Merovinger MELO-C – Heimkino-Lautsprecher für audiophile Ansprüche
„Dynamik und Sprachverständlichkeit sind auf höchstem Niveau. Die Surrounds und die Deckenlautsprecher erzeugen ein sehr angenehmes, umhüllendes Klangfeld.“
Mein neues Heimkino – Attacke trifft audiophilen Feinsinn
Wie kann ich meine neuen Merovinger MELO-DI Dipol-Lautsprecher, mit denen ich am liebsten Tag und Nacht Musik hören möchte, bestens mit meinem Heimkino verheiraten? Diese Frage stellte sich mir nur kurz, denn Peter Werner hat parallel noch etwas anderes ausgebrütet: ebenso musikalisch, emotional, präzise und räumlich, nur im geschlossenen Gehäuse – und damit perfekt fürs Heimkino.
Seine neue Lautsprecher-Kreation nennt sich konsequenterweise MELO-C. Davon gibt es unterschiedliche Varianten bzw. Gehäuseformen für Front, Center, Surround und Deckenlautsprecher (Atmos, Auro). Das C steht für „Closed“, könnte aber auch „Compact“ implizieren :-)
Die MELO-C Serie rummst brutal, bringt aber gleichzeitig feinste Details, atmosphärische Emotion und ganz viel musikalischen Fluss ins Geschehen.
Ich habe diese Lautsprecher als Center, Surround und an der Decke im Einsatz, ihr könnt sie bei mir als Teil meines 7.4.4 Demokinos erleben. Freut euch drauf!
Konzeption und Aufbau der Merovinger MELO-C Lautsprecher-Familie
Die MELO-C Lautsprecher sind fürs Heimkino gemacht. Die tiefsten Bassgewitter rauszuhauen, ist deshalb nicht notwendig. Dafür umso mehr, dass sie im Kickbass nahtlos übernehmen und vor allem ihre diesbezügliche Stärke ausspielen.
Die verbauten Breitbänder von Tangband, die auch der herausragenden MELO-DI zum Einsatz kommen, kicken verdammt gut. Und überzeugen mit einem wunderbar warmen Grundton. Und involvierenden Mitten. Und … aber so hoch brauchen sie hier gar nicht zu spielen, denn ab ca. 3.000 Hertz übernimmt ein Air Motion Transformer von Mundorf, der schön breit abstrahlt, feinst auflöst und nie nervt.
Wie gut, dass sich diese Treiber-Kombi mit einem 15-Liter-Gehäuse zufrieden gibt. Denn viel Platz gibt es im Heimkino meist nicht.
Die verschiedenen Lautsprecher-Typen gibt es in Standard-Abmessungen, aber nicht nur: Merovinger ist Manufaktur und fabriziert die MELO-C genau nach eurem. Fakturieren tun die Münchner dann ein wenig mehr, aber das ist nur fair.
Surround-Lautsprecher
Die Surround-Variante ist primär für die seitlichen und hinteren Surrounds gedacht, aber bei mehr als 4 Deckenlautsprechern natürlich auch für die Anbringung als Top Middle L/R bzw. Top/Voice of God direkt über dem Hörplatz.
Als Wide-Lautsprecher können die MELO-C in der Quader-Form entsprechend eingewinkelt werden, für eine Wandmontage käme dann eher die angeschrägte Variante infrage, die primär für die Decke konzipiert ist.
Decken-Lautsprecher für Atmos und Auro-3D
Die Lautsprecher für die Decke sind für ein besseres Abstrahl-Verhalten abgeschrägt, ca. 20 Grad. Dazu gibt es zwei Varianten für die Positionierung des ca. 10 cm langen Air Motion Transformers.
Bei der Atmos-Variante (Top Front, Top Back) empfiehlt sich die waagrechte Anordnung des AMT: So strahlen die Lautsprecher breiter und umhüllender zum Hörplatz hin ab.
Für Auro-3D, also die Positionierung über den Hauptlautsprechern und über den Surround-Back-Lautsprechern, ist ggf. die vertikale Variante des AMT zu bevorzugen. So reduzieren sich die Reflexionen an der Decke, einmal durch die schräge Front, die zum Hörplatz zeigt, und einmal durch den vertikal ein weniger stärker bündelnden AMT.
Aktiv und passiv – beides geht!
Im Heimkino kämpfen wir um freie Kanäle. Klar, ich sage jedem: Eine aktive Trennung (via Trinnov) ist besser, entfällt doch ein Weichen-Bauteil, das im Zweifel nur in irgendeiner Form bremst.
Andererseits muss man ehrlich fragen: Wie stark hört man das hinten oder an der Decke noch raus?
Wie auch immer: Merovinger bietet die MELO-C als cleane Version für eine externe Aktivweiche an und als passive Version. Das bedeutet, dass man nur einen Kanal für einen Lautsprecher benötigt.
Und damit es trotzdem gut klingt, kommen die Weichen-Bauteile (nicht die weichen Bauteile) von Mundorf.
Dämmung vom Feinsten
A propos Mundorf: Wer in Sachen Dämm-Material höchste Ansprüche besitzt, für den gibt es eine besondere Ausstattungsvariante der MELO-C: Dabei kommt feinstes „Einhorn- und Engelshaar“ von Mundorf zum Einsatz. Ich habe es bei mir verbauen lassen, schaden tut es in keinem Fall :-)
Wenn es denn mehr sein soll – Front- und Center-Varianten in D’Appolito-Anordnung
Ich höre die Frage häufig bei Kompakt-Lautsprechern fürs Heimkino: „Sind die denn wirklich nicht zu klein?“ Nein. Ein Lautsprecher mit hohem Wirkungsgrad und verzerrungsarmen Treibern, der vom Tiefbass entlastet wird (wir reden hier von 80 Hz), muss nicht groß sein, um ausreichend Schalldruck ins Heimkino zu pumpen.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass es bei Heimkino nur um 125 dB geht, dafür der Klang aber gern auf der Strecke bleiben kann. Hörner, die einem ins Ohr brüllen und einfach nur anstrengend sind – Hauptsache laut.
Egal – ich wollte ja auf die Sonder-Varianten für Front und Center eingehen. Die haben nämlich zwei Mittel-Tieftöner verbaut. Vielleicht, um die oben genannten Bedenken zu zerstreuen und weil eine D’Appolito-Anordnung einfach häufig nachgefragt wird?
D’Appolito Version der MELO-C Heimkino-Lautsprecher – gib Interferenzen keine Chance
Nun ist eine solche Anordnung, wenn sie denn funktionieren soll, gar nicht einfach umzusetzen. So ist man bei den Treibergrößen bzw. -verhältnissen sowie Trennfrequenzen stark eingeschränkt. Hält man sich nicht an die strengen Vorgaben, lassen Interferenzen grüßen. Besonders problematisch ist ein quer liegender D’Appolito-Center, wie in diesem Artikel sehr gut beleuchtet wird.
Um solche Effekte zu umgehen, schaltet Merovinger die beiden Breitbänder in dieser MELO-C-Ausführung nicht parallel. Der Hersteller nimmt einen Tief-Mitteltöner mit 6 dB Steilheit bei ca. 120 Hz soft aus dem Geschehen – via Spule. Somit ist der Bass-Bereich nochmal verstärkt, aber ansonsten kommen sich die Treiber nicht in die Quere. Schlau, die Münchner.
Wobei das natürlich einen kleinen Nachteil beim Center hat: Man müsste ihn streng genommen dann nicht mittig platzieren, sondern etwas versetzt. Oder man nimmt einfach die normale Variante mit nur einem Tief-Mitteltöner :-)
3-D Klangerlebnis vom Feinsten – die MELO-C Lautsprecher im Heimkino
Der Reiz von Formaten wie Dolby Atmos, Neural X oder Auro 3-D ist ein umhüllendes Klangerlebnis, eine ganzheitlich erfahrbare Atmosphäre in Filmen oder Konzert-Videos. Und natürlich die noch realistischere Wahrnehmung von Effekten im 3-D-Raum.
Will man das Ideal im Heimkino erleben, ist ein gewisser Abstand aller Lautsprecher zum Hörplatz wichtig. Das wiederum ist in vielen Wohnumgebungen nur bedingt machbar. Worauf ich hinaus will: Ich rate euch nicht zu Horn-Lautsprechern als Surround oder Decken-Lautsprecher. Die können zwar ordentlich Pegel, aber sie strahlen gerichtet ab. Das bedeutet, dass sie ortbar sind.
Bei Film-Effekten mag das noch okay sein. Aber bei allen Aufnahmen bzw. Szenen, wo es um Atmosphäre, um das umhüllende (musikalische) Erlebnis geht, ist das verschenktes Potenzial.
Mit den Merovinger MELO-C Lautsprechern taucht man dagegen ganzheitlich in die Klangwelt ein. Alles ist „einfach da“, in feinsten Nuancen wahrnehmbar, erlebbar, durchhörbar. Stimmen haben Ausdruckskraft, Umgebungsgeräusche hören und fühlen sich real an. Und wehe, die atmosphärische Idylle wird jäh unterbrochen mit brachialer Dynamik. Dann gehen die MELO-C mit: antrittsstark, mitreißend, schnell, trotzdem unangestrengt.
So muss Heimkino klingen – wenn es nach mir geht.
Technische Daten, Preise und Ausführungen der MELO-C
MELO-C Surround- und Deckenlautsprecher
Anmerkung: Die Surrounds lassen sich auch problemlos, wie oben beschrieben, in der Front einsetzen, bei entsprechender Trennfrequenz zum Subwoofer (mindestens 80 Hz, 24 dB).
MELO-C Version D’Appolito
Passende Surround-Verstärker zu den MELO-C Lautsprechern
Viele Lautsprecher verlangen nach vielen Endstufen, und je weniger Platz diese im Heimkino einnehmen, desto besser. Zum Betrieb der Lautsprecher könnt ihr auf meine bewährten Tipps zurückgreifen:
- Trinnov Amplitude 16 zu 10.590 € (16 Kanäle)
- Apollon Audio Pure 12 ab 7.500 € (12 Kanäle)
- Musical Fidelity M6x 250: 3.490 bzw. 3.990 € (7 bzw. 11 Kanäle)
Aber es gibt auch eine preislich sehr attraktive Endstufe von Merovinger Audio mit 10 Kanälen zu je 250 Watt an 4 Ohm zu einem Preis von 3.990 Euro. Hier kommen Pascal-Module zum Einsatz, ein hochwertiges Buffer-Board, und das Ganze sitzt im schicken Gehäuse.
Fragen zu den MELO-C Heimkino-Lautsprechern? Probehören? Jederzeit!
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