Meine Erfahrung zur Trinnov Amplitude 16
Die Amplitude 16 ist sehr kompakt, leistungsstark, äußerst flexibel im Einsatz und klanglich absolut überzeugend. Sowohl im Surround-Betrieb als auch im Einsatz „an der Front“ leistet sie hervorragende Dienste. Ich hätte nicht gedacht, dass die ICE-Power-Module in Sachen Auflösung und Durchzeichnung so gut performen. Respekt!
Mit dem Trinnov Altitude CI bildet diese Endstufe eine Kombi, mit der man richtig sparen kann: Denn mit der neuen DANTE-Eingangskarte (die optional nachgerüstet werden kann) profitieren wir von einem durchgängigen AoIP-Signalfluss – vom Prozessor bis zum Verstärker. Wir haben also 16 Kanäle inkl. DAC und können für vergleichsweise wenig Budget die Kanäle im Heimkino erweitern …
Aufbau der Mehrkanal-Endstufe Amplitude 16 – aus zwei mach eins
Streng genommen beherbergt die Trinnov Amplitude 16 zwei Endverstärker mit je 8 Kanälen in einem Gehäuse. Und zwar ein einem, das mit drei Rack-Höheneinheiten extrem kompakt ist. Trotzdem passen dort zwei 15-Ampère-Netzteile hinein – konsequent und angesichts der Leistungsdaten notwendig. Heißt für die Anwender: das Teil braucht zwei Steckdosen für die beiden getrennten Spannungsversorgungen. Und die sollten IMMER angesteckt sein, auch wenn man nur 8 Kanäle verwendet.
Den Strom ziehen sich Class-D-Module von ICE-power, die sehr effizient arbeiten und auch bei Dauerlast nicht heiß laufen.
Lüfter
Zwei Lüfter an der Seite schalten sich bei Bedarf zu. Die Steuerung übernehmen Temperatur-Sensoren, es gibt aber wohl auch programmmierte Verhaltensweisen. Die Lüfter-Steuerung wurde 2025 überarbeitet und ist nun so gut, dass im Normalbetrieb nicht mit störenden Geräuschen zu rechnen ist.
DB-25 Schnittstellen
Wenn man sich die Rückseite des Geräts ansieht, merkt man schnell, dass 16 XLR-Buchsen mit dem kompakten Gehäuse-Anspruch nicht zu vereinen gewesen wären. Deshalb befinden sich lediglich zwei DB-25-Schnittstellen am Gerät, jeweils eine für 8 Kanäle. Keine Sorge: Es gibt Break-out-Kabel von DB-25 auf XLR female, und Besitzer einer Altitude 32 dürfen sich ohnehin freuen: Der Kabelsalat nimmt deutlich ab, wenn nur zwei Kabel für 16 Kanäle verlegt werden.
Besitzer des Altitude 16 müssen mit dem erwähnte XLR auf DB-25 Kabel arbeiten, bis … – ja, bis die Steuerung über IP kommt. Dafür ist schon ein Schlitz auf der Rückseite vorgesehen, dann heißt es (2025?) Bahn frei für Ravenna/AES67 Audio over IP. Kostenpunkt? Steht noch aus. Jedenfalls ist dann auch für Besitzer des Altitude 16 weniger Kabelverhau in Sicht.
Neu: Audio over IP
Die AoIP-Dante-Karte ermöglicht einen durchgängigen AoIP-Signalfluss beim Einsatz der neuen Trinnov Altitude CI. Die Eingangskarte verwendet dieselbe DAC-Architektur wie die Altitude-Geräte. D. h. du bekommst für einen moderaten Aufpreis einen 16-Kanal-DAC inklusive, und die Kanal-Erweiterung ist deutlich kostengünstiger machbar als bei einer Trinnov Altitude 32.
Zusammen mit der Altitude CI benötigt man nur 5 Höheneinheiten für 16 Kanäle inkl. Verstärkung, das nenn ich doch mal „Rack-Effizienz“.
Brücke zum Glück
Klasse ist, dass man die Kanäle auch brücken kann, d. h. immer zwei Kanäle zu einem Kanal bündeln kann und so von der x-fachen Leistung profitiert: 800 Watt sind es dann an 8 Ohm und 1.000 Watt an 4 Ohm. Bei diesen Worten geht das Lämpchen am Subwoofer an! Ja, mit dieser Leistung kann man auch zahlreiche Subs an die Trinnov Amplitude16 hängen – mit der Einschränkung, dass sich damit die Kanalzahl insgesamt reduziert. Trotzdem: Diese Flexibilität finde ich klasse!

