Hana Umami Red â MC Tonabnehmer fĂŒr maximales Analog-Feeling

Das Hana Umami Red sticht visuell mit seinem krĂ€ftigen Rot und seinem EbenholzplĂ€ttchen sofort ins Auge. Das Ohr belohnt dieser Tonabnehmer mit einer sagenhaften BĂŒhnen-Darstellung und emotional mitreiĂenden Klangfarben.

âEs ist eine mitreiĂende ZurĂŒckhaltung, die den Charakter des Umami Red fĂŒr mich am besten beschreibt. Die soll so verstanden werden, dass es ein Geheimnis bleiben muss, wie es so dezent und doch so brachial spielen kann, woher es die Kraft und die Schönheit nimmt, derart widerstreitende Energien wie feinste Auflösung und schier grenzenlose Dynamik mit ‚Umami‘ zu vereinen … Ein groĂer Wurf.â
Das schmeckt meinen Ohren: Erfahrungen zum Umami Red Tonabnehmer
Als mir auf der High End Messe unabhĂ€ngig voneinander drei fachkundige Analog-Liebhaber von diesem MC Tonabnehmer vorschwĂ€rmten, war es quasi meine Pflicht, mir dieses dunkelrote SchmuckstĂŒck zu GemĂŒte zu fĂŒhren. Was soll ich sagen: danke fĂŒr diesen grandiosen Tipp! Das Hana Umami Red zieht mich voll in seinen Bann und transportiert ein analoges Flair, wie es nur sehr wenige Tonabnehmer können.
Nachdem Hana bereits ein Bild des Geschmacks fĂŒr sein Top-Modell verwendet, versuche ich es mit einer Metapher aus der Photoshop-Welt: das Umami Red verleiht einer wunderschönen Natur-Aufnahme auf sehr subtile Art mehr SĂ€ttigung und TiefenschĂ€rfe. Damit kommen vorher versteckte Nuancen im Klangbild besser zur Geltung, und das groĂe Ganze wirkt vollmundiger und emotionaler.
Hana â Tonabnehmer-Know-how seit ĂŒber 50 Jahren
Wenn man ĂŒber Hana schreibt, kommt man an GrĂŒnder Masao Okada nicht vorbei: Er grĂŒndete 1970 Excel Sound und setzte bald darauf ĂŒber 20.000 Tonabnehmer pro Monat ab. Das Unternehmen wurde begehrter OEM-Partner, und ist es heute noch.
Hana ist sozusagen eine Eigenmarke von Excel Sound und bedient mit seinen MC Tonabnehmern (auch High-Output-Modelle) seit 2016 primÀr die Preisklasse von 500 bis 1000 Euro. Die verschiedenen Hana-Modelle erarbeiteten sich einen sehr guten Ruf in Sachen Preis-/Leistungs-VerhÀltnis und verkaufen sich auch in Deutschland seitdem sehr gut.
Masao Okada hat seiner Finger auch bei der MC-Serie von Etsuru Urushi im Spiel: Diese hochpreisigen Tonabnehmer (Cobalt Blue zu 4.200 Euro, Bordeaux zu 6.800 Euro und New Gold zu 13.500 Euro 4000,- eur), Bordeaux (6700,- eur) und New Gold (13.300,- eur) schuf er zusammen mit Etsuro Akiyama. Der Marken-Name deutet darauf hin: diese Systeme werden von Hand mit gröĂtmöglicher japanischer Finesse und Sorgfalt hergestellt, unter anderem kommt nĂ€mlich ein in mehreren DurchgĂ€ngen aufgetragener Urushi-Lack zum Einsatz.
Und just diese edle Lackierung hat Hanas Top-Modell Umami Red erhalten. Wildert Hana damit im eigenen Revier â zumindest indirekt? Nun ja, zumindest preislich liegt es mit 3.700 Euro unter dem Etsuro Einstiegsmodell. Aber was man zu diesem Kurs an Klang erhĂ€lt, ist fantastisch.

Die schöne Umverpackung des japanischen Kleinods Umami Red. Darin befinden sich glĂŒcklicherweise auch Schrauben fĂŒr die Headshell-Befestigung mit geringer Höhe. Die Standard-Varianten sind nĂ€mlich zu lang.

