JVC NZ800 – Heimkino-Projektor mit 8K e-ShiftX und 2.700 Lumen
„Gegenüber dem Vorgänger kann der NZ800 in puncto Schärfe, Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast eine Schippe drauf legen. So liefert der 4K-Laserlicht-Projektor mit 8K-e-Shift-Technik ein Heimkino-Erlebnis auf höchstem Niveau. Der qualitative Abstand zum Topmodell ist viel geringer, als es die 10.000 Euro Preisdifferenz vermuten lässt.“
JVC NZ800 – maximale Bild-Ausbeute im finanziellen Rahmen
Der neue NZ800 ist mit offiziell 2.700 Lumen nochmal lichtstärker als sein Vorgänger NZ8 (bei höherer Energie-Effizienz). Dazu erreicht er einen nativen Kontrast von 100.000 : 1 (statt 80.000 : 1 beim Vormodell). Mit 8K eShiftX der Generation 2 wird insbesondere HD-Content noch schärfer. Hinzu kommen:
- Neue Deep Black Tone Control: passt den Schwarzwert dunkler (HDR-)Szenen an, um z. B. Nacht-Aufnahmen noch realistischer wirken zu lassen
- Vivid Picture Mode: gibt SDR-Content mit satteren Farben wieder, insbesondere bei Animationsfilmen, Konzertfilmen eine sehenswerte Option
- 2. Generation Frame Adapt HDR: dynamische Anpassung von Helligkeit, Farbe und Detailschärfe in Echtzeit für HDR-Content mit noch mehr Farb-Intensität und größerem Dynamik-Umfang, also auch mehr Helligkeit.
- Verbesserte Schärfe
Für mich mindestens ebenso wichtig: Der Laser des JVC NZ-800 lässt sich nun in 100 Schritten regeln, was eine maximale Ausreizung der Helligkeit bei vertretbarem Lüfter-Geräusch bedeutet. Das insgesamt leiser ist als beim Vorgänger.
Das wiederum war das Tüpfelchen auf dem i für mich, den JVC NZ800 dauerhaft in meine Vorführung zu nehmen. Und zwar zusammen mit dem neuen Panamorph ALPHA Objektiv, sodass ich bei Cinemscope-Content eine noch höhere Lichtleistung erziele, als sie mit einem JVC NZ900 möglich ist.
BLU-Escent-Laser und eShiftX Gen. 2 im JVC NZ800: maximale Lebensdauer, Helligkeit und Natürlichkeit
Die Lichtquelle des NZ-800 ist die blaue Laserdiode BLU-Escent. Diese steht für eine hohe Helligkeit und hält 20.000 Stunden. Die muss man relativieren: Das bedeutet, dass 50 % der Lichtleistung nach 20.000 Stunden weggefallen sind.
Die zweite Technologie, die den JVC DLA-NZ800 qualitativ aufwertet, ist das neue 8K/e-Shift-X der zweiten Generation: Der Projektor verdoppelt die Auflösung eines 4K-Signals, indem er jedes Teilbild um 0,5 Pixel nach links, rechts, oben und unten verschiebt.
So erzielt der Laser eine pixelgenaue 8K-Auflösung mit besserer Schärfe als beim Vorgängermodell.
Das ist eben nicht nur bei nativem 8K-Material wahrnehmbar ist (wer hat das schon? Gut, bei Fotoshows schon ….), sondern auch bei 4K- und vor allem bei HD-Material, sprich: beim Upmix. Die Bilder gewinnen an Intensität, Strahlkraft und Tiefe.
Die Optik hat sich nicht verändert: 65 mm Durchmesser, 17 Elemente in 15 Gruppen. Das ist neben der Helligkeit der wesentliche Unterschied zum 10.000 Euro teureren NZ900, dessen 100 mm Objektiv in Sachen Schärfe und Durcheichnung bis in die Randbereiche noch eine Schippe drauflegt.
Abdeckung des DCI-P3-Farbraums
Nur für NZ800 und NZ900 gibt JVC an, dass der DCI-P3-Farbraum vollständig abgedeckt wird. Der für BT.709 (HD) sowieso. Kombiniert mit HDR und dem JVC Tone-Mapping (siehe unten) ergibt das ein Festival natürlicher Farben: Farbverläufe am Himmel, Grün-Abstufungen bei Wäldern, intensives Rot von Pflanzen etc.
