport-Übertragungen mit maximaler Bewegungsschärfe sehen will, muss ein Regal höher greifen zum JVC NZ800 – oder zu einem der neuen Epsons vielleicht?
Für all diejenigen, für die der pure Film-Genuss im Mittelpunkt steht, ist der JVC NZ700 mit seinem verbesserten Kontrast, seiner wie ich finde sehr guten Bewegungsdarstellung (ohne Software-Eingriff und mögliche Artefakte), seiner Schärfe sowie seiner deutlich gestiegenen Flexibilität bei der Aufstellung ein Top-Projektor.
Reicht der JVC NZ500, der in den meisten Belangen baugleich ist, nicht auch? Gute Frage, die 300 Lumen Unterschied sind nicht die Welt, können aber für manche das Tüpfelchen auf dem i ausmachen. Ob das dann 3.000 Euro Aufpreis wert ist, hm …
Verbesserungen und Einschränkungen im Vergleich zum Vorgänger
Das unterscheidet den JVC NZ700 vom NZ7
- Mehr Helligkeit: 2.300 statt 2.000 Lumen
- Kompaktes und leichtes Gehäuse: Der NZ700 ist wahrhaft wohnzimmertauglich, dank 35 % weniger Gehäuse-Volumen
- Weniger Geräusch-Entwicklung (Werte folgen): Das neue Abluft-Konzept saugt die Luft vorne an und führt sie hinten ab.
- Flexibler bei der Aufstellung: Abstandsverhältnis ab Multiplikator 1,26 (17 : 9), in der Praxis benötigt der NZ700 ca. 3,8 Meter Abstand, wenn die Leinwand-Breite 3 m beträgt
- Neues 80 mm Objektiv mit 1,6-fachem Zoom: Obwohl nicht aus Ganzglas (eines der 15 Elemente ist aus Resin) legt dieses bei Schärfe, Durchzeichnung und Ausgewogenheit bis in die Ränder klar zu.
- Mehr Bewegungsschärfe und weniger Ruckeln: Der NZ700 arbeitet mit 48 Hz (doppelte Bildrate in Bezug auf 24p)
- Frame Adapt HDR der zweiten Generationdamit nochmals verbesserte HDR-Wiedergabe inkl. Deep Black
- Neuer „Vivid“ Bild-Modus für die Optimierung von SDR-Inhalten (primär für Animationsfilme, Live-Konzerte o. Ä.)
- In Weiß verfügbar!
- Der Preis: Mit 8.999 EUR kostet er 2.000 Euro weniger als das Vorgänger-Modell.
Hier wurde beim NZ700 der Rotstift angesetzt:
- HDMI 2.1 Anschlüsse mit 32 Gbps statt 48 Gbps; max. 4K/60 Hz (also keine 120 Hz, in der Praxis nur für Gamer relevant)
- keine 3-D-Wiedergabe
- keine klassische Frame-Interpolation (nur Black Frame Insert bei 60-Hz-Material möglich)
Das hat der JVC NZ700 dem JZ500 voraus:
- 300 Lumen mehr
- Doppelt so hoher nativer (Datenblatt-)Kontrast: 80.000 : 1 statt 40.000 : 1
- Filter zur fast vollständigen Ausschöpfung des DCI-P3 Farbraums (Da dies das Mehr an Lumen obsolet macht bzw. noch mehr Helligkeit kostet als die 300 Lumen, ist dieses Feature zumindest zu hinterfragen.)
- Generation 3 des 4K DILA-Panels (der NZ500 verwendet noch das „alte“ der 2. Generation): Beim neuen Panel sind primär die Pixel noch exakter ausgerichtet.
Highend fürs Wohnzimmer und dedizierte Heimkino
Stellt man den JVC NZ700 neben einen NZ800, fragt man sich: Wie hat JVC so viel Qualität in ein so kompaktes Gehäuse bekommen? NZ700 und NZ500 sind faktisch die kleinsten nativen 4K-Projektoren auf dem Markt. Das Volumen ist im Vergleich zu den großen JVC-Modellen (und zum Vorgänger NZ7) um 35 % gesunken, im Vergleich zu aktuellen Sony Projektoren ist der NZ700 ebenfalls um bis zu 10 % kleiner. Auch das Gewicht hat sich auf 15 kg verringert, das kann man alleine stemmen …
Leiser als der Vorgänger
Ein Manko, das mich persönlich immer bei JVC abgeschreckt hat (wg. der „offenen“ Positionierung in meinem Raum), ist die Lautstärke. Die neuen Einstiegsmodelle sollen deutlich leiser sein (um wie viel, gilt es noch zu messen). Schon der fast halbierte Stromverbrauch lässt aber darauf schließen, denn das bedeutet auch deutlich weniger Wärme-Entwicklung.