Das neue AoIP Modul erlaubt die Ansteuerung via Netzwerk-Kabel, jeweils eines für 8 Kanäle.
Das Display: alles im Blick
- Die Amplitude 16 besitzt eine große LED-Anzeige, die über alle Status des Systems transparent Auskunft gibt:
- Im Standby leuchtet das Logo rot.
- Beim Hochfahren blinkt es grün
- Wenn alles paletti ist, dann werden in Weiß die Kanäle angezeigt
- Gebrückte Kanäle erhalten eine Verbindungslinie.
- Wenn man sich mal „versteckt“ hat, hat die LED-Anzeige eine Fehleranzeige parat.
- Im Betrieb gibt die Anzeige zudem Auskunft über eine ggf. aktive Schutzschaltung (konnte ich in der Praxis noch nicht nachstellen) sowie Kanal-Clipping (ebenso nicht praxiserprobt).
Wichtig: man kann die LED-Anzeige aus- und einschalten. Bei Stellung „off“ geht die Beleuchtung aber erst nach einer Minute aus, man soll ja die wertvollen Basisinfos trotzdem mitkriegen :-)

Didaktisch schön gelöst: man weiß genau, wo man die Lautsprecher-Kabel in die Amplitude 16 stecken muss, je nachdem, ob man im Brückenbetrieb oder im „Normalmodus“. Die Verbindung ist aktuell über Sub-D 25 Kabel möglich, in Zukunft auch über Ravenna/AES67 (für Altitude 16 relevant).

Da ist wahrlich nicht viel Luft im Gehäuse: Die Amplitude 16 ist vollgepackt mit Endstufen für die 16 Kanäle, und zwei Netzteilen, die in Summe 4.000 Watt liefern. Dazu noch zwei Lüfter mit thermischer Regelung. Kompakter geht Heimkino-Höchstleistung kaum!
Mein Video-Porträt zur Trinnov Amplitude 16 Endstufe
Technische Daten zur Trinnov Amplitude 16
Anmerkung zu den technischen Daten
Wattzahlen:
hifitest.de hat in seinen Messungen sogar noch höhere Wattzahlen ermittelt: 220 Watt an 8 Ohm und 440 Watt an 4 Ohm. Gebrückt sogar 1.469 Watt an 4 Ohm. In jedem Fall gut zu wissen, dass die Hersteller-Angaben nicht geschönt sind und man davon ausgehen kann, dass diese Leistungswerte auch bei Vollauslastung mit 16 Kanälen realisiert werden.f
Gain:
Im Vergleich zu anderen Endstufen, wie z. B. der Mehrkanal-Endstufe Apollon Audio Pure 6–12, ist der Gain-Wert der Trinnov mit 16 dB rund 10–12 dB verringert (im gebrückten Zustand nur um 4–6 dB). Das liegt daran, dass Trinnov der im Vergleich höheren Ausgangsspannung der Altitude-Geräte entgegenkommt. Und natürlich steigt der Geräuschspannungsabstand als Wert :-)
Zur Angleichung von wirkungsgradstarken Lautsprechern an wirkungsgradschwache (insbesondere für den einheitlichen Gain bei der Einmessung) nutzen wir die Aktivweiche des Trinnovs und regeln dort den „Pre-Gain“ entsprechend.
Betrieb an Netzfiltern:
Ich rate in der Regel vom Endstufen Betrieb an Netzfiltern ab, aufgrund der sehr häufig auftretenden Dynamik-Einbußen. Die Netzfilter von Audes sind eine rühmliche Ausnahme, aber speziell die Amplitude 16 sollte daran NICHT angeschlossen werden. Der Grund: Die Netzteile der Amplitude 16 benötigen eine Erdung, was bei einem Audes Trenntrafo nicht gegeben ist. Des Weiteren sieht der Hersteller mögliche Probleme beim Einschaltstrom, da die Amplitude 16 hierbei mehrere Tausend Watt zieht.
Bedienungsanleitung Amplitude 16
PDF-Download: Bedienungsanleitung Amplitude 16 in Englisch
Tascam DB-25 Schema

