JVC DLA-NP5 – Heimkino-Projektor mit nativer 4K-Auflösung und HDR
„Auch wenn der DLA-NP5 nicht die identische Bildqualität eines NZ7 erreicht, so liefert er ein derart hohes Qualitätsniveau, dass der Wunsch nach noch mehr kaum aufkommen dürfte. Wer nach der richtigen Eintrittskarte in den High-End-Projektionsmarkt sucht und neben Film- und Streaming-Signalen auch Videospiele in exzellenter Bildqualität darstellen möchte, der findet im DLA-NP5 den passenden Spielpartner.“
Preis-Leistungssieger: JVC DLA-NP5
Wie viel Geld soll man für einen Beamer ausgeben? Gute Frage, angesichts der Tatsache, dass ca. alle 3 Jahre neue Geräte-Generationen erscheinen, die signifikante Verbesserungen gegenüber den Vorgängern bringen. Der JVC DLA-NP5 hat zwar wesentliche Bauteile vom Vorgänger N5 übernommen, aber nun hat er ein komplett neues Board intus mit HDMI 2.1 und HDCP 2.3, kann 48 Gbps und 120 Hertz bei 4K, beherrscht HDR 10+.
In Summe macht in das zu einem Projektor, der ein absoluter Preis-Leistungs-Tipp ist. Er bewegt sich in Sachen Bildqualität, Schwarzwert/Kontrast, Helligkeit und Schärfe äußerst nah – eigentlich zu nah – am JVC-DLA-NZ7 (4.000 Euro teurer!). In Kombi mit Frame Adapt HDR ist das ein einzigartiges Heimkino-Paket.
ABER: Wer aufgrund Leinwand-Größe (> 3 Meter Breite) und Leinwand-Gain mehr als die kalibrierten 1.500 Lumen benötigt, ist ggf. besser mit mit dem Laser-Beamer Epson LS12000 bedient (4.949 Euro). Zumal dieser etwas leiser ist. Der Kompromiss wäre dann der Verzicht auf Frame Adapt HDR, was die JVC-Projektoren als einzige integriert haben und was HDR-Filme zu einem echten Erlebnis macht.
Die Tatsache, dass der JVC NP-5 ein Lampen-Beamer ist, finde ich dagegen nicht so schlimm. Gegen das kommende „EU-Embargo“ haben Hersteller und Händler genug Lampen gehortet. Und wenn eine solche nach 2.000 bis 3.000 Stunden erneuert werden will, kostet das 499 Euro. Bei 2 Spielfilmen pro Woche läuft so eine Gasentladungslampe übrigens 10 Jahre …
Neu: Firmware-Update November 2023
Das JVC-Firmware-Update V300 ist da: Die zweite Generation von Frame Adapt verbessert das Dynamic Tone Mapping für HDR-Bilder mit hohem Weißanteil. Mit der USB-Backup-Funktion können alle Benutzer-Einstellungen gespeichert und wieder überschrieben werden.
Die Bildqualität des JVC DLA-NP5 – plastisch, kontrastreich, satt und scharf
Die hochwertige Optik – 65 mm Durchmesser, 17 Elemente in 15 Gruppen – in Kombination mit dem 0,69 Zoll nativen 4K D-ILA Chip: Da geht was! Native 4K können in dieser Preisklasse wenige, aber die Auflösung ist nicht alles …
Der DLA-NP5 bringt die UHD-Bilder äußerst scharf rüber, bis in den Rand, das ist definitiv besser als beim Vorgänger. Hier sind die größeren JVC-Modelle noch einen Tick schärfer (aber die kosten auch das x-fache). Und wer den absoluten Schärfe-Kick sucht, der sollte mal einen Blick auf DLP-Beamer wie den Sim2 Crystal 4SH werfen. Wichtig ist aber, dass die Ecken nicht aufgehellt werden, das war wohl bei früheren Modellen mal ein Kritikpunkt.
Als Einstellung für den Schärfegrad bei der Skalierung von HD-Signalen ist der Modus „Hochauflösend 1“ zu empfehlen. Dieser betont Details in dezenter Art, ohne zu künstlich zu wirken.
Das Schwarz ist satt, der Kontrast hoch, die Spitzlichter strahlen, ohne ins reine Weiß abzudriften. Die Farben sind sehr realistisch und plastisch. Auch hier ist der Unterschied zu den größeren Modellen nicht weltbewegend, aber natürlich sichtbar.
Optimierungsbedarf besteht geringfügig bei der (voreingestellten) Konvergenz, also der idealen „Überdeckung“ der drei Farben. Aufgrund der Objektiv-Eigenschaften sollte diese für verschiedene Bildgrößen im Rahmen der Kalibrierung angepasst werden. Die Werte hinterlegt man dann in verschiedenen Lens-Memory-Speicherbänken – fertig. Das ist – und da sind wir wieder beim Positiven – in dieser Preisklasse keinesfalls gang und gäbe. Im Übrigen sind die anderen Voreinstellungen „out of the box“ verdammt gut bei JVC.