Mehr Flexibiltät beim Leinwand-Abstand
Einige hatten bei früheren JVC Projektoren das Problem, dass die Entfernung zur Leinwand schlicht zu groß war. Der NZ700 lässt sich deutlich näher an der Leinwand installieren, z. B. bei einem 3 Meter breiten Bild in ca. 3,80 m Entfernung. Da waren früher deutlich über 4 Meter erforderlich.
Eine Einschränkung gibt es allerdings: Das neue Objektiv zoomt nur noch bis 1,6. Das bedeutet, dass sich der maximale Abstand zur Leinwand vermindert. In der Praxis dürfte das aber das kleinere Problem sein.
Der Lens Shift ist etwas kleiner als beim NZ7 oder auch beim aktuellen NZ800, aber für die Praxis ist das denke ich voll ausreichend.
So wird aus dem JVC NZ700 ein Wohnzimmer-Beamer, zumal er – was manche in dieser Umgebung präferieren – nun auch in Weiß erhältlich ist.
Kontrast, Schärfe und Farben
Im Test von Simple Home Cinema lieferte der gemessene JVC NZ700 beeindruckende Ergebnisse, die kaum zu glauben sind und an den NZ800 heranreichen bzw. ihn im ANSI übertreffen:
- On-/Off-Kontrast: 29.000 : 1
- ANSI-Kontrast: 530 : 1
- ADL 20 %: 1.700 : 1
- ADL 5 %: 6.000 : 1
- ADL 2 %: 11.500 : 1
- ADL 1 %: 17.000 : 1
Diese Werte gewinnen an Relevanz, wenn man bedenkt, dass bei vielen Filmen über 50 % der Szenen eine „Average Display Luminance“ von unter 5 % aufweisen.
Der NZ700 besitzt weitere Features zur Kontrast-Steigerung:
- Laser Dimming in 3 Stufen (wie die großen Modelle, ich würde die Einstellung „Ausgewogen“ oder „Niedrig“ empfehlen)
- Deep Black als Option innerhalb des HDR Tone-Mappings: dunkle Bereiche werden noch dunkler
Schärfe
Wer zu Beginn skeptisch geschaut hat, also von einem Glas-/Kunsstoff-Objektiv die Rede war, sah und sieht sich schnell eines Besseren belehrt: Die neuen 80 mm Objektive, die neben 14 Glas-Elementen eines aus Resin enthalten, performen – und zwar so richtig: Die optische Schärfe ist klar besser als beim Vorgänger und reicht an die des NZ800 heran.
Per MPC kannst du die Schärfe weiter optimieren, wobei die Einstellungen „Niedrig“ (für 4K Inhalte) und „Hoch“ (für HD) zur Verfügung stehen. Letztere betont die Kanten/Ränder, was dem Gesamtlook häufig nicht gut tut. Die softwareseitige Bild-Optimierung ist übrigens der Faktor, bei dem die großen JVC Modelle deutlich mehr (an Schärfe und Durchzeichung, auch aufgrund 8K eShift) bieten.
Farben
Der NZ700 deckt den REC 709-Farbraum (HD) zu 100 % ab, den DCI P3 Farbraum ebenso vollständig – aber eben mit Filter (der im Übrigen dem NZ500 fehlt). Da sehr viel Licht verloren geht, halte ich diese Option aber nur für begrenzt praxistauglich. Ohne Filter kann man von 85 bis 90 % Farbraum Abeckung P3 ausgehen.
Frame Adapt HDR ohne Kino-Optimierer
Der JVC NZ700 besitzt die neueste, nochmalig verbesserte Version des Frame Adapt HDR von JVC, das schon relativ nahe an das eines Video-Prozessors wie dem Lumagen Radiance Pro heranreicht.
Mit aktivierter Funktion analysiert der Projektor jedes Bild in Bezug auf seine Helligkeit und liefert die optimale Darstellung bezogen auf die zur Verfügung stehende Helligkeit. Der Kino-Optimierer wurde bei den kleinen Modellen gestrichen. Der erlaubt über die Eingabe von Leinwand-Dimension und -Gain eine noch genauere Anpassung.
Auch ohne dieses Features ist die HDR-Performance gerade im Vergleich zur Konkurrenz immer noch weit vorne.
Technische Daten und Preise zum JVC NZ700
Hier geht es zum JVC Beamer-Vergleich aller aktuellen DLA-Modelle
Projektionsabstände
Die neuen „kleinen“ Modelle sind im JVC Kalkulator für Projektionsabstände noch nicht enthalten, das sollte sich aber zur Markteinführung im November 2024 ändern. Das solltet ihr nutzen, um bzgl. Montage/Aufstellung auf der sicheren Seite zu sein.
Deine Anfrage zu JVC-Projektoren und Zubehör, gern auch in Kombination mit Leinwänden von Screen Research und Stewart
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