Das große ABER: Bei beiden Modellen ist die DCI-D3 Abdeckung nur mit Farbfilter garantiert, der wieder rund 20 bis 25 % Helligkeitsverlust ausmacht. In der Praxis rate ich von der Nutzung des Filters ab (zumindest bis zu einer gewissen Leinwandgröße), weil man zu viel Helligkeit verschenkt. Man bedenke: Die Farb-Extreme, bei denen der Filter wirksam ins Spiel kommt, kommen im Film nur sehr selten vor.
Lumen-Angaben unter Berücksichtigung Kalibrierung und Farbfilter
Quelle: Simple Home Cinema.com
Laser-Stärke | normal | kalibriert | kalibriert mit Farbfilter |
---|---|---|---|
High (Laser 100 %) | 2.700 Lumen | 2.565 Lumen | 1.795 Lumen |
Medium (Laser 46 %) | 2.160 Lumen | 2.052 Lumen | 1.436 Lumen |
Kontrast und Schwarzwert des NZ800 – Referenz-Niveau
Der Kontrast-Gewinn gegenüber dem Vorgänger beziffern bisherige Tester mit ca. 13 bis 15 Prozent über die Blenden-Positionen. Dabei ist für mich beides wichtig: der On-/Off-Kontrast und der In-Bild-Kontrast. Mal zur groben Orientierung die Ergebnisse von Simple Home Cinema (Mindestabstand Projektor, Laser 100 %):
Blende offen: On/Off 29.000 : 1 / ANSI 350 : 1
Blende –8: On/Off 45.000 : 1 / ANSI 295 : 1
Blende –15: On/Off 80.000 : 1 / ANSI 280 : 1
Das liest sich nicht nur fantastisch, das sieht auch so aus. Die genannten Werte stehen denen des rund 26.000 Euro teuren JVC NZ900 nur in wenig nach.
Wie beim Vorgänger ist das „Licht-Recycling“ hilfreich: Bei niedrigen bis mittleren Bild-Helligkeiten wird ein Teil des reflektierten Lichts genutzt, um die Helligkeit und Kontrast zu steigern.
Dunkle Szenen sind ein wahrer Genuss, keinerlei Grauschleier, kein „Versuppen“ ins Tiefschwarz, stattdessen feinste Nuancierungen von dunklen Farbwerten. Schwarze Anzüge in einem von weißen Möbeln dominierten Raum – großes Kino. Die Ausleuchtung der Bildfläche ist vorbildlich, ein Abfall der Helligkeit zu den Seiten oder zu den Ecken ist für mich absolut nicht wahrnehmbar.
Werte in meinem Setup
In meinem Dachboden handelt es sich um keine dunkle Höhle, sondern eher eine Wohnzimmer-Installation mit Streulicht auf dem Fichten-Holz. Dazu sind folgende Parameter und Ausstattungen gegeben:
- Leinwand Stewart StudioTek G4 UltraPerf (1,2 Gain)
- Abstand Beamer/Leinwand: 5,8 Meter
- Bildbreite Leinwand (21:9): 3,45 Meter
- Laserleistung auf 85 (dann ist das Lüfter-Geräusch bei meiner offenen Aufstellung ca. 2 m vom Hörplatz völlig okay)
- Anamorphot Panamorph ALPHA 133
Heraus kamen nach 1D- und 3-D LUT Kalibrierung:
- 128 Nits (ca. 2.200 Lumen)
- Nativer Kontrast von rund 23.000 : 1
- Inbild-Kontrast: ca. 230 Lumen
Das kann sich angesichts der Rahmenbedinungen absolut sehen lassen und ist für mich persönlich ein klarer Sprung vom Epson LS12000B – was angesichts des Preisunterschieds auch sein muss. Trotzdem sei gesagt, dass ich die Möglichkeiten des Projektors aufgrund fehlender Streulicht Absorption (noch) nicht ausschöpfe.
Deep Black und Laser Dimming
Deep Black kann nur zugeschaltet werden, wenn „Frame Adapt HDR“ aktiv ist. Für Leute mit zusätzlichem Video-Prozessor ist die Funktion damit obsolet. Wer „nur“ den JVC zur dynamischen HDR-Helligkeitsanpassung nutzt, erreicht mit Deep Black ein noch schwärzeres Schwarz und mehr Plastizität.
ABER: Einige Szenen können dann zu weit zu weit ins Schwarz driften, dass bestimmte Bereiche verschluckt bzw. nicht mehr differenziert werden. Geschmacksache, und wohl von Film zu Film unterschiedlich zu bewerten.
