Skyanalog G2 MK2 – MC-Tonabnehmer für 1.649 Euro

Skyanalog P2 MK2 setilich

Das Skyanalog G2 MK2 ist das „mittlere“ System der G-Reihe und aus meiner Sicht ein heißer Tipp in der Preisklasse um 1.500 Euro.

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„Die Überraschung kommt beim Umbau auf das G-2: Es unterscheidet sich klanglich nämlich fast gar nicht vom 500 Euro teureren großen Bruder. Es scheint mir eine Spur leiser zu sein, verfügt aber über die praktisch gleiche Akkuratesse und Auflösung.“

hifitest.de (Test MK1-Version), Zum Testbericht auf hifitest.de

Groove, Klangfarben, Auflösung – wunderbar!

Das Skyanalog P1-G zu 589 Euro ist mein Preis-Leistungs-Tipp schlechthin, hier geht es um das gut 1.000 Euro teurere Skyanalog G2 MK2, das ebenso mit dem besonderen Yan-Dämpfungssystem ausgestattet ist und klanglich einen draufsetzt.

In der Preisklasse „um 1.500 Euro“ fällt mir natürlich gleich ein Audio Technica ART9 oder das Goldring Ethos SE ein; beides sehr fein auflösende und wunderbare Tonabnehmer, die eher neutral abgestimmt sind.

Und genau das macht das Skyanalog G2 MK 2 so spannend für mich, denn es bringt ein Extra an Klangfarben und Groove mit, spielt etwas wärmer als die beiden erstgenannten. Und kann damit für viele Ketten genau der Faktor sein, der dem analogen Genuss das Sahnehäubchen aufsetzt …

Technischer Aufbau des Skyanalog G2 MK2

  • Diamant mit elliptischem Schliff und einem Radius von 5 µm (bei einer Länge von 150 µm)
  • Nadelträger aus Rubin
  • Eisenplatte und kreuzförmige Spulenwicklung
  • Korpus aus Aluminium
  • gut haftender Nadelschutz

Rein von den technischen Daten haben wir im Unterschied zum P1-G also den Rubin-Nadelträer und ein noch reineres Kupfer als Spulenmaterial: „6N OCC“ statt „4N OCC“. Ob das der ganze Zauber ist, der das G2M2 tonal differenziert, bezweifle ich. Irgendwas müssen die Chinesen im Inneren noch anders machen – nur eine Vermutung …

Dämpfungssystem „Yan“

Skyanalog  hebt bei allen Tonabnehern der neuen Serie das ausgeklügelte Dämpfungssystem hervor, das sich auf die Compliance und das Auflagegewicht auswirkt. Letzteres ist mit lediglich 1 bis 1,5 Gramm angegeben. Vorteil dieser Werte ist nicht nur die noch „schonendere“ Plattenabtastung: Weniger Auflagegewicht bedeutet weniger Skating-Kraft und damit weniger Kraftausübung über Antiskating auf den Arm. Trotzdem empfehle ich den oberen Wert und nicht die 1,35 Gramm des Herstellers.

Klanglich soll das Yan-System zur phasenlinearen Wiedergabe, Verzerrungsarmut und verbesserter Transienten-Wiedergabe beitragen.

Skyanalog G2 MK II unter dem Mikroskop

Die Chinesen machen einen guten Job, und der Vertrieb schaut auch nochmal drauf – und ich ebenso. Darum kann man sich sicher sein, einen Tonabnehmer mit hoher Fertigungspräzision bzw. weniger Toleranzen als bei anderen Herstellers zu erhalten.

Unter dem Mikroskop sieht man schön den rot schimmernden Rubin-Nadelträger und den gerade montierten Diamant.

Skyanalog G2 MK2 unter dem Mikroskop: Sicht auf Nadelträger und Diamant

So klingt das G2 MK2

Die Tonalität von Skyanalog ist über die gesamte Tonabnehmer-Range ähnlich – sagt man. Zumindest für das G2 MK2 und das P1-G kann ich das bestätigen. Ich schätze an den Systemen die sehr entspannte Wiedergabe, die einen in die Musik eintachen lässt:

  • Kein hochgezüchteter Hochton, aber trotzdem eine wunderbare Feinsinnigkeit und Feinauflösung
  • Keine nervenden, scharfen Sibilanten, aber eine sehr involvierende Stimmen-Wiedergabe mit dem richtigen Schuss an Wärme
  • Kein aufgedickter, voluminöser Bass, aber knackig-fröhlich-konturiert auf die 12 gibt es trotzdemEine wunderbare Bühne mit Luft zwischen den Instrumenten

Die Bühne gerät realistisch breit und tief, es ist die richtige Portion Luft zwischen Instrumenten bzw. Protagonisten. Das ist einer der Faktoren, die es vom P1-G abhebt. Dazu – und das ist das Entscheidendere für mich – kommen Klangfarben ins Spiel, die die Darbietung noch realistischer machen. Insbesondere Grundton und Mitten „strahlen“, das groovt und swingt, das kommt satt. Ja, da spürt man einen Hauch vom Hana Umami Red und sogar von meinem Liebling The GoldBug.

