MoFi SourcePoint 8 – Kompaktlautsprecher mit fantastischem Koaxialtreiber
Best of Show – meine erste Begegnung mit der MoFi SourcePoint 8
Es war auf den Mitteldeutschen HiFi-Tagen in Leipzig, als ich im Raum des High Fidelity Studios zum ersten Mal die MoFi SourcePoint 8 zu Gehör bekam. Trotz des zu Beginn ungünstigen Hörplatzes an der Seite war mir nach wenigen Takten klar, dass hier ein ganz besonderer Lautsprecher spielt. Also nichts wie in den Sweet Spot mit passendem Hörabstand. Der Hammer.
Räumlich, natürlich, ganz nah an der Wahrheit. Vollmundig und flink. Ein Lautsprecher, der mich sofort abholt; der nichts schönfärbt, übertrieben betont oder kaschiert; der einfach Musik macht – so wie sie sein soll. Und das für 3.000 Euro! Dieser Lautsprecher musste einfach in mein Programm, alles andere wäre unterlassene Hörleistung.
Nun isser da, zusammen mit seinem größeren Pendant MoFi SourcePoint 10. Hört sie euch an, gerne beide. Von Subwoofern unterstützt oder pur. Ihr werdet es definitiv nicht bereuen …
„Genau wie der MoFi SourcePoint 10 klingt auch der SP8 extrem anspringend und doch nie nervig, organisch und doch enorm detailliert … Seine Fähigkeit zur holographischen Wiedergabe ist dabei mit einem ausgesprochen knackigen Bass gepaart … Selbst richtig laute Tutti tun ihr nicht weh und die Musik steht dabei felsenfest im Raum. Wow.“
Das Herz der MoFi SourcePoint 8: der Koaxial-Treiber von Andrew Jones
Zu Andrew Jones, der Entwicklung des Chassis, seinen Besonderheiten sowie der Charakteristik von Koaxial-Chassis habe ich mich in meinem Beitrag zur MoFi SourcePoint 10 ausgelassen. Auch in der SourcePoint 8 hat MoFi eine große, weiche Kalotte mit breiter Sicke verbaut. Sie wird genauso tief getrennt wie beim größeren Modell, nämlich bei 1,6 kHz. Das ist für eine Konstruktion mit passiver Weiche nicht von schlechten Eltern – schließlich soll es auch bei höheren Lautstärken verzerrungsfrei zugehen.
Möglich ist diese tiefe Trennung deshalb, weil die Membran des Mittel-Tieftöners analog eines Waveguides für den Hochtöner geformt ist, eine flache Sicke aufweist – und weil die Kalotte zusätzlich in einem kleinen Horn-Fortsatz steckt. Diese Konstruktion erhöht den Wirkungsgrad des Hochtöners, vermeidet Interferenzen zwischen den Treibern und ist so verantwortlich für das breite Abstrahlverhalten sowie den sehr guten Phasenverlauf.
Weitere Besonderheiten:
- Symmetrisches Flussfeld, u. a. über Verwendung einer bestimmten Menge von Kupfer im Spalt, was Induktivitätsschwankungen mindert
- Antrieb via Doppelmagnet („Twin-Drive“) für eine sehr hohe Flussdichte sowohl im Spalt des Hochtöners als auch des Mitteltieftöners
- Resonanzarmut des Mitteltieftöners – wobei sich hier die Papiermembran als ideal erwiesen hat (Anmerkung am Rande: Im Laufe des HiFi-Lebens kam ich mit allerlei exotischen und teuren Membran-Materialien in Kontakt – um am Ende festzustellen, dass es immer die Lautsprecher mit Zellstoff-Membran sind, die für mich am natürlichsten klingen …)
Das Gehäuse der MoFi SourcePoint 8 – weit weg von Standard
Angesichts des moderaten Preises des Lautsprechers sowie der plakativen Aufschrift „Made in China“ auf der Umverpackung könnte man einen rechteckigen Klotz mit nicht gerade üppigen Wandstärken erwarten. Weit gefehlt: Als ich die SourcePoint 8 zum ersten Mal aus dem Karton gehoben habe, musste ich mir laut die Frage stellen: „Wie verdammt noch mal kriegen die diese Qualität und Finesse hin?“
Zunächst besitzt auch das kleinere Modell die nach hinten leicht verjüngte Form und die markenprägende, facettierte Front. Die ist im Übrigen ganz bewusst so gestaltet, um Schall-Reflexionen zu bändigen und möglichst viel Direktschall vom Chassis zum Ohr zu transportieren.
Diese Gestaltung bringt es mit sich, dass vorne ordentlich Material verbaut ist. Konkret sind es 4 cm MDF, während die Seitenwände mit 2 cm auskommen. Jetzt könnt ihr sagen: „Das ist aber nicht gerade dick.“ Korrekt, aber wichtiger als die reine Stärke sind innere Verstrebungen, um eine entsprechende Steifigkeit herzustellen. Davon besitzt die SourePoint 8 zwei Stück in der Vertikalen. Das sieht absolut solide aus.