Laser-Dimming
Wie sein Vorgänger besitzt der JVC NZ800 eine statische Blende mit 15 Stufen. Sie arbeitet wie eine „echte“ Blende: Verdunkelt sich das Bild bei einem schwarzen Frame im Bild, wirkt das Ganze wie eine Abblende. Sobald auf schwarzem Hintergrund aber ein Text erscheint, ist dieser so hell wie ohne Laser-Dimming (Aufblende). Die Farb-Echtheit leidet nicht, die Farben auf schwarzem Hintergrund wirken strahlend und natürlich.
Die Laserlicht-Anpassung im DLA-NZ800 ist in 3 Stufen (4. Stufe = AUS) regelbar:
- Gering: Bei Schwarzbild schaltet der Laser ab, aber die volle Lichtleistung kommt, sobald auch nur wenige Inhalte erscheinen.
- Hoch: Wenn die schwarzen Bereiche im Bild dominieren, wird die Gesamt-Helligkeit runter geregelt (in der Regel nicht zu empfehlen)
- Ausgewogen: Der Laser schaltet auch hier bei schwarzen Bildern ab, bei „geringen“ Bild-Informationen geht er aber nicht gleich volle Pulle an. Zudem schaltet der Laser bei längeren Ein- und Ausblendungen nicht ab.
Schärfe des JVC NZ-800
Dank der Verbesserungen des Panels hat JVC das „Überlaufen“ zwischen den Pixeln minimiert. Dies kommt der Schärfe zu Gute – und das sieht man! Zusammen mit Schwarzwert und Kontrast die nochmalig verbesserte Schärfe des NZ800 für mich das zentrale Kaufargument.
Lüfter und Geräusch-Entwicklung
Bei der neuen Laserdiode hat JVC die Kühlung überarbeitet – und zwar mit dem Ziel, die Lüfter-Geschwindigkeiten und den Geräuschpegel zu verringern. So ist der JVC NZ800 leiser als der NZ8 – bei allen Laser-Stufen!
Zudem gibt es nun 5 statt 3 Lüfter-Geschwindigkeiten:
- Mit Laser-Stärke 65 hat man damit einen wirklich sehr leisen Projektor, den man auch in kleineren Heimkinos aufstellen kann
- Mit Laser-Stärke 85 und Lüfter-Geschwindigkeit 4 ist das Betriebsgeräusch des NZ800 immer noch vollkommen akzeptabel (Praxis: Ich sitze mit dieser Einstellung ca. 2,5 Meter vom Beamer entfernt, der offen im Raum steht.)
Auch das 8K/e-shiftX ist im Gegensatz zum Vorgänger leiser geworden. Da muss man schon nahe an den Projektor ran, um davon etwas zu hören.
Laser-Helligkeit und Lüfter-Stufen im Überblick
Frame Adapt HDR und Kino-Optimierer
JVC besitzt als Hersteller von Projektoren aktuell die beste Lösung für HDR-Wiedergabe. Bei HDR-10 sind ja nur allgemeine Werte hinterlegt, ohne Berücksichtigung einzelner Bilder bzw. Szenen. Dank „Frame Adapt HDR“ analysiert der Beamer jedes Bild in Bezug auf seine Helligkeit und passt diese Information in die zur Verfügung stehende „Nits-Range“ ein.
Der Kino-Optimierer ergänzt diese Funktion, indem er Leinwand-Diagonale und Gain-Faktor des Tuchs einbezieht. Diese Werte gibt man einfach beim Setup ein bzw. speichert sie als Preset.
Das Resultat sind perfekt ausgeleuchtete Szenen, eine beeindruckende Durchzeichnung und Tiefe. Artefakte sind nicht auszumachen, Spitzlichter erscheinen so, wie sie sollen, und driften nicht ins Grelle ab.
Bei HDR-10+ und HLG-Inhalten (HDR fürs TV, mal ganz flapsig formuliert) liest der JVC die hinterlegen Infos zur Helligkeit aus, für den Fall, dass man „Frame Adapt HDR“ ausschaltet. Dolby Vision beherrscht der Projektor nicht.
Basis-Infos zum Thema HDR und Projektoren und warum Tone-Mapping die einzig wahre Lösung ist, findet ihr auf meiner Seite zum Lumagen Radiance Pro Video-Prozessor, den man im Übrigen für maximale Ansprüche auch mit dem JVC DLA-NZ800 kombinieren kann. Ich würde mal sagen, dass die qualitative Ausbeute nochmal 10 % ausmacht.
