Trinnov ST-2 HiFi – Vorverstärker bis 4 Kanäle mit Raumoptimierung zum Trinnov „Einstiegspreis“

Der Trinnov ST-2 HiFi ist in Silber oder Schwarz erhältlich: reduziert auf das Wesentliche und ausgerichtet auf moderne Bedienkonzepte wie Tablets. Das Wichtigste: Optimizer und Wandler sind identisch mit dem „großen Bruder“.
Meine Erfahrungen zum Trinnov ST2-HiFi
Der Trinnov ST-2 HiFi ist ein schlichtes, zeitloses Gerät, welches das Beste aus der Audio- und der Computerwelt vereint. Er ist ein vollwertiger Vorverstärker, der die gleichen Wandler und die gleiche Optimizer-Version wie sein größerer Bruder Amethyst besitzt. Er ist damit eine echte Trinnov-Lösung zum Einstiegspreis, mit der du deine Lautsprecher optimal auf deinen Raum anpassen kannst – ohne diesbezügliche Kompromisse. Die gibt es in Sachen Bedienkomfort, Anschluss-Vielfalt und Roon, wie wir gleich sehen werden. Und neuerdings auch in Sachen Lieferzeit …
Was unterscheidet den Vorverstärker Trinnov ST2 vom Amethyst?
Das Wichtigste steht schon in der Überschrift: beide sind echte Vorverstärker. Und beide lassen sich theoretisch zwischen einen vorhandenen Vorverstärker und Endverstärker „einschleifen“. Bei dieser Variante ist allerdings immer eine AD-DA-Wandlung vonnöten. Denn die allermeisten HiFi Vorverstärker (und gerade die highendigen) haben keinen digitalen Ausgang, über den sich das ggf. vermeiden ließe.
Von daher empfehle ich diese Variante nicht, auch wenn die klanglichen Einbußen der Wandlung faktisch nicht groß ins Gewicht fallen. Trotzdem ist es im Grunde inkonsequent. Denn der bestehende Vorverstärker darf meist nur bleiben, weil er so teuer war, und man sich nicht gern von teuren Dingen trennt …
Nun aber zurück zum ST-2 HiFi: was kann er, und was kann er im Vergleich zum großen Bruder nicht.
Optimizer mit Signalverarbeitung auf Referenz-Niveau:
Die Software Optimizer ist identisch mit der des Trinnov Amethyst, wobei natürlich die unterschiedlichen Ein- und Ausgangsoptionen berücksichtigt sind (dazu unten mehr). Somit verarbeitet der ST-2 HiFi alle Quellen intern mit 64-Bit-Gleitkomma.
Auch die Wandler sind – seit 2020 – identisch zu denen des Amethyst. Deshalb ist der ST2 HiFi mit diesem Upgrade auch ein bisschen teurer geworden. Wie auch immer: in diesem Punkt besteht absolut kein Unterschied zwischen den Geräten.
Bequeme Bedienung am Tablet – aber ohne Fernbedienung:
Achtung, jetzt kommt der erste „gravierende“ Unterschied: der ST2 besitzt an der Gerätefront nur den Ein-/Ausschalter, sonst nichts. D. h. er ist etwas für Puristen, die auf die „klassische“ Lautstärke-Regelung, Quellen-Umschaltung und natürlich das Display verzichten können.
Puristen sollten gleichzeitig offen für „Neue Medien“ sein, denn der ST-2-HiFi kommt ohne Infrarot-Fernbedienung daher. Dafür ist die Steuerung via Tablet / VPN ebenso bequem wie beim Amethysten.
Für vielfältige Setups geeignet:
Mit dem ST-2 HiFi lassen sich klassische Stereo 2.0 Systeme optimieren, aber auch mögliche Subwoofer sind dank des wirklich formidablen Bass Managements nahtlos integrierbar (als 2.1 oder – immer besser – als 2.2 Setup). Auch der ST-2 macht es möglich, eine digitale Aktivweiche für 2-Wege-Aktivlautsprecher zu konfigurieren.