Interessant übrigens, dass alle Maße der MoFi SourcePoint 8 auf ca. 80 % derer der SP 10 reduziert wurden: Breite, Höhe, Tiefe, Wandstärken. Was wiederum dazu führt, dass beim Gehäusevolumen nur gut 50 % übrig blieben. Darum sieht die SourcePoint 8 neben ihrem großen Pendant äußerst kompakt aus. Das macht sie sicher für den ein oder anderen noch sympathischer – und absolut wohnraumtauglich.
Auch die Membran ist mit 20 cm im gleichen Verhältnis geschrumpft, die Motorkonstruktion allerdings nicht. Die MoFi Sourcepoint 8 klingt gerade im Verhältnis zu ihrer Größe erwachsen und kraftvoll.
3 Gehäuse-Farben zur Auswahl
In Sachen Gehäuse-Gestaltung ist die SourcePoint 8 dem größeren Modell überlegen: Sie bietet drei statt zwei Farb-Optionen:
- Esche-Furnier schwarz
- Walnuss-Furnier
- Kunsstoff weiß
Da sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein, und wer es besonders dezent haben möchte, montiert die magnetische Front-Bespannung, die im Übrigen perfekt sitzt. Den meisten geht es aber wohl wie mir: Die eigenwillige Front hat was, und es wäre schade, sie zu kaschieren.
So klingt die MoFi SourcePoint 8
Es gibt wenige Lautsprecher, die mich durch und durch begeistern. Das ist genau dann der Fall, wenn Präzision, Durchhörbarkeit und Auflösung in ein musikalisches Ganzes verpackt sind; wenn ich mich der Musik bzw. den Künstlerinnen und Künstler ganz nahe bin; und wenn diese Emotion über einen langen Zeitraum aufrecht erhalten wird, sprich: auch nach vielen Stunden des Hörens keinerlei Ermüdung eintritt, sondern der Drang nach der nächsten Scheibe. Und natürlich muss das Dargebotene in einem gesunden Verhältnis zum Preis stehen.
Die MoFi SourcePoint 8 ist ein absolut ehrlicher und natürlicher Lautsprecher, der als Mastering-Monitor fungieren kann – was Entwickler Andrew Jones als Maxime ausgegeben hat. Die erfüllt er aus meiner Sicht noch mehr als die SourcePoint 10, die im Hochton und im Oberbass jeweils eine kleine Zugabe gibt.
Insbesondere die Räumlichkeit, vor allem die Tiefe der Bühne, sowie die Lokalisierung und feinsinnige Vermittlung von Schallereignissen sind frappierend. Sängerinnen und Sänger stehen felsenfest auf ihren Positionen, auch in Orchester-Aufnahmen (bei nicht allzu abgedrehten Pegeln) behält die kleine den Überblick. Die dynamischen Fähigkeiten sind in Anbetracht der Größe beachtlich, und auch bei leisen Lautstärken bricht nichts in sich zusammen.
Die Summe der klanglichen Eigenschaften und vor allem die Homogenität über alles ist für mich in dieser Preisklasse absolut einzigartig. Die MoFi SourcePoint 8 würde ich meinem besten Freund empfehlen.
Klar geht noch mehr: Mehr Tiefgang und mehr Souveränität im Bass, mehr Grobdynamik, mehr Feinauflösung, eine noch imposantere Größe der Darbietung. Wer all das möchte, muss ein aber ein Vielfaches auf den Tisch legen. (Ihr könnt euch bei mir im Vergleich mal die Merovinger MELO-DI anhören.)
Verstärker-Paarungen
Gehört habe ich die MoFi SP 8 am Acousence pow-amp 4, den Thivan Labs 211 Röhrenverstärkern sowie den Audiolab 8300MB Monoblöcken mit Class-AB- Schaltung. Während die ersten beiden preislich sicher übers Ziel hinaus schießen, sind die Audiolab Endstufen für mich ein absolut passendes Verstärker-Pärchen: Die nehmen die MoFi 8 Lautsprecher im Bass fest an die Kandarre und unterstützen den entspannten, natürlichen Klang. Hört euch das gern bei mir an!
Großes Kino: Source Point 8 mit Subwoofern
Je weniger die Membran des Mitteltieftöners im Koax-Aufbau arbeiten muss, desto präziser wird die Wiedergabe, desto mehr Leichtigkeit verströmt sie, desto mehr Dynamic Range bei weniger Verzerrungen steht zur Verfügung. Insofern ist die MoFi SourcePoint 8 für mich ein idealer Kandidat für ein 2.2 Setup. Vom Tiefbass befreit, spielt eine solche Kombi nochmal in einer anderen Liga und wird viermal so teure Standlautsprecher hinter sich lassen. Mindestens.
Voraussetzung ist, dass die Subwoofer zeitlich perfekt eingebunden sind. Denn vom perfekten Time Alignment lebt der einnehmende Klang der SourcePoint 8. Das kriegt man perfekt via Bass Management eines Trinnov Amethyst oder Altitude 16 hin. Und deshalb führe ich euch die Lautsprecher bei mir solo und als Satelliten mit Subs vor. Vereinbart gern einen Hörtermin.