Dank Frame Interpolation kann sich jeder sein Traumbild zimmern: zum Beispiel, indem man „Clear Motion Drive“ auf niedrig einstellt und einen niedrigenn bis mittleren Wert für die „Bewegungsverbesserung“ (ggf. sogar hoch). So wird das Bild noch schärfer, ohne in Soap-Opera-Look zu verfallen. Mit diesem Effekt des JVC kann sogar ich einigermaßen leben, das will was heißen! Aber es bleibt Geschmacksache, manche Lindenstraße-Fans werden stärker eingreifen. Trotzdem gut, dass es solche feinen Justage-Möglichkeiten gibt beim NP5!
Der fantastische Bildeindruck bei 4K/HDR-Material ist natürlich auch eine Folge des HDR Tone Mappings …
Dynamische Intelligenz: Frame Adapt HDR für die perfekte Helligkeit in jeder Szene
Über die Hintergründe zu HDR, den Problemen von Projektoren damit und die Lösung via Videoprozessor habe ich in meinem Beitrag zum Lumagen Radiance Pro ausführlich berichtet: HDR Tone Mapping – in Echtzeit, Bild für Bild. Diese Technik im JVC DLA-NP5 ist zwar nicht ganz so ausgefeilt wie die im Lumagen, aber man kommt damit verdammt weit.
JVC nennt das Ganze „Frame Adapt HDR“ – das deutet schon an, dass der Projektor in der Lage ist Bild für Bild in Sachen Helligkeitsabstufung zu analysieren und auf dieser Basis optimal „auszuleuchten“. Sprich: Der Projektor passt jedes Bild bzw. jede Szene in seinen Luminanz-Bereich ein. Dazu gibt es noch ein interessantes Feature namens Kino-Optimierer: Hier bezieht der JVC die Diagonale der Leinwand und ihren Gain-Faktor in die Berechnung ein.
Der Projektor erkennt HDR und SDR bei der Zuspielung und schaltet dann automatisch in die zugehörigen, vorher konfigurierten Presets, man muss also nix mehr tun!
Das praktische Resultat von Frame Adapt HDR und Kino-Optimierer ist wirklich bemerkenswert: Vor allem in dunklen Szenen mit hellen Details oder vereinzelten Spitzlichtern zeigt der JVC NP5 seine Klasse: Die Durchzeichnung von dunklen Gegenständen oder Kleidung bleibt auch im dunklen Umfeld erhalten, die Lichter überstrahlen nicht, alles wirkt natürlich, artefaktfrei und zeigt eine vorbildliche Tiefe.
Es sei noch erwähnt, dass der Projektor die in HDR-10(+)-Inhalten sowie HLG-Inhalten (also quasi HDR im TV) hinterlegten Helligkeitsinformationen natürlich auch ausliest. Dolby Vision aber nicht. Die Frage ist: Warum sollte man „Frame Adapt HDR“ ausschalten, und nur die hinterlegten Daten berücksichtigen, die im Falle von HDR-10 sogar nur Durchschnittswerte sind bzw. nur den Film als Ganzes ins Kalkül ziehen …
Technische Daten und Preise zum JVC Beamer DLA-NP5
Hier geht es zum JVC Beamer-Vergleich der aktuellen DLA-Modelle
Bedienungsanleitung und weitere Links und Downloads zum JVC DLA-NP5
- Bedienungsanleitung in Deutsch (PDF; 9 MB)
- DLA-Firmware aktuell (zip)
- Adjustment-Tool / Software zur Kalibrierung (MSI-File und PDF)
- Spyder X Pro Kolorimeter: Hardware zur Kalibrierung, günstigster Preis bei Foto Erhardt (kein Affiliate-Link)
- Thread zur Kalibrierung mit Tipps im Heimkinoverein
- Video-Anleitung zur Kalibrierung (Youtube, englisch)
Anmerkung: Ich empfehle, auch wenn es bei den JVC-Beamern nicht zwingend notwendig ist, die iniziale Kalibrierung vom Profi, dies erledigt für mich Raphael Vogt.
Maßzeichnungen und Projektionsabstände für den JVC NP5
Der NP5 ist ein ganz schöner Brocken und besitzt fast die identischen Maße wie die größeren JVC-Modelle. Wichtig ist, dass für die Belüftung Luft von hinten angesaugt und nach vorne abgeblasen wird. Das bedeutet, dass ihr hinter dem Beamer Platz einplanen solltet, zumal bei 3-D ohnehin noch rund 7 cm für einen JVC PK-EM2 Synchro-Transmitter eingeplant werden müssten.
Projektionsabstände
Abweichungen von plus minus 5 % von den angegebenen Werten sind möglich. Das ist nicht wenig, und ich finde das auch etwas ungenau von JVC.
In der Praxis bedeutet das, dass man vorher genau ausmisst (inkl. Puffer für Abstand Beamer–Rückwand), ob man die gewünschte Bildgröße realisieren kann.