Ein Nadelschutz, der seine Aufgabe wirklich ernst nimmt: Der sitzt perfekt und schĂŒtzt den Tonabnehmer rundum. Zudem lĂ€sst er sich geschmeidig abnehmen und wieder aufsetzen.
GehÀuse, Generator, NadeltrÀger und Schliff des Umami Red
Beginnen wir mit der Formensprache: fĂŒr die haben sie sich tatsĂ€chlich einen Marken-Namen gesichert: âAuricleâ-Design nennt sich das, weil die Form unserem AuĂenohr nachempunden ist. Aussehen tut es gut, den Rest der Story brĂ€uchte ich nicht zwingend.
Der Body besteht aus Duraluminium (wie auch die hochpreisigeren Modelle von My Sonic Lab im Ăbrigen), und darauf kommt dann der sagenumwobene Urushi-Lack. Von Meisterhand aufgetragen heiĂt es â und ich kann bestĂ€tigen, das sieht schon sehr hochwertig aus!
Der offene Generator (mit krĂ€ftigem Samarium-Kobald-Magnet) beherbergt Spulen aus âreinstemâ Kupfer, die Armatur wird aus Mu-Metall geformt. Bei diesem Werkstoff werde ich hellhörig, verwenden ihn doch wenige Hersteller von Ăbertragern, die damit eine mustergĂŒltige Abschirmung gegen Störungen erzielen.
Den Generator behandelt Hana krygenisch: Er wird auf eine Temperator nahe des absoluten Nullpunkts abgekĂŒhlt, was die molekularen Strukturen homogeniseren soll. Tja, was daran Vodoo ist und was wirklich klangliche Auswirkungen hat â ich weiĂ es nicht. Andere machen es auch so, schaden wird es also nicht :-)
In jedem Fall sind alle Details der Resonanz-Minderung gewidmet, nicht zuletzt die abgerundeten Kanten und das visuell verdammt schöne Ebenholz-PlÀttchen mit einem Schriftzeichen darauf. Wird wohl Umami bedeuten, oder?
Der Diamant des Umami Red ist mit einem âMicrolineâ-Schliff versehen, den ich bis dato als besonders nebengerĂ€uscharm kennengelernt habe â gute Wahl! Ist im Ăbrigen auch bekannt unter âMicro Ridgeâ, weil die Diamantspitze als schmaler Grat gefertigt ist (= âridgeâ in Englisch). Ich habe meinem SPU ein Retipping mit einem solchen Schliff verpasst â richtig gut. Aber ich schweife ab …
Im Falle des Hana Umami Red sitzt der Diamant auf einem steifen, harten und zugleich leichten Bor-NadeltrÀger. Also auch hier ein Material, dass Tonabnehmer höherer Preisklassen prÀferieren.

Wunderschön: Ein Ebenholz-PlĂ€ttchen mit Schriftzeichen als Kontrast zum roten Lack â macht sich wunderbar an diesem Tonabnehmer.