2 Digitalquellen möglich, aber nicht Roon-Ready:
Und hier kommt der zweite wichtige Unterschied: wer sich für den Trinnov ST-2 HiFi entscheidet, hat im Idealfall schon einen eigenen Streamer mit Roon-Ready-Funktion. Den schließt er ganz einfach via AES oder SPDIF (digitaler Input via XLR bzw. Cinch) an den ST2 an, und das war’s. Wichtig: danach bleibt noch ein weiterer digitaler Eingang, z. B. für einen CD-Player. Mehr geht nicht, beim Amethyst schon.
Externer DA-Wandler möglich:
Wie der Amethyst gibt der Trinnov ST-2 HiFi das (verarbeitete und optimierte) Signal via SPDIF oder AES aus. Allerdings nur die Kanäle 1 und 2, d. h. nicht eine vollständige 2.1 oder 2.2 Konfiguration, die geht nur analog raus. Trotzdem ist für Stereo die Einbindung eines Highend DACs möglich, der die finale Wandlung ins Analoge übernimmt. Wenn du so einen Kandidaten besitzt oder ein entsprechendes Upgrade möchtest, ist eine etwas höhere Investition fällig (ungefähr nochmal der ST-2 …) – wenn man es wirklich hören soll :-)
Phonoquelle über Analog-in, Phonovorverstärker aber nötig:
Die meisten Phono-Enthusiasten besitzen einen Phonovorverstärker (den sie auch gern mal wechseln). Darum ist dieses Unterscheidungskriterium eher untergeordnet zu sehen. Fakt ist aber, dass der Trinnov ST-2 HiFi eben keinen MM-Phonoeingang besitzt wie sein großer Bruder, und damit braucht man immer eine „vollständige“ externe Phono-Lösung.
Bei der Gelegenheit: es lassen sich insgesamt vier analoge Quellen anschließen beim ST-2: zwei über XLR und zwei über Cinch. Und da wären wir zurück am Anfang: der ST-2 ist der günstigste Einstieg in die Trinnov-Welt, und du erhältst dafür einen durchaus vollwertigen Vorverstärker (in Schwarz oder Silber).
Trinnov ST-2 – kann man auch in Schwarz kaufen

Kleiner Nachteil: Schwarz kostet gute 500 Euro Aufpreis, bei den Altitudes ist der Aufpreis bei Silber fällig.
Das macht der Trinnov ST2 besser als „klassische“ Vorverstärker
- Die ausgeklügelten Algorithmen im ST-2 behandeln auch frühe Reflexionen (z. B. über nahegelegene Wände/Fenster), dazu minimiert er Bass-Überhöhungen aufgrund von Raummoden.
- Die gesamte Korrektur erfolgt bei Einstellung „Amplitude und Phase“ zeitrichtig; man kann aber auch NUR den Bassbereich entzerren oder NUR die Phase über alles korrigieren.
- Der Trinnov Vorverstärker gleicht Lautsprecher-Fehlaufstellungen aus. Das heißt, er erzeugt zeitliche Anpassungen, damit alle Frequenzen möglichst zeitgleich an den Ohren ankommen.
- Die gesamte Wiedergabe ist mit der richtigen Mischung aus IIR- und FIR-Filtern auf besten Impuls getrimmt. Das Klangbild ist absolut präzise, natürlich und emotional. Die Stereo-Ortung ist perfekt.
- Bis zu 29 (!) Presets können mit entsprechenden Zielkurven oder Setups (2.2, 2.0 …) gespeichert werden. Die beliebtesten Zielkurven gibt es bei mir auf USB-Stick dazu. (Der Trinnov hat auch ein paar an Bord, die ich aber gar nicht mal so beeindruckend finde).
- Den Beweis, dass es mit Trinnov ST2 besser klingt, gibt es mit Klick auf „Bypass“: so schaltet man zwischen unbearbeitetem und bearbeitetem Signal hin und her.