Der JVC muss übrigens nicht mittig platziert werden. Er kann seitlich versetzt bzw. oberhalb oder unterhalb der Leinwand platziert werden, dank des 2,0-Zoom-Objektivs und dem Lens-Shift, den JVC mit 34 % und 80 % (horizontal, vertikal) großzügig ausgelegt hat.
Bildbreite × Bildhöhe | Abstand Wide | Abstand Tele |
---|---|---|
1,99 × 1,12 m (16 : 9) | 2,84 m | 5,8 m |
2,21 × 1,23 m (16 : 9) | 3,16 m | 6,45 m |
2,44 × 1,30 m (16 : 9) | 3,49 m | 7,10 m |
2,66 × 1,49 m (16 : 9) | 3,81 m | 7,75 m |
2,88 × 1,62 m (16 : 9) | 3,90 m | 7,53 m |
3,32 × 1,87 m (16 : 9) | 4,77 m | 9,70 m |
4,42 × 2,49 m (16 : 9) | 6,38 m | 12,95 m |
2,10 × 0,9 m (21 : 9) | 3 m | 3,13 m |
2,57 × 1,09 m (21 : 9) | 3,68 m | 7,5 m |
2,81× 1,19 m (21 : 9) | 4,02 m | 8,18 m |
3,51 × 1,49 m (21 : 9) | 5,04 m | 10,24 m |
Test-Zitate zum JVC DLA-N5P
„Der JVC DLA-NP5 stürmt mit herausragender HDR-Performance, exzellenter Farbdarstellung und einem umfangreichen Ausstattungspaket in unsere Referenzklasse. Im Vergleich mit den deutlich teureren 8K-Laserlicht-Modellen fallen die Unterschiede in der Bildqualität wesentlich kleiner aus, als es die Preisspannen erwarten lassen.“
„Auch wenn der DLA-NP5 nicht die identische Bildqualität eines NZ7 erreicht, so liefert er ein derart hohes Qualitätsniveau, dass der Wunsch nach noch mehr kaum aufkommen dürfte. Wer nach der richtigen Eintrittskarte in den High-End-Projektionsmarkt sucht und neben Film- und Streaming-Signalen auch Videospiele in exzellenter Bildqualität darstellen möchte, der findet im DLA-NP5 den passenden Spielpartner.“
„Der JVC DLA-NP5 ist ein nativer 4K-Heimkino-Projektor mit UHP-Lampe, exzellenter Farbdarstellung ab Werk und fantastischem Kontrastumfang … Mit HDR-Filmen läuft der DLA-NP5 zur Hochform auf, dank Frame Adapt HDR und Kino-Optimierung mit dynamischen Tone Mapping … Für unter 7.000 Euro gibt es aktuell keinen besseren Projektor.“
„Machen wir es kurz: Wer nicht heute schon 8K-Auflösung benötigt, kann hier getrost zugreifen. Sogar die 120Hz für die Gamer stecken schon drin. Und gegen die ausgereifte Lampentechnik ist auch nichts einzuwenden. Die Botschaft des NP5 lautet: Es muss nicht unbedingt ein Laser sein. Gefordert sind ehrliche, klare Bilder, technisch für alle Quellen gewappnet. So macht Heimkino Spaß. Film ab!“
Die Tests zeigen: der JVC NP5 ist wirklich ein heißer Tipp. Wer wirklich höher hinaus will in Sachen Lampe, Lichtleistung, Schwarzwert und Kontrast, möge sich mit dem JVC DLA-NZ8 beschäftigen. Für den sind aber knapp 15.000 Euro fällig.
Zubehör zum JVC DLA-NP5: 3-D-Brille, Transmitter, Ersatzlampe
3-D-Brille JVC PK-AG3: 139 €
- Wiederaufladbare aktive Shutter-Brille für alle 3-D D-ILA Modelle von JVC
- Verstellbares Design –> Tragen einer Brille darunter möglich
- Ladezeit: 2,5 Stunden (ca. 10 Minuten Aufladen bringt 15 Stunden Nutzungszeit)
- Anschluss: USB (Kabel vorhanden, Ladegerät/Netzteil nicht)
- Nutzungsdauer: ca. 100 Stunden
3-D-Synchro-Transmitter: 99 €
- für 3-D-Shutterbrille PK-AG3
- Anschluss: hinten am Gerät
- Funkwellen-Abdeckung: 10 Meter
- Maße: 48,9 × 14,5 × 65 mm (B × H × T)
- Gewicht: 20 Gramm
- Bedienungsanleitung (Deutsch)
Ersatzlampe PK-L2618U (u. a. für NP5, N5, N7, NX9): 499 €
- Volle Helligkeit und Farbenpracht für ein Invest von unter 5oo Euro,
- Original JVC-Lampe (Nachbauten sind nicht zu empfehlen!)
- Einbau möglich für Leute mit Erfahrung und handwerklichem Geschick, ich empfehle Einbau vom Experten und gleichzeitige Rekalibrierung in diesem Fall
Deine Anfrage zu JVC-Projektoren und Zubehör, gern auch in Kombination mit Leinwänden von Screen Research und Stewart
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