Der NadeltrĂ€ger des Umami Red ist aus Bor, der Diamant kommt im Microline-Schliff. Damit kitzelt er alle Informationen aus der Rille â bei Ă€uĂerst geringen LaufgerĂ€uschen.
Wie klingt nun das, was nach âUmamiâ schmeckt?
Ein japanischer Chemiker soll als fĂŒnfte Geschmacksrichtung â neben sĂŒĂ, sauer, bitter, salzig â ebendieses âUmamiâ entdeckt haben. Das steht fĂŒr âfleischigâ, âwuÌrzigâ, âwohlschmeckendâ. Kann man so nennen!
Wie oben angedeutet, fasziniert mich die BĂŒhne, die das Umami Red aufzuziehen vermag. Nicht unnatĂŒrlich sĂ€mtliche Dimensionen brechend, aber eben ein wohldosiertes bisschen mehr an Breite und auch Tiefe. Damit erhalten die Protagonisten auf der BĂŒhne etwas mehr Luft, was wiederum einzelne Instrumente und Stimmen in ihrer Charakteristik nĂ€her zum Hörer bringt. Sie werden greifbarer, hautnah spĂŒrbar, die Darbietung in Summe emotionaler.
Das Hana Umami Red holt das oft zitierte analoge Flair in die Kette. Die Auflösung ist fantastisch, aber nervt nicht. Durchhörbarkeit in geschmeidig, wenn man so will. Wer mit Lyra-Systemen nicht glĂŒcklich ist oder wird, fĂŒr den könnte das Umami Red eine Alternative sein! Das hier ist maximales Analog-Feeling, eine Referenz fĂŒr insbesondere die Mitten-Wiedergabe.
Kann der Tonabnehmer auch richtig zulangen? Durchaus, Charlie Antolini muss dafĂŒr herhalten, danach Tool. Das Umami Red spielt ansatzlos, flink und hat Schub dahinter. Im Vergleich mit dem My Sonic Lab Signature Gold vielleicht einen Tick weniger Punch, aber die Gesamtdarbietung ĂŒberzeugt mich auch in dieser Disziplin absolut.
Technische Daten und Praxistauglichkeit des Umami Red Tonabnehmers
6 Ohm Innenwiderstand, Abschussimpedanz < 60 Ohm und 0,4 mV Ausgangsspannung: das Umami Red ist nicht anspruchsvoll, was die Phonovorstufe angeht. Der Tonarm sollte ggf. ĂŒber ein schwereres Zusatzgewicht verfĂŒgen, damit man nĂ€her ans Lager kommt. Die 10 Gramm Gewicht des Umami Red sind ĂŒberdurchschnittlich hoch und dem massiven Body geschuldet.
Innenwiderstand | 6 Ohm |
Empfohlener Auflagedruck | 1,8 bis 2 g (1,95 wÀre meine Empfehlung) |
Frequenzgang | 15 bis 50.000 Hz |
Kanaltrennung | 30 dB (kommt hin nach meinen Tests!) |
Nadelschliff | Microline |
NadeltrÀger | Bor |
Compliance bzw. Nadel-Nachgiebigkeit | 17 ”m/mN (bei den gÀngigen 10 Hz) |
Tracking/AbtastfÀhigkeit | 70 ”m (Herstellerangabe), ich habe sogar 90 gemessen! |
Azimut Range | Maximale Toleranz 2,5 Grad (Testexemplar: 0,5 Grad) |
Gewicht | 10,5 g |
Zubehör | NadelbĂŒrste, Inbus, 3 PĂ€rchen extra kurze Schrauben, mit der normalen LĂ€nge kommt man nicht weit … |

Das Umami Red am Ăbertrager
Das Umami Red zĂ€hlt zu den niederohmigen Tonabnehmern. Somit war klar, dass ich es auch an meinem Ăbertrager SUT-1L von MK Analogue ausprobiere. Und siehe da: das Umami ist einer der Tonabnehmer, die an einem Ăbertrager noch zulegen! Mit entsprechenden Anpass-WiderstĂ€nden konnte ich das Ganze mit ca. 100 und 60 Ohm abschlieĂen, letzteres gefiel mir sogar noch besser, da swingte und groovte es noch mitreiĂender. Das waren Nuancen, aber es ist ein gutes GefĂŒhl, die letzten paar Prozente ausgeschöpft zu haben.
Mein Video zum Umami Red
Test Zitate zum Hana Umami Red

âThreading the sonic needle nearly perfectly, the Umami Red is, as noted, exceptionally balanced, with upper-tier dynamics, instrumental separation, soundstaging, and realism. If this cartridge is set up properly in a capable system on a quality tonearm and phonostage, many listeners will surrender to its allure … The Umami Red is deliciously enjoyable. Color me impressed.â

â… serviert Hana seine ultimative Delikatesse. Das Umami Red, das auf gustatorische Reize anspielt, ist ein sinnliches Erlebnis. Nicht fuÌr den Gaumen, dafuÌr umso mehr fuÌr die Ohren. Abseits aller fantasievollen Umschreibungen ist es ein Abtaster der absoluten Top-Liga mit uÌberragenden FaÌhigkeiten …â

âDas HANA Umami Red … transportiert die eigentliche Botschaft und verströmt eine Aura musikalischer Opulenz in HĂŒlle und FĂŒlle. Es geht nicht nur darum, wie genau die Nadel die Rillen einer Schallplatte trifft, sondern vielmehr um die QualitĂ€t der elektrischen Spannung, die am Ausgang ankommt. Der wahre Unterschied liegt in der emotionalen Verbindung, wie stark sie ist und wie sehr sie der Musik erlaubt, sich auszudrĂŒcken und zu entfalten.â
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