Technische Daten und Preise zum JVC NZ800
Hier geht es zum JVC Beamer-Vergleich aller aktuellen DLA-Modelle
JVC NZ800 Bedienungsanleitung, Downloads und weiterführende Links
- Bedienungsanleitung in Deutsch (PDF; 9 MB)
- Adjustment-Tool / Software zur Kalibrierung (MSI-File und PDF)
- Spyder X Pro Kolorimeter: Hardware zur Kalibrierung, günstigster Preis bei Foto Erhardt (kein Affiliate-Link)
- Thread zur Kalibrierung mit Tipps im Heimkinoverein
- Video-Anleitung zur Kalibrierung (Youtube, englisch)
Anmerkung: Ich empfehle, auch wenn es bei den JVC-Beamern nicht zwingend notwendig ist, die iniziale Kalibrierung vom Profi, dies erledigt für mich Raphael Vogt.
Maßzeichnungen und Projektionsabstände für den JVC DLA-NZ800
Ein paar Worte zur Aufstellung: Hinter dem Beamer sind ca. 15–20 cm Platz sinnvoll, damit die Belüftung optimal vonstatten geht. Wer auf 3-D-Filme steht, braucht ohnehin ca. 7 cm für den Synchro-Transmitter.
Projektionsabstände
JVC-Beamer sind im Vergleich zu einem Epson LS12000B nicht so flexibel bei der Aufstellung. Trotzdem erlaubt der großzügige Lens-Shift des JVC NZ800 eine seitlich versetzte Platzierung, dazu kann er oberhalb und unterhalb der Leinwand positioniert werden. Früher hatte ich hier eine Tabelle, aber das Tool von JVC bildet jede Maßvorgabe genauer ab, deshalb verlinke ich euch das hier. Bitte unbedingt kontrollieren, ob ihr in eurem Heimkino bzw. Wohnzimmer damit hinkommt.
Weitere Test-Zitate zum JVC DLA-NZ800
„… liefert der neue 4K D-ILA-Chipsatz der dritten Generation eine verbesserte Effizienz, die zu helleren Bildern mit tieferen Schwarztönen führt, während die aktualisierte 8K/e-shiftX-Verarbeitung dafür sorgt, dass auch Inhalte mit niedrigerer Auflösung schärfer und detaillierter aussehen. Obwohl er sicherlich nicht billig ist, werden Sie zu diesem (oder einem anderen) Preis keinen leistungsfähigeren, mit mehr Funktionen ausgestatteten oder kinoreifen High-End-Projektor finden.“
„Mit seinem neuesten D-ILA Laserprojektor hat uns JVC wieder einmal beeindruckt. Dieses neue Modell verkörpert vieles von dem, was uns an den anderen Projektoren dieser Reihe gefällt: Es ist scharf, detailliert, ausgewogen und vor allem sehr kinoreif. Auch wenn er nicht so glänzt wie der Sony VPL-XW7000ES, so ist gehört er durch seine Authentizität zu den besten Projektoren, die derzeit auf dem Markt sind.“
„Als ich mir Alien auf Bluray anschaute, noch nicht einmal in UHD, dachte ich erstens: OMG, das sieht aus wie 4K, und zweitens: Seht euch all die Details an, wenn sie mit ihren Taschenlampen im Schiff herumlaufen oder unter der Nostromo mit den hellen Scheinwerfern. Ich habe diese Bluray eine Million Mal gesehen und ich habe Details entdeckt, von denen ich nicht dachte, dass sie überhaupt vorhanden sind. Einfach eine phänomenale Verbesserung der Bilddetails und des Schwarzwertes. Umwerfend“
Zubehör zum JVC DLA-NZ800: 3-D-Brille und Transmitter
3-D-Brille JVC PK-AG3: 139 €
- Aktive Shutter-Brille
- Anpassbares Design –> Tragen einer Brille möglich
- Ladedauer: 2,5 Stunden, dann ca. 100 Stunden Nutzung
- USB-Anschluss zum Laden
3-D-Synchro-Transmitter: 99 €
- für 3-D-Shutterbrille PK-AG3
- Anschluss: Geräte-Rückseite
- Funkwellen-Abdeckung: 10 Meter
- Maße: 48,9 × 14,5 × 65 mm (B × H × T)
- Gewicht: 20 Gramm
- Bedienungsanleitung (Deutsch)
Deine Anfrage zu JVC-Projektoren und Zubehör, gern auch in Kombination mit Leinwänden von Screen Research und Stewart
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