Bei der Kabelwahl zu beachten: das Pin-Schema muss dem Tascam-Standard entsprechen. Passende Kabel gibt es von Trinnov, ich habe aber auch günstigere Alternativen parat :-)
Maßzeichnung zur Amplitude 16

Schwarz auf weiß: 3 Höheneinheiten reichen aus, um 16 satte Kanäle unterzubringen
So klingt die Trinnov Amplitude 16
Ich war baff, als ich das Teil zum ersten Mal in meinem Setup gehört habe: Musikalität, Auflösung, Punch, Kontrolle – ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage offen, dass die Amplitude 16 besser performt als ihre achtkanaligen großen Brüder, auch wenn die reinen technischen Daten ggf. etwas anderes vermuten lassen (siehe meine ausführliche Seite zum Vergleich der Endstufen Amplitude 8M und Amplitude 8).
Gerade bei Konzert-Aufnahmen spielt es eben schon eine Rolle, ob ein Endverstärker fein auflöst und Stimmen ohne jeden Nerv ins Ohr trägt. Ich kenne ein paar Class-D-Kandidaten, die das Vorurteil einer „harschen“ Wiedergabe und fehlender musikalischer Authentizität bestätigen. Die Trinnov Amplitude 16 gehört definitiv nicht dazu. Die Auflösung ist klasse, die Bühne realistisch breit, vielleicht kommen sogar noch ein paar Zentimeter on top. Instrumente klingen sehr natürlich, Stimmen äußerst authentisch. Was die Jungs aus Frankreich zusammen mit ICE-power hier liefern, verdient klanglich großes Lob.
Ich habe testweise meine 3-Wege der Front mit der Amplitude16 beheizt, und auch hier war die Performance sehr gut. Im Vergleich mit meiner Referenz Acousence pow-amp muss man trotzdem eingestehen, dass in Sachen audiophiler Wiedergabe noch mehr geht – aber sind wir auch preislich in anderen Gefilden …
Test-Zitate zur Trinnov Amplitude 16
„Die Amplitude 16 ist eine Bereicherung für jedes Heimkino. Die unangefochtene Nummer eins bei Platzbedarf zu Klang und Leistung“

„Trinnov’s Amplitude16 packs 16 channels of serious power in a standard size component and brings music and movie soundtracks to life in a thrilling way.“

„…Die Verarbeitungsqualität von Trinnov ist mehr als außergewöhnlich. Vor allem hat der Verstärker meine Lautsprecher besser klingen lassen, als sie es je konnten … Dennoch haben andere Verstärker Nachteile wie Lüftergeräusche oder eingeschränkte Steuerungs- und Anschlussmöglichkeiten, was beim Amplitude16 nicht der Fall ist … Der Trinnov Amplitude16 … ist ein AVS Top Choice für 2023. In Kombination mit dem Altitude16 werden Sie in akustische Euphorie verfallen.“

„Das gebotene Klangniveau ist absolut highendig, mit feinen Texturen, warmen Klangfarben, souveränem Grund- und Tiefton und seidigen Höhen. Die Balance aus Feinfühligkeit und Kraft nutzt Musik- und Filmwiedergabe gleichermaßen, erst recht bei der wunderbar plastischen, räumlichen Abbildung. Bis zu einem Kilowatt pro Kanal (gebrückt) dürften auch jeden Lautsprecher oder Subwoofer bis an seine mechanische Grenze treiben.“
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