Der Trinnov Optimizer – Klangoptimierung mit dem Trinnov ST2-HiFi
Die „Korrektur-Intelligenz“ des über Jahre perfektionierten Trinnov-Algorithmus hat deutlich mehr zu bieten als gängige DSP-basierte Systeme. Das liegt unter anderem am Mikrofon: Denn mit seinen vier Kapseln erfasste es viel mehr als Lautstärke und zeitliche Abstrahlung.
Der Hörraum unter der Lupe
So bezieht der Trinnov beispielsweise die Erstreflexionen mit ein und ist in der Lage, diese zu korrigieren. Wie stark, das bestimmt man via erweiterter Einstellung. Die Effekte dieser Einstellungen sind in den Auswertungsgrafiken sichtbar. Somit erhält man wertvolle Informationen zu den Problemzonen im Raum. Und wo man ggf. mit passiven Mitteln (Absorber, Diffusoren) gegensteuern sollte. Dazu ist aber entsprechendes Wissen zu Raumakustik und der Trinnov-Software nötig, welches ich in meinen Experten-Tutorials vermittle bzw. im Rahmen einer Einmessung einbringe.
Impulswiedergabe und Zeitrichtigkeit – sogar Lautsprecher-Konstruktionen optimiert der ST2
Der ST-2 HiFi korrigiert sowohl Amplitude als auch Phase/Gruppenlaufzeit – wenn man die Grundeinstellung belässt. Sollte man auch, denn für eine plastische, räumliche und perfekt ortbare Wiedergabe ist es wichtig, dass alle Frequenzen zeitgleich am Ohr ankommen. Zum Tiefbass hin erhöht sich die Gruppenlaufzeit in fast allen Fällen, auch mit Korretkur. Zumal Lautsprecherkonstruktionen mit Bassreflex, Transmission Line aber auch Passivmembranen diese Effekte verstärken.
Trotzdem kann der Trinnov mit seiner Phasen- und Gruppenlaufzeit-Optimierung etwaige Schwächen passiver Lautsprecher ausgleichen. Eine nicht optimal konfigurierte Weiche zum Beispiel. Oder Kompromisse, die der Hersteller aus visuellen Gründen eingeht: es sähe nicht gut aus, einen „schnellen“ AMT-Höchtöner 30 cm nach hinten zu setzen, damit seine Frequenzen zeitgleich mit denen des trägeren Basschassis am Hörplatz ankommen.
Klang-Optimierung auf den Hörplatz – oder mehrere Hörplätze
Der ST2-HiFi erlaubt Mehrpunkt-Messungen, die man später beliebig gewichten und über verschiedene Presets abrufbar machen kann. Ob sich das für den jeweiligen Hörraum lohnt, ist im Einzelfall zu diskutieren. Meist reicht eine saubere Einpunkt-Messung aus. Diese lässt sich mit weiteren Messungen rund um den „Hotspot“ prüfen. Dazu sollte die Entfernung des Mikrofons bei diesen Mehrpunkt-Messungen nah am Referenzpunkt sein.
Betrachtet man die Diagramme der Mehrpunkt-Einmessung, fallen einem die teils massiven Unterschiede im Frequenzgang bei nur 10 bis 20 cm entfernten Messpunkten auf. Und zwar im unkorrigierten Zustand – und folglich auch weitestgehend im korrigierten. Das Argument der Analog-Puristen, mit einer digitalen „Raumoptimierung“ könne man nur auf einer Position gute Ergebnisse erzielen, ist damit obsolet. Denn auch das reine Lautsprecher-Rücken hat immer nur zur Folge, dass es am ausgewählten Hörplatz „am besten“ klingt, ein wenig daneben schon nicht mehr …
Der Lautsprecher soll seine Klangsignatur behalten? Kein Problem!
