Ein 4K Blu-ray Player wie gemacht für meine Anforderungen
Ich gebe es zu: Der Sony UBP-X800M2 passte irgendwie nicht in mein Highend Heimkino, wenn ich das mal so nennen darf. Das liegt nicht am Preis – im Gegenteil: Was man für 250 Euro „Straßenpreis“ an Bild- und Tonqualität (über HDMI) bekommt, ist aller Ehren wert, zudem kann er SACDs abspielen, wovon hier auch noch ein paar rumliegen.
Aber die langen Disc-Ladezeiten, die schleppende Bedienung bei aktiver Disc sowie die Limitierungen, was Filmformate, Auflösungen und Festplatten-Größen bei Zuspielung über Netzwerk bzw. USB angeht, nerven mich.
Für mich muss ein Blu-ray Player ein stabiles, leises Laufwerk haben, schnell sein, bestes Bild und besten Ton bieten sowie Filme von anderen Medien auf höchstem Niveau und mit hoher Flexibilität verarbeiten können. Apps braucht er nicht, da habe ich mit dem Apple TV (mit Cinemike Tuning) ohnehin das bessere und einfachst zu bedienende Kästchen im Schrank.
Der Magnetar UDP800 ist ein 4K Blu-ray sowie Netzwerk-/USB-Player, der genau auf mein Anforderungsprofil passt. Deshalb ist er fester Teil meiner Heimkino-Kette geworden.
Warum ein 4K Blu-ray Player?
Die ganze Welt streamt sich einen Wolf, warum denn überhaupt noch einen Blu-ray-Player kaufen, zumal der in der vom Magnetar UDP800 dargebotenen Qualität mit satten 1.799 Euro bzw. 1.899 Euro zu Buche schlägt?
Obwohl die technischen Möglichkeiten da wären, ist Streaming in der Praxis einer physischen Disc qualitativ unterlegen, in Bild und Ton – zum Teil deutlich. Von Disney+ bis Netflix verarschen uns die amerikanischen Streaming-Riesen mit verlustbehaftetem Dolby Atmos, das auf Dolby Digital Plus basiert. Die Bild-Kompression nervt, die Datenraten sind zu gering. Zugegeben, mit dem neuen Dolby Vision Support vom Lumagen Radiance Pro hat das Streaming für mich deutlich gewonnen, zumal dieser auch Artefakte und Banding-Effekte deutlich reduziert.
Ein highendiger UHD Blu-ray Player wie der Magnetar UDP800 ist für Heimkino-Fans nach wie vor ein Muss (alternativ ein gutes Mediacenter, aber Zappiti ist ja schon insolvent …).
Optik, Haptik, Laufwerk des Magnetar 800
8 Kilogramm hebt man aus dem Karton, das fühlt sich gut an. Kommt auch nicht von ungefähr: Das Vollmetall-Gehäuse ist 1,6 mm dick, die Frontplatte 8 mm; am Boden sitzt eine zusätzliche Stahlplatte mit 3 mm Stärke. Das Ganze soll Vibrationen und Geräusche reduzieren. Tut es.
Netzteil sowie Laufwerk sind vorbildlich im jeweils eigenen Gehäuse abgeschirmt, insgesamt sieht das Innenleben sehr solide und durchdacht aus. Das Laufwerk sitzt auf entkoppelnden Federn, auch schön! Ich hatte übrigens mal einen Reavon zum Test und aufgeschraubt. Der war innen quasi leer und musste – nicht nur deswegen – wieder gehen.
Die Tasten an der Front fühlen sich gut an, ein Klick-Geräusch gibt direktes Feedback. Die Lampe leuchtet in eingeschaltetem Zustand weiß und lässt sich im Gegensatz zum Display (Dimm-Taste auf der Fernbedienung) nicht ganz abschalten. Abdunklungsfolie hilft, wenn man es pechschwarz im Heimkino haben möchte.
Das Laufwerk von Sony könnte für meinen Geschmack noch solider sein, ist halt Plastik. Es sei zur Ehrenrettung erwähnt, dass der Laufwerksmarkt verdammt klein geworden ist.
Die Farbgebung des Gehäuses ist schick, das Schwarz wird von einem Dunkelblau-oliv-Farbton ergänzt, ist in jedem Fall markenprägend.
Lädt schnell, läuft ruhig, klasse!
In der Praxis zählt für mich vor allem Schnelligkeit beim Laden und Laufruhe beim Abspielen. Der Magnetar lädt – das war mein Gefühl und bestätigen andere – mindestens gleich schnell wie ein OPPO (deutlich schneller als ein Sony und auch ein Panasonic 9004) und spielt die Discs extrem ruhig ab. Damit ist die erste Pflicht-Disziplin erfüllt.