Lautsprecher-Aufstellung und Ständer-Optionen
Der Hersteller empfiehlt mindestens 60 cm Abstand zur Rück- und Seitenwand für die MoFi SourcePoint 8 (wie für ihre große Schwester übrigens auch). Wer insbesondere nach hinten noch mehr Luft realisieren kann, sollte dies aus meiner Sicht tun: Denn die Räumlichkeit gewinnt noch einmal; insbesondere wenn man den Sitzplatz so wählt, dass man mit den Lautsprechern ungefähr ein gleichseitiges Dreieck bildet
Gleichzeit hat die Positionierung weiter weg von der Wand natürlich Einfluss auf das Bass-Fundament. Je weiter weg, desto konturierter, aber auch „dünner“ kann der Bass wirken. In Räumen bis 25 Quadratmeter sehe ich aber kein Problem. Erst recht nicht, wenn man die SourcePoint 8 mit Subwoofern kombiniert. Dann ist sie auch für deutlich größere Räume eine absolute Bereicherung.
Leichter oder stärker einwinkeln?
Für einige klingt die MoFi SourcePoint 8 gefälliger als das große Modell, was aus meiner Sicht primär am Hochton liegt. Hier ist die SP 10 mit mehr Brillanz abgestimmt. Unverblümt ausgedrückt: Ihr Hochton ist leicht überhöht. Das kann man korrigieren, in dem man den Lautsprecher nicht so stark einwinkelt. (Aber aufgepasst: Irgendwann leidet die Stereo- bzw. Bühnenabbildung.)
Die MoFi SourcePoint 8 ist insgesamt noch linearer abgestimmt, daher würde ich sie generell etwas weiter einwinkeln: ungefähr so, dass das Chassis auf die Mitte der Schulter strahlt.
Hochtöner auf Ohrhöhe? Die alternativen MoFeet Standfüße
In diesem Punkt bin ich etwas anderer Ansicht als der Hersteller oder andere Händler/Tester – bzw. haben letztere das Thema gar nicht aufgegriffen. Die hauseigenen Standfüße sind ca. 60 cm hoch, sodass sich das Zentrum des Chassis auf ca. 83 cm Höhe befindet. Also deutlich unter dem Ohr. Ich finde, dass eine höhere Position eine noch bessere Performance bietet – weil die Bühne bzw. die Protagonisten auf ihr noch mehr Größe erhalten und damit realistischer wirken.
Ist Geschmacksache, ja. Aber ich bin nun mal kein Fan von niedrigen Lautsprechern, die von unten ans Ohr strahlen und damit aus einem Panikorchester ein Puppentheater machen. Das Schöne: Ihr habt bei mir die Wahl, denn neben den MoFi Lautsprecher-Ständern gibt es eine perfekt auf diesen Lautsprecher abgestimmte Alternative von mir.
Mein Lautsprecher-Ständer MoFeet 8 für die SourcePoint 8 ist aus besagtem Grund 74 cm hoch, was das Zentrum der Schallabstrahlung auf Ohrhöhe bzw. leicht darunter versetzt. Er besitzt statt drei Beinen nur eines welches fast die gesamte Lautsprecher-Tiefe einnimmt. Die Formgebung von Mittelfuß, Bodenplatte und Standfläche greift die Züge des Lautsprechers elegant auf.
Optional lässt sich der Ständer einfach mit Sand befüllen (ich empfehle die Hälfte bis 2/3), um eine noch bessere Dämpfung und mehr Stabilität zu erhalten. Zudem sind vier genau auf das Gewicht der SourcePoint 8 abgestimmte Sorbolution® Füße aus Sorbothan integriert, die den Lautsprecher wirksam vom Ständer entkoppeln. Das macht die Wiedergabe gerade im Bass noch souveräner und präziser.
Technische Daten und Preise
Zitate aus Testberichten zur MoFi SourcePoint 8
„Byrons Klavier hatte Präsenz und Klarheit, und die Noten folgten wunderschön aufeinander. Die Kontrabässe hörten sich satt und voll an, und die Hörner klangen so, wie sie sollten. Das war eine vollmundige Aufführung, reichhaltig und romantisch. Diese Lautsprecher haben wirklich das Beste aus dieser Aufnahme herausgeholt.“
„Ich hörte keinen Hauch von „audiophiler Luft“, die ein falsches Gefühl von Räumlichkeit erzeugt. Was ich hörte, war eine vordergründige und einnehmende Präsentation, gepaart mit klar umrissenen Details. Vertraute Stimmen und Titel wurden ehrlich, klar und ohne Verstärkung oder Hervorhebung wiedergegeben. Beim Hören von Solostimmen … hatte ich das Gefühl, dass jeder Sänger in meinem Raum voll präsent war.“
Höre die MoFi SourcePoint 8 und/oder SourcePoint 10 Probe – oder lass dir gleich ein Angebot erstellen:
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