Die Audes Power Conditioner / Netzfilter im Vergleich
Audes – sauberer Strom aus Estland
Audes ist nicht irgendwer – das estländische Unternehmen ging aus dem Staatsbetrieb Estonia hervor und konnte sich auch später dank seiner exzellenten Produkte behaupten. Heute arbeiten bei Audes über 80 Mitarbeiter, die u. a. Gehäuse und Trafos für renommierte (auch deutsche) Unternehmen herstellen.
Die „Power Conditioner“ von Audes, mittlerweile gibt es 5 Modelle, haben einen kleinen Siegeszug hinter sich. Denn nicht nur diverse Test-Magazine preisen die Netzfilter mit den riesigen Trenntrafos, auch in den Netz-Foren sind begeisterte Töne zu vernehmen. Da stimme ich ein, denn auch bei mir hat der Audes ST-3000 einen festen Platz in meinem Hörraum erobert.
Auf dieser Seite gebe ich euch einen Überblick über die verschiedenen Audes Power Conditioner, deren Funktionsweise und Vorteile. Das hilft euch dann hoffentlich dabei, herauszufinden, welches Modell ggf. für euch das richtige ist.
Die Audes Power Conditioner: Modelle im Überblick
Wichtiger Hinweis: Manche Schaltnetzteile in Class-D-Endstufen verlangen zwingend eine Erdnung, so z. B. die in der Trinnov Amplitude 16 verbauten. Sie sind für den Betrieb mit einem Audes Netzfilter nicht geeignet. Des Weiteren gibt es Schaltnetzteile in Endstufen, die in hohem Maße Stör-Einstreuungen verursachen. Wenn diese gemeinsam mit anderen Geräten an einem Netzfilter hängen, kann die Wirkung beeinträchtigt werden. Das vorab, los geht’s:
Audes ST-5000
- 5.000 Watt
- für sehr ambitionierte HiFi-Stereo-Setups ohne jeden Kompromiss und mit großen Verstärker-Boliden (Class A, Röhre) sowie größere Heimkinos mit vielen Leistungsendstufen
- 7.150 Euro
Noch mehr von Audes
Audes Netzleiste PS-6
- Maximalstrom/Sicherung: 10 Ampere
- Maximale Leistungslast: 2,3 kW
- Netzeingangsbuchse: inationaler Standard IEC C14
- Abmessung: ca. 9,4 × 14,5 × 24 (H × B × T)
- Gewicht: 1,7 kg
- Preis: 600 €
Audes DCB-1 DC-Blocker
- Reduziert Trafobrummen, beeinflusst aber die Dynamik des wiedergegebenen Signals nicht.
- Maximalstrom/Sicherung: 16 Ampere
- Maximale Leistungslast 3,68 kW
- Netzeingangsbuchse: IEC-320 für 16 Ampere
- Filterung (max.): > 1 Volt (max. 3,5)
- Preis: 600 €
Der Trenntrafo als Schlüssel-Element der Audes Netzfilter
Alle Audes Modelle besitzen einen fast schon „überdimensionierten“ Trenntrafo, den die Esten in kompletter Eigenregie produzieren. Das Besondere ist die Wickeltechnik und die Qualität des Kerns. Das Resultat zeigt sich bei einem technischen Schlüsselwert: Der Ausgangswiderstand beträgt gerade mal 0,4 Ohm. Das wiederum bedeutet, dass diese Boliden schnell und vor allem gigantisch viel Strom liefern können.
Das wiederum ist der Grund, warum andere Netzfilter-Konzepte als „Dynamik-Bremsen“ gelten. Da gerät die Wiedergabe zwar sauberer, konturierter, transparenter. Aber der Wumms fehlt. Darum war und bin ich immer skeptisch gegenüber dieser Geräte-Gattung.
Jedenfalls – und das ist die logische Folge der Stromliefer-Fähigkeit– empfiehlt Audes seine Power Conditioner explizit auch für Endstufen – zumindest für viele davon (s. o.). Und in meinem Setup war genau das der ohrenscheinlichste Fortschritt.
Galvanische Trennung
Im Phonobereich bin ich bereits seit vielen Jahren Fan von MC-Übertragern. Der Trafo, der in den Audes Geräten zum Einsatz kommt, setzt die Spannung aber nicht hoch, sondern überträgt sie eins zu eins auf die Sekundär-Wicklung.
Damit ist die Seite, die die Spannung an die angeschlossenen Geräte abgibt, galvanisch getrennt von der Primär-Wicklung, die den Strom aus dem Netz holt. Der Vorteil: Brumm oder hochfrequenter Müll von Routern, PCs, Lampen, Solar-Wechselrichtern etc. verschwindet.
Der umfassend geschirmte Trenntrafo fungiert gleichzeitig als Filter für Frequenzen über 800 Hertz (wo sich die allermeisten Netzstörungen hochfrequenter Art befinden). Aber auch unter der Netz-Frequenz von 50 Hz – das ist eine Besonderheit – lässt er kauf was durch, und in diesem Bereich streuen z. B. Dimmer ein.