Das sieht solide aus und hat definitiv Auswirkungen auf die Performance: gekapseltes Laufwerk und Netzteil in eigenen Gehäusen, sauberes Platinen-Layout und Bauteile, die man kennt:
Bild- und Ton-Qualität des Magnetar BDP800
Schärfe, Auflösung, Farbenpracht
Tatsächlich hat sich die Bild-Qualität gegenüber meinem Sony verbessert. Ich würde sagen, sie liegt auf einem Niveau mit dem Oppo oder dem Panasonic 9004 (ich hatte beide Geräte hier). In Kombi mit einem Lumagen Radiance Pro finde ich das Ganze gelungener als mit dem Panasonic. Das liegt denke ich daran, dass ich mit dem Magnetar „Source direct“ auswählen kann (wie auch beim Oppo). Das ist für mich eine absolute Muss-Funktion: Nur so kann ich die Quelle im Original sehen, meist mit 24p und in der Original-Auflösung. Den Rest erledigt dann der Video-Prozessor – und zwar umso besser.
Man kann natürlich auch feste Auflösungen im Magnetar UDP-800 definieren. HDR10+ und Dolby Vision kann der Player verarbeiten (allerdings nicht im Dateiformat MKV). Im Optionsmenü kann man Dolby Vision getrost auf „Auto“ belassen. Eine HDR-Anpassung wie beim Panasonic gibt es nicht, hier präferiere ich aber wie gesagt das pure Signal und die klar bessere Ausschöpfung der HDR-Potenziale im Video-Prozessor.
Gerade bei 4K-Scheiben sind Schärfe, Feinauflösung und Farbgewalt klasse. Es sind, das muss man fairerweise sagen, keine Welten zum Sony, aber das Tüpfelchen auf dem i: Bei „Findet Nemo“ (HD) befinde ich mich einem so wunderbar bunt-kräftigen Aquarium, dass es eine Freude ist. Und Referenz-Scheiben für Tiefen-Schärfe, Feinst-Auflösung und Farb-Nuancierung wie The Revenant oder Mad Max sind mit dem Magnetar 800 ebenso eine Wucht.
Theoretisch lassen sich Helligkeit, Farbtöne, Sättigung, Schärfe und Kontrast via Equalizer noch optimieren (und in 3 Speichern ablegen), aber die neutrale Einstellung ist gerade in Kombi mit einem Video-Prozessor zu empfehlen.
Ton-Qualität über HDMI
Beim Ton sind die Unterschiede noch marginaler, ich wüsste nicht, ob ich bei Ton über HDMI Unterschiede zu den anderen Playern heraushören könnte. Es gibt nichts zu beanstanden, und eine Nur-Ton-Ausgabe über HDMI hat er auch. Dazu eine wichtige Info: Wenn ihr beide HDMI-Ausgänge an einem AV-Vorverstärker anschließt, dann gibt das Gerät (wie andere, die ich kenne, auch!) beim Video+Audio-Output keine Bitstream-Signal aus, das bekommt an dann nur über den Audio-Ausgang. Manchmal verschwindet das Bild gänzlich – also Vorsicht!
Tonausgabe über Analog-Ausgang
Das ist eine Funktion, die ich bei mir in der Praxis nicht benötige, aber es sei erwähnt, dass es XLR-Ausgänge gibt und die verbauten DA-Wandler einen guten Job machen. Aber keinen exzellenten, da wäre ein OPPO205 meine Benchmark.
Technische Daten und Preise zum Magnetar UDP 800
Die Firmware des Magnetar wurde und wird regelmäßig aktualisiert. Von daher sind einige in Foren beschriebene Bugs nicht mehr aktuell. Es kommen auch regelmäßig neue Funktionen hinzu, von daher lohnen sich die Updates.
Bedienungsanleitung Magnetar UDP800
Download Bedienungsanleitung in Englisch
(Deutsch ist leider nicht verfügbar.)
Vergleich ausgewählter Features des Magnetar UDP800 mit anderen UHD Blu-ray Playern
Die Auswahl der Kriterien spiegelt mein persönliches Prioritäten-Profil wider: Ich möchte neben der bestmöglichen Bild- und Tonwiedergabe über HDMI auch Filme von USB-Festplatte oder über Netzwerk in den gängigen Formaten abspielen, des Weiteren auch SACDs. Und ich will die Filme so sehen, wie sie gewollt sind, also mit nativer Auflösung und Bildfrequenz. Denn alles andere inkl. Upscaling etc. macht mein Lumagen und mein Beamer.
