Korfaudio TA-SF9R – Tonarm mit Edelstahl-Armrohr und Wechsel-Headshell aus Keramik

Der TA-SF9R besitzt ein Wechsel-Headshell und ist trotz seiner hohen effektiven Masse von 18 bzw. 28 Gramm (mit Headshell) für eine breite Range an Tonabnehmern mit niedriger und mittlerer Compliance geeignet.
Ein schwerer 9er
Es gibt zu wenig schwere Tonarme am Markt, bei 9-Zöllern ist die Auswahl besonders dünn. Und so manches Laufwerk wie der AMG Giro MK2 lassen zwar die Montage „anderer“ Tonarme zu, aber eben nur in einem sehr engen Bereich.
Warum überhaupt ein schwerer Tonarm? Weil – das sagt nicht nur Alexey Korf, sondern auch andere Gurus wie J. R. Bosclair von Wallytools – die Führungsqualitäten solcher Arme überlegen sind, Masse bringt Stabilität. Und in Zeiten, wo die Dämpfungssyteme von Tonabnehmer nichts mehr mit denen früher Jahre zu tun haben, kann man mit schwereren Armen nicht nur SPUs, Denon 103s oder andere „hart aufgehängte“ Kaliber betreiben, sondern eine breite Range von Abtastern mittlerer Compliance.
Das zeigt im Übrigen der „moderne“ Compliance-Rechner, den Korfaudio entwickelt hat. Und man fragt sich, warum sich nicht andere solch wertvolle und zielführende Gedanken machen …
Der TA-SF9R ist ein Neunzöller, der 18 bzw. 28 Gramm (mit dem Headshell aus Vollkeramik) auf die Waage bringt. Er bringt dieses hohe Gewicht in faszinierender Manier auf die Straße, weil seine Lager innovativ und seine Konstruktion durchdacht ist. Weil er ein Wechsel-Headshell besitzt, was für einige von uns ein wichtige Entscheidungsfaktor ist, kostet er mit 2.200 Euro etwas mehr als der TA-SF9, der ein „fixes“ Keramik-Headshell besitzt (bei 21 Gramm effektiver Masse). Für das, was der TA-SF9R leistet, ist dieser Preis definitiv ein Schnäppchen …
Das zeichnet den Tonarm Korf TA-SF9R aus
- Armrohr aus Edelstahl: 3-mal so steif wie ein vergleichbares Alu-Rohr und doppelt so steif wie ein Titanrohr
- Abnehmbares Headshell HS-AS02 aus Keramik mit direktem, festen Kontakt zum Armrohr
- Wartungsfreie horizontale „Biegezapfenlager“ (Free-Flex® Pivot) ohne Anlaufmoment und ohne Reibung, kein Lager-Spiel, kein Lager-Geräusch)
- Wartungsfreie vertikale Keramik-Wälzlager mit großen Abständen: beste Führung und Präzision und weniger „Wackeln“ im Vergleich zu enger angeordneten Lagern (wie üblich), dazu geringes Anlaufmoment und geringe Reibung. Das Resultat: u. a. genaue und „sanftere“ Wiedergabe von Zischlauten und geringere Verzerrungen in den inneren Rillen
- Magnetisches Antiskating ohne Haftreibung
- Einfache Montage
- Für eine breite Range von Tonabnehmern einsetzbar (bis max. 30 µm/mN, Gewicht bis 35 g inkl. Headshell!)
- Schlichtes Design
- Überragendes Preis-Leistungs-Verhältnis

Die 2 Vertikal-Lager des Tonarms liegen aus Stabilitätsgründen weiter auseinander und bestehen aus Si3N4-Keramikkugeln in Stahllauf-Ringen.

Die Horizonal-Lager werden bei Biegung belastet, was bei geringen Auslenkungen hervorrangend funktioniert. Vorteile: keine Reibung, unmittelbares „Anspringen“, keine Wartung,