Du willst den „Hausklang“ deiner Lautsprecher nachzeichnen, weil er dich einfach begeistert und du ihn gewohnt bist? Kein Problem: dazu gibt es eine Automatik-Funktion „Accoring to L/R Speaker“. Die ist für viele Anwender missverständlich – aber auch das kläre ich auf: Welche Einstellungen und Funktionsmöglichkeiten der Optimizer im Detail bietet, was du aus welchen Diagrammen herauslesen kannst und wie du so zur besten Korrektur in deinem Raum kommst, dazu dienen meine Tutorials.
Technische Daten, Funktionen und Preise zum Trinnov ST2-HiFi
Trinnov ST2-HiFi im Test

„Der Trinnov ST2-HiFi ist die Einstiegsdroge in die Welt der Optimizer korrigierten Klangwelt, die irgendwie richtiger und authentischer klingt als praktisch alle anderen Lautsprecher- und Raumkorrekturen. Qualitativ sind die analogen und digitalen Pfade im Trinnov ST2-HiFi ebenbürtig. Der Klangcharakter ist ausgewogen, ehrlich und in allen Lagen sehr plastisch, wobei die Musik schön fließt, die Füße wippen. Eine angenehme Brücke zwischen Profi- und Genießer-Welt.“

„… Denn was der Optimizer den empfindsamen Tester-Ohren in der empfehlenswerten Einstellung „Neutral“ serviert, ist ein Hochgenuss … Im Allgemeinen ist das Impulsverhalten deutlich verbessert, sodass die Ouvertüre des Yes-Klassikers „Yours is no disgrace“ in mitreißender Dynamik aus den Lautsprechern knallt … die herausragende neue Produktion des Weltklasse-Gitarristen Aniello Desiderio stellt nichts weniger als eine Stereo-Raumklangentdeckungsreise fürs Ohr dar … Nichts anderes wünschen wir uns – das geniale Trinnov-System ermöglicht es.“

„Where Lyngdorf, Dirac and other solutions failed to impress me, The Trinnov ST2-HiFi is instrumental with any practical results, which transcends the musicality of any source.“
Bedienungsanleitung und weitere Downloads zum Trinnov ST2
- Deutsche Bedienungsanleitung Trinnov ST2-HiFi (PDF)
- Anleitung Einrichtung Mikrofon über USB-Stick mit File (für alle Trinnov-Geräte)
- Anleitung Einrichtung WiFi in Deutsch (für alle Trinnov Geräte)
Häufige Fragen zum Trinnov ST2-HiFi
Wann ist der ST-2 HiFi wieder lieferbar, und sind dann die neuen Wandler-Chips enthalten?
Der ST-2 sollte 2023 wieder ausgeliefert werden, das wurde aber wieder verworfen, d. h. es ist kein Datum bekannt, zu dem die Produktion dieser Geräte wieder aufgenommen wird. Wenn neue Geräte auf den Markt kommen, sind sie aber auf jeden Fall mit den neuen DA- und AD-Wandler von Sabre ausgestattet – analog zum Amethyst.
Kann der ST-2 auch als Vorverstärker eingesetzt werden?
Ja, selbstverständlich. Es ist ein Missverständnis, dass nur der Amethyst ein vollwertiger Vorverstärker ist. Der ST-2 verfügt über ausreichend analoge und digitale Eingänge. Die Einschränkung ist lediglich die Anzahl sowie der Bedienkomfort (s. u.)
Was sind die genauen Unterschiede vom ST-2 zum Amethyst?
Der Amethyst hat mehr Ein- und Ausgänge, zusätzlich sogar einen MM-Eingang für Phono. Er kann im Gegensatz zum ST-2 alle 4 Kanäle über AES ausgeben (der ST-2 nur 2). Der ST-2 hat kein Display und keine Lautstärke-Regelung am Gerät, auch keine Infrarot-Fernbedienung. Schließlich ist nur der Amethyst Roon Ready, beim ST-2 HiFi müsste man mit einem externen Streamer arbeiten.
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