Einstellung des Tonabnehmers

Um die genannten Meriten in voller Pracht zu erfahren, gilt auch für diesen Tonabnehmer: exakte Montage ist Pflicht! Auch wenn die Azimut-Abweichung bei den bisherigen Skyanalog-Modellen, die ich in der Hand hatte, gering ist (bis 1 Grad), das gehört entsprechend korrigiert.

Bzgl. VTA gibt Skyanalog 20 Grad an. Wenn ich das nachmesse, gehört der Tonarm etwas nach unten (bitte nicht mehr als 4-5 mm!), alternativ oder ergänzend kann man mit einem Shim aus Kunstharz von Wally Tools korrigieren (kriegt ihr bei Bedarf auch über mich).

Das System ist wie angedeutet gnädig beim Antiskating, die Skala beim Thorens TD 1601 zeigt bei Messung mit dem Wally Skater ca. 1,2 an, statt 1,5. Also nicht überkompensieren :-)

Tonarme und Phonovorverstärkung

Passende Tonarme

Das G2 MK2 ist an mittelschweren gut aufgehoben, an der Stelle sind wir also sehr flexibel. hatte es am Thorens TD 1601 mit TP160 laufen, am Reed 5a (18 bzw. 16 Gramm effektive Masse) sowie am Korfaudio TA-SF11 R (mit Keramik-Headshell 28 Gramm). Ein schwerer Arm geht mindestens genauso gut!

Besitzt der Arm mehrere oder teilbare Gegengewichte, sollte man darauf achten, dass sich das Gewicht möglichst nah am Lagerpunkt befindet, die geringe Auflagekraft lässt hier Spielmöglichkeiten zu.

Phonovorverstärker bzw. Übertrager für das Skyanalog G2 MK2

Um die Fähigkeiten eines Tonabnehmers für 1.649 Euro voll zur Geltung zu bringen, sollte man bei der Phonoverstärkung nicht sparen. Wer schon einen guten Phonopre besitzt, kann via MC Übertragung noch eine Steigerung erzielen. Ich betreibe den Abtaster mit dem MK Analogue SUT-1L im Übersetzungsverhältnis 1 : 16. Das passt wie die Faust aufs Auge, der Abschlusswiderstand beträgt dann 180 Ohm.

Dieser Wert lässt sich noch erhöhen – was durchaus gefallen kann –, wenn man am MM Eingang den typischen Abschluss von 47.000 Ohm erhöhen kann, so z. B. beim MK Analogue MM-PH-AMP oder dem Audiospecials Phonolab.

Retipping: ja!

In dieser Preisklasse sollte man sich auch die Frage nach dem Fall der Fälle stellen. Wenn die Nadel ab ist – oder abgenutzt – fallen andernorts 70 bis 90 Prozent des Neupreises an für ein Retipping (vgl. Hana oder Audio Technica, nur zwei Beispiele).

Bei Skyanalog kommt man günsiger weg: Ein neuer Diamant + eine neue Nadel kosten beim Skyanalog G2 MK2 580 Euro, da sind wir also bei 35 % des Neupreises, das klingt doch deutlich vernünftiger. Man kann sogar die Spulen ersetzen lassen, das würde 520 Euro kosten.

Technische Daten zum Skyanalog G2 MK2

EigenschaftWert
SchliffElliptisch (wohl Fineline)
NadelträgerRubin
Verrundungsradius5 µm (Länge 150 µm)
Output0,32 mV (bei 3,54 cm/s; entspricht eher einem Vergleichswert von 0,42 mV)
Interne Impedanz6 Ohm
Spulenmaterial6N 0CC (99,9999 % sauerstoffreines Kupfer)
Frequenzgang20 Hz bis 25.000 Hz (± 2 dB)
Kanaltrennung> 30 dB (1 kHz)
Kanal-Balance≤ 0,5 dB
Tracking70 µm (1,5 Gramm Auflagekraft, 315 Hz)
Compliance13 µm/mN
Empfohlene Tonarm-MasseMittelschwer bis schwer
Einspielzeitca. 30 h
Auflagekraft1,1 bis 1,5 Gramm (Empfehlung 1,35 Gramm)
Empfohlende Abschluss-Impedanz
200 bis 470 Ohm (am Übertrager empfehle ich ca. 200 bis 300 Ohm)
Gewicht10,7 Gramm
Preis1.649 €
Preis Retipping
- Diamant: 340 €
- Nadelträger und Diamant: 580 €
(Reparaturen werden vom Vertrieb gesammelt werden und mit der nächsten Lieferung zurück gesandt, Gesamtdauer ca. 4–6 Wochen)
Garantie2 Jahre
Skyanalog G2 MK2 in Holzschachtel, Deckel daneben

Das Skyanalog G2 Mk2 kommt mit Befestigungsschrauben in einem schlichten Holzkistlein.

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