Die Edelstahlrohre sind 0,5 mm stark und sorgen für beste Steifigkeit und Stabilität.
Justage des Korf TA-SF9R– das sitzt!
Das beiliegende Zubehör-Paket macht die Montage des Tonarms einfach:
- 3 Inbus-Schlüssel
- Überhang-Schablone
- Zweiteiliges Gegengewicht
- Schrauben
- Linn/JIS Basis, alternativ eine SME-Verschiebebasis (kostet 200 Euro mehr)
Tonabnehmer-Überhang und Tonarm-Geometrie
Die Justage-Schablone aus dem 3-D-Drucker nimmt das Keramik-Headshell auf, und eine dünne erhabene Linie verrät, wo die Nadel des Tonabnehmers landen muss, um die Korf-Geometrie zu erfüllen.
Korf-Geometrie? Ja, Alexey Korf hält sich da – basierend auf umfassenden THD-Messungen – in etwa an eine Mischung aus Stevenson und der besonderen Geometrie der SAEC-Tonarme. Auch wenn Löfgren auf dem (theoretischen) Papier deutlich weniger Verzerrungen und Spurfehlwinkel erzeugt, so Korf, soll eine Geometrie mit dem zweiten Nullpunkt näher an der Platten-Innenseite praxistauglicher sein. Weil die real gemessenen Verzerrungen bei den üblichen Geometrien um einiges höher seien, und weil die Innenrillen besonders harte Anforderungen an Nadelträger und Tonarm stellen.
Man kann sich darauf einlassen – und sollte es zumindest probieren und vergleichen –, aber man muss nicht. Eine andere Geometrie ist ohne Probleme möglich, was das für die konkreten Maße bzw. den Umgang mit einer Schablone bedeutet, erläutere ich dann gern im Einzelfall.
Tonarmhöhe
Auf der linken Seite des Armlager befindet sich eine verhältnismäßig große Rändelschraube, die auf der Montagebasis aufliegt. Löst man die fixierende Schraube an der Basis, kann man den Arm feinfühlig und exakt in der Höhe verstellen. Ist der gewünschte VTA erreicht oder steht der Tonarm für eine erste grobe Annährung genau waagrecht, zieht man die Schraube(n) an der Basis wieder fest.
Im Anschluss, kann man die Rändelschraube wieder minimal anheben, sodass sie die Basis nicht mehr berührt. Wenn man den Arm danach noch dreht, gibt es auch garantiert keine Spuren auf der Basis.
Die ausgewählten Linn/JIS- und SME-Basen sind im Übrigen bewusst gewählt: Sie umschließen den Tonarm und klemmen ihn mit gleichem Druck über 360 Grad fest. Das Gegenteil von einer popeligen Madenschraube, die das Armrohr an einem einzigen Punkt fixiert und meist noch zerkratzt.

Als Montagebasen steht ein JIS/Linn Flansch oder eine Verschiebebasis nach SME-Standard zur Verfügung.
Magnetisches Antiskating
Auch beim Antiskating gibt es eine griffige Rändelschraube. Es ist magnetisch und damit sinnvollerweise berührungsfrei umgesetzt. Wer bei den Lagern schon auf maximale Reibungsminimierung setzt, holt sich nicht via Faden und Gewicht neue „Bremsen“ ins Boot. Die verwendeten Magnete werden streng selektiert, aufgrund der üblichen Fertigungstoleranzen.
Die Skala funktioniert im Übrigen sehr gut. Selten, dass ich nach Messung mit dem Wally Skater so genau beim Wert der Skala lande (dem Auflagegewicht entsprechend) wie beim Korf. Das habe ich bis dazu zwar nur mit dem TA-SF11R gemessen; aber der TA-SF9R ist ja baugleich, darum traue ich mich, diese Aussage zu treffen.
Azimut
Bei der Azimut-Verstellung sollte man sehr vorsichtig zu Werke gehen – oder ich mach das für euch. Die Anleitung besagt, vor der Einstellung die rote Transportsicherung wieder einzuschieben.
Ist das passiert, löst man die linke Schraube auf dem Tonarm-Lager (vorsichtig), um dann (ebenso vorsichtig) das Armrohr in die gewünschte Position zu drehen. Danach zieht man die linke Schraube wieder handfest. Dieses Procedere ist dann bei mehreren Messungen mit Testschallplatte sowie Fozgometer & Co. entsprechend zu wiederholen.
Die zweite Schraube zeigt im Übrigen nur die Position des Armrohrs an. Sie ist zu Beginn (also in 90 Grad Position zur Nadel) nicht zwingend in der Mitte. Das hängt mit der Biegung des Edelstahlrohrs zusammen, habe ich mir sagen lassen. Ist aber nicht relevant, nur falls sich jemand wundert …
Klang des TA-SF9R
Die klanglichen Tugenden des Tonarms entsprechen wohl denen des 11-Zöllers, den ich umfassend mit verschiedenen Tonabnehmern getestet habe. Klar, der Spurfehlwinkel ist prinzipbedingt – unahängig von der eingesetzten Geometrie – größer als beim längeren Pendant.
Aber dank der herausragenden Lager-Qualität kann man sich sicher sein, auch mit dem TA-SF9R ein Feuerwerk an Dynamik zu erhalten. Und die Gewissheit, dass der Tonarm alles aus dem Tonabnehmer herausholt, was dieser an Farbenpracht, Musikalität und Wumms zu bieten hat. Gerade im Bass kann sich ein Korf-Arm von anderen Tonarmen absetzen.
Headshell aus einem Stück Vollkeramik: HS-A02

Das HS-A02 aus einem einzigen Stück Vollkeramik besitzt reine Silberlitzen, dick vergoldete Kontaktstifte und Tonabnehmer-Klemmen. Der Fingerlift ist aus Messing.

Die Qualität des Headshells ist sehr gut, zumal der Werkstoff nicht wie Aluminium auf einer CNC-Maschine auf den Hunderstel Millimeter genau gefertigt werden kann. Das Headshell kostet einzeln 199 Euro und ist für jeden anderen Arm mit SME-Anschluss ein Träumchen.
Korfaudio TA-SF9R – technische Daten und Preise
Gerne berate ich euch zu passenden Tonabnehmern.
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