Eigenschaft | Magnetar UDP800 | UBP-X800M2 | Oppo 203 | Panasonic DP-UB9004 | Reavon UBR-X100 |
---|---|---|---|---|---|
Source direct | ja | ja | ja | nein, auch keine native 24p Ausgabe bei Streaming-Apps | nein, aber 24p nativ |
HDR 10+ | ja | nein | nein | ja | nein |
Dolby Vision | ja | ja, manuell | nein | ja | ja |
Streaming Apps | nein | ja, nur vorinstallierte | nein | ja, aber kein Disney+ | ja, aber kein Disney+ |
SACD | ja | ja | ja | nein | nein |
Netzwerk | DLNA, SMB | DLNA | DLNA, SMB | DLNA | DLNA, SMB |
Dolby Atmos über MKV | ja | nein | ja | nein | nein |
MKV über Netzwerk | ja | nein | ja | mit Einschränkung | ja |
ISO über Netzwerk | ja, mit Code-Free Version | nein | ja | nein | nein |
BDMV über Netzwerk | ja, über Code-Free Version | nein | ja | nein | nein |
ISO über USB | ja, mit Code-Free Version | nein | nein | nein | nein |
MKV über USB | ja | mit Einschränkung | ja | ja | ja |
BDMV über USB | ja, über Code-Free Version | nein | ja | nein | nein |
Ihr seht es mir nach: Nach bestem Wissen und Gewissen, Recherche sowie Tests und Erinnerungen … aber ohne Gewähr!
Test-Zitate zum Magnetar UDP-800
„Für ein qualitativ hochwertiges AV-Erlebnis gibt es nach wie vor nichts Besseres als Ultra HD Blu-ray-Discs … Der UDP800 von Magnetar ist der Star, den Sie brauchen, um Ihr Heimkino zum Leuchten zu bringen … Der UDP800 gibt 4K-Discs (einschließlich Dolby Vision oder HDR10+) mit gestochen scharfen Details und sanften Farbabstufungen über HDMI wieder … Der UDP800 ist der lang erwartete neue König der Discs.“
„Der wie ein Schlachtschiff gebaute UDP800 ist ein Universal-Disc-Player der Referenz-Klasse. Er liefert herausragende Bilder, die meinen hervorragenden 4K-Referenz-Player Oppo UDP-203 übertreffen. Die Farbwiedergabe ist erstklassig, aber das Gerät glänzt vor allem durch die Schärfe und Klarheit der Bilder. Die Schwarztöne sind tief und tiefgründig, ohne jegliches Videorauschen.“
„Für uns ist der Magnetar UDP800 der aktuelle Zenit der 4K Ultra-HD Blu-Ray Player … Besonders stechen seine Geschwindigkeit beim Laden, die flüssigen Vor- und Rückläufe sowie Tonspurwechsel heraus. Hier merkt man, dass es sich um einen Player jenseits der 1000 € Grenze handelt. Die Verarbeitung ist wirklich tadellos, und jeder, der sich diesen Player ins Rack stellt, kann sich sicher sein, ein tolles Stück Technik sein eigen nennen zu dürfen … Für uns absolute Referenz in wirklich allen Belangen.“
„Was der Magnetar UDP800 bietet, ist ein erstklassiges Rundum-Erlebnis für Benutzer, die sich sowohl für Audio- als auch für Videomedien interessieren, und der UDP800 ist eine großartige Investition, wenn man zusammenrechnet, was es kosten würde, einen ähnlich hochwertigen 4K-UHD-Player und einen vielseitigen CD-Player zu kaufen, der alle hier angebotenen Formate unterstützt.“
„Sowohl die Bild- als auch die Tonqualität sind auf absolutem Referenz-Niveau in dieser Preisklasse.“
Unterschiede von Magnetar UDP800 zu UDP900 (ab 3.599 €)
Unterschiedliche Netzteile
Der Magnetar UDP800 verwendet ein Schaltnetzteil mit einer stabilen Stromversorgung. Es ist sinnvollerweise im eigenen Gehäuse gekapselt. Das ist für die normalen Heimkino-Anwendungen zielführend, aber nicht das Optimum.
Der UDP900 besitzt dagegen ein „Dual Power Supply Design“. Die Versorgung der digitalen und analogen Komponenten wird damit getrennt. Ziel: Interferenzen minimieren und die Audio-/Videoqualität weiter verbessern. Für die analoge Stromversorgung (also die Wandler etc.) kommt ein 60 Watt Ringkern-Transformator zum Einsatz, der die Qualität der analogen Audio-Wiedergabe steigert.
Unterschiedliche DA-Wandler und Analog-Sektion
Der UDP800 besitzt Burr-Brown PCM 1795 DACs, ein Klassiker. Für Leute wie mich, die ohnehin nur den HDMI-Ausgang und ggf. noch den SPDIF-Ausgang nutzen, spielt das ohnehin keine Rolle.
Der UDP900 ist mit den Sabre Chips ESS9038PRO und ESS9028PRO bestens bestückt. Das sind Highend-Wandler, die auch in vielen renommierten DA-Wandlern zum Einsatz kommen.
Unterschiede im Gehäuse
Die robusten Metallgehäuse beider Modelle minimieren Vibrationen und verbessern somit die Performance. Der UDP900 ist hier noch kompromissloser, wiegt das doppelte und besitzt eine zusätzliche Dämpfung. Das wäre für mich der Hauptgrund, trotz Fokus auf HDMI-Ausgabe zum UDP900 zu greifen.
Deine Anfrage zu den Magnetar UDP800 und UDP900
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