Zum Vergleich: „Normale“ Filter arbeiten mit einer Spule, die als reiner „Tiefpass-Filter“ fungiert, also Frequenzen oberhalb eines bestimmten Wertes weg filtert. Darunter geht alles durch, der Stromfluss erfolgt ja immer durch den Draht, er ist also nicht galvanisch getrennt und gegen Brumm oft machtlos.
Trafo als Energie-Speicher und Symmetrierer
Weiterer Pluspunkt: Der Trafo der Audes Power Conditioner wirkt als Puffer bzw. Energiespeicher: Damit hält er bei kurzzeitigen Impulsspitzen die Spannung stabil. Wie die Esten das genau hinkriegen – keine Ahnung, aber glauben wir Ihnen das, es hört sich zumindest danach an!
Was ein Audes Power Conditioner nicht kann: Starke Schwankungen im Stromnetz dauerhaft ausgleichen, das geht dann nur mit Geräten, die den Strom neu aufbereiten oder riesigen Akku-Lösungen.
Die Sekundär-Wicklung ist übrigens in zwei Hälften geteilt, die einen (künstlichen) Mitten-Abgriff haben, der mit den Erdungskontakten verbunden ist. Somit wird der Strom „symmetriert“, was in der Praxis dazu führt, dass man an einem Audes Netzfilter die Stecker nicht mehr „ausphasen“ muss. Des Weiteren ist das Gerät damit gegen Erde gesichert.
Weitere Gemeinsamkeiten der Audes Power Conditioner
- Einschaltstrom-Begrenzung beim Start, damit sind die maximal 20 Ampère, die einige Audes Netzfilter zu Beginn ziehen, kein Problem für die Haussicherung.
- Thermoschutz, der den Transformator bei 90 Grad Celsius abschaltet (Unter 75 Grad geht er automatisch wieder an.)
Geringer Stromverbrauch im Stand-by, damit können die Audes Geräte immer an bleiben - Schöne Bullaugen zur Anzeige der Spannung und des aktuell fließenden Stroms
- Lüfterloses Design, nur minimales Geräusch des Trafos, wenn man sehr nah mit dem Ohr hingeht
- Hochwertige Schuko-Steckdosen
- Integrierter DC-Blocker (bis auf Modell ST-900, den es aber für 200 Euro Aufpreis auch mit gibt): Eliminierung von Brumm erzeugenden Gleichstrom-Anteilen im Netz (Manche HiFi-Geräte geben im Übrigen auch Gleichstrom ab, obwohl sie es nicht sollten … Der DC-Filter schützt den Audes selber vor Brumm: Er sitzt VOR dem Trafo, d. h. man kann eine Netzleiste ohne jeden Filter an die Audes-Geräte mit DC-Filter anschließen.
Klangliche Auswirkungen
In meinem Beitrag zum Thema HiFi Stromversorgung habe ich bereits angedeutet, dass pauschale Aussagen zu den klanglichen Effekten eines Netzfilters schwierig sind. Denn einzelne Setups und die (vor der Einschleusung eines Netzfilters) Strom-Qualität sind stark unterschiedlich.
Wer im Einfamilienhaus eine eigene geschirmte Leitung vom Sicherungskasten zur Anlage fährt, wird weniger „Vorhänge fallen hören“ als jemand, der in einem Altbau-Komplex mit zahlreichen Wohneinheiten und auf Putz verlegten Stromtrassen wohnt.
Aus Kunden-Rückmeldungen und anderen Erfahrungsberichten fasse ich die gängigen Effekte eines Audes Power Conditioners zusammen:
- Impulsivere Basswiedergabe, mehr Druck (ohne an Kontur zu verlieren)
- Bessere Übersicht über Protagonisten, v. a. bei Aufnahmen mit vielen Instrumenten
- Verbesserte Transienten-Wiedergabe
- Plastischere, realistischere Abbildung von Instrumenten und Stimmen
- Mehr Ruhe im Klangbild
- Bessere Bühnenabbildung
Und was bringt mein Audes ST-3000 im Dachboden?
Bei mir war der Effekt tatsächlich eine nochmalige Impuls-Steigerung im Bass bei hohen Lautstärken. Dagegen waren Stimmen und Instrumente bereits vorher wahnsinnig realistisch, aber ich verfüge über die o. g. eigene Stromleitung ins Reich meiner Träume. Und meine ohnehin schon leisen Trafos der Musical Fidelity M6x 250.7 Endstufen sind mit dem Audes ST-3000 nun „flüsterleise“.
Technische Daten und Preise der Audes Power Conditioner im Vergleich
Modell | Audes ST-900 | Audes ST-1500 | Audes ST-3000 | Audes ST-5000 |
---|---|---|---|---|
Leistung in Volt-Ampère | 900 | 1500 | 3000 | 5000 |
Eingang (Netzkabel) | Kaltgerätebuchse 10 A für Kabel IEC C14 | Kaltgerätebuchse 10 A für Kabel IEC C14 | Kaltgerätebuchse 10 A für Kabel IEC C19 | PowerCon Starkstrom Buchse für Kabel NAC3FC |
Ausgänge (Netzbuchsen) | 8 × 16 A / 250 VAC-Buchse CEE 7/3 | 20 Hz–20 kHz (± 0,5 dB) | 8 × 16 A / 250 VAC-Buchse CEