Korfaudio TA-AF9/10 Tonarm Series II – aus Keramik

Dieser Tonarm von Korf ist wahrlich innovativ: fest integriertes Keramik-Headshell, Keramik-Armrohr und eine äußerst durchdachte und wohl einzigartige Lagerung. Absolutes Highend aus meiner Sicht – zum fairen Preis!
Da macht sich jemand Gedanken …
Tonarme faszinieren mich seit jeher, und einigen Herstellern gebührt mein voller Respekt: Wenn Reed beim Tangential-Tonarm 5T mehrere Tausend Entwicklungsstunden investiert, wenn AMG bei der Fertigung seines AMG 12JT auf den Tausendstel Millimeter acht gibt, dann weiß ich, dass ich das schönste Hobby der Welt habe.
Zu meinen absoluten Lieblingstonarmen zählt auch Korfaudio, in Sachen Preis/Leistung kenne ich bis dato nichts Besseres. Nicht nur das: Alexey Korf betreibt einen faszinierenden Blog, in dem er Einblicke in seine Gedanken und unermüdlichen Experimente gibt, die in seine Tonarm-Entwicklungen eingeflossen sind. Dazu hat er mal eben einen zeitgemäßen Compliance-Rechner aus der Hüfte geschüttelt. Das bedeutet, dass hier jemand mit Herz, Verstand und Forschungsdrang am Werk ist, dessen Produkte aus dem gängigen Allerlei angenehm hervorstechen.
Hier geht es um den TA-AF9/10, der – man kann es anhand der Modellbezeichnung fast vermuten – in 9 oder 10 Zoll erhältlich ist. Die Besonderheit: Das Armrohr ist aus Keramik (statt Edelstahl wie bei den günstigeren Modellen). Dieser Werkstoff hat es ihm angetan, deshalb besteht auch das Vertikal-Lager aus zwei teuren Siliziumnitrit-Keramik-Elementen. Das Headshell ist ebenso aus Keramik gefertigt. Es ist beim TA-AF9 und TA-AF10 fix mit dem Armrohr über einen speziellen Konnektor verbunden.
Das Ergebnis kann sich hören lassen! Dieser Tonarm spielt so manch doppelt oder dreifach so teueren Kandidaten in Grund und Boden, bei einem UVP von 3.800 Euro …
Highlights des Tonarms TA-AF9/10
- Armrohr aus Keramik: fast doppelt so steif wie Stahl, 6-mal steifer als ein vergleichbares Aluminiumrohr und 4-mal steifer als ein Titanrohr – für beste Führungs- und Dämpfungseigenschaften bzw. Resonanz-Armut
- Headshell aus Keramik
- Superleichte Kupfer-Abschirmung über Cardas Clear Litzendrähten
- Horizontale „Biegezapfenlager“ (Free-Flex® Pivot):
- Kein Anlaufmoment und keine Reibung
- Kein Lager-Spiel
- Keine Lager-Geräusch (die wir ggf. nur indirekt über das Musiksignal serviert bekommen, aber nicht wollen)
- Wartungsfrei
- Vertikale Siliziumnitrid-Keramik-Lager (Si3N4-Keramikkugeln in Stahllaufbahnen) mit großen Abständen:
- Maximale Festigkeit und Präzision
- Weniger „Wackeln“ im Vergleich zu eng angeordneten Lagern
- Geringstes Anlaufmoment, geringste Reibung
- Bessere Kontrolle der Zischlaute und weniger Verzerrungen in den inneren Rillen
- Wartungsfrei
- Magnetisches Antiskating ohne Haftreibung
- Feinfühlige Azimut-Justage über Drehung des Armrohrs (Series II Version)
- Einfache und bombenfeste Montage
- Für eine breite Range von Tonabnehmern einsetzbar (ich sage mal bis max. 30 µm/mN und 25 Gramm Gewicht!)
- Überragendes Preis-Leistungs-Verhältnis

In der Skizze sieht man die 2 weiter auseinanderliegenden Lager des Tonarms. Und links daneben sind die verwendeten Si3N4-Keramikkugeln in Stahllaufbahnen abgebildet, die im Übrigen in der Anschaffung sehr teuer sind.
Feinjustage des TA-AF9/10 – einfach, präzise, beständig
Das beiliegende Zubehör macht die Montage des Korf TA-AF9/10 denkbar einfach
- 3 Inbus-Schlüssel (danke für das abgesetzte vordere Stück, das auch die schräge Bedienung zulässt)
- Überhang-Schablone
- Zweiteiliges Gegengewicht
Tonarmhöhe
Eine wohldimensionierte Rändelschraube macht das Verstellen der Tonarmhöhe für den korrekten VTA sehr einfach. Sie liegt auf der Montage-Basis auf – so rutscht der Arm nicht ab, wenn man die seitliche Schraube der Basis löst.
Nach Festlegung der Höhe und Festziehen der Schraube an der Basis kann man die Rändelschraube wieder etwas hochdrehen, damit beim Drehen/Ausrichten des Tonarms keine Spuren auf der Basis entstehen. So ist die einzige Verbindung der Flansch der Montagebasis, der den Arm wunderbar umschließt. Schon besser als die typischen Madenschrauben, die häufig „nackt“ sind und das Armrohr verkratzen.

Die Montage-Basen sind bewusst so ausgewählt, dass das Armrohr ganz umschlossen wird und nicht von einer mickrigen Schraube an einem Punkt angepresst wird.
Magnetisches Antiskating
Das Antiskating ist magnetisch ausgeführt. Die Magnete, die üblicherweise nicht zu vernachlässigende Fertigungstoleranzen haben, selektiert Korf akribisch, sodass die Einstellung sehr genau erfolgen kann. In der Tat habe ich bei meinem Korf Tonarm ein sehr genaues Ergebnis erhalten, wenn ich das Auflagegewicht als Referenz hergenommen habe. Der Wally Skater hat den Wert fast 1:1 bestätigt, was definitiv nicht die Regel ist.
Azimut
Beim Azimut soll man laut Anleitung Vorsicht walten lassen, um die Lager nicht zu beschädigen. Oben am Tonarmlager trifft man auf zwei Schrauben:
- Die rechte zeigt an, in welcher Stellung sich das Armrohr gerade befindet (das muss aufgrund der Material-Beschaffenheit und Produktionsweise nicht genau die Mitte sein)
- Die linke muss man lösen, um das Armrohr drehen zu können. Das geht mit der Series II Version noch smoother.
Bevor man das tut, muss man die Transportsicherung wieder vorsichtig einfügen. Erst dann kann man über die sanfte Drehung des Armrohrs den Azimut verstellen. Zieht man die linke Schraube wieder handfest, sitzt das Rohr bombensicher.
Tonabnehmer-Überhang und Geometrie
Die beiliegende Justage-Schablone klipst man aufs Armrohr (direkt hinter dem Headshell). Eine Linie/Rille zeigt an, wo die Nadel zu stehen hat. Je nach Bauhöhe der Tonabnehmer fällt es leicht oder weniger leicht, die genaue Überhang-Einstellung zu treffen.
Zumindest ist es eine gute Voreinstellung, bevor man dann mit einer anderen Schablone die finale Einstellung vornimmt, wenn man – wie ich – diesbezüglich ein Korinthenkacker ist.
Wichtig: Korf verwendet eine eigene Tonarm-Geometrie, die angelehnt ist an die SAEC-Tonarme, die wiederum eine Nähe zu Stevenson aufweisen. Auch dazu hat sich Korf viele Gedanken gemacht und Messungen durchgeführt: Auch wenn in der Theorie die Löfgren-Geometrie bei Spurfehlwinkel und Verzerrungen die besten Werte (für gängige Schallplatten) liefert, seien laut Alexey Korf die Verzerrungen in der Praxis deutlich höher, je mehr es zur Plattenmitte geht. Deshalb versucht er, über die Verlegung des zweiten Nullpunktes hin zur Mitte diese Verzerrungen zu minimieren.
Am besten man probiert das Ganze aus: Löfgren versus Korf, mit einer guten Klavieraufnahme. Es ist defnitiv kein Problem, mit einer anderen Geometrie zu arbeiten, solange man diese konsequent umsetzt.

Klang
Korf unterordnet alle Maßnahmen bei der Tonarm-Konstruktionen der klanglichen Ausbeute. Und die steigt, je mehr Resonanzen minimiert werden und je besser der Tonarm den Tonabnehmer führt: maxiale Steifigkeit, eine gewisse Masse und Lager, die möglichst frei von Reibung, Geräuschen, Spiel und „bremsenden“ Elementen sind. Und diese Maxime wurden beim TA-AF9/10 auf die Spitze getrieben.
Das macht sich klanglich bemerkbar:
- Beste Grob- und Fein-Dynamik
- Bass-Qualität auf Referenz-Niveau
- Keinerlei scharfe/harsche Sibilanten (Lager-Führung), das Ganze Klangbild wirkt sanfter, ohne an Direktheit/Echtheit einzubüßen
- Sehr hohe Emotion und Intensität in der Wiedergabe (Fokus auf das „reine“ Musik-Signal ohne Störanteile)
Ja: Es gibt Tonarme, die für den ein oder anderen ästhetischer wirken, die filigraniere (ggf. auch fummeligere) Einstell-Optionen bieten. Wenn die Beurteilung eines Tonarms allein dem klanglichen Ergebnis beruht, dann spielt der Korf TA-AF9/10 in der obersten Liga.
Test-Berichte

„Die Gesangsstimmen stehen wie angenagelt, nichts zittert oder wackelt gar. Tatsächlich dürfte das eine der spektakulärsten Tonarm-/ Systemkombinationen sein, die mir über die Jahre untergekommen sind.“
Korfaudio TA-AF9 und TA-AF10 Series II – technische Daten und Preise
Gerne berate ich euch zu passenden Tonabnehmern.
Maßzeichnung Korf TA-AF9/10 Series II

Deine Anfrage zu Korfaudio Tonarmen und Keramik Headshell
Alle Felder sind Pflichtfelder. Zu den Datenschutz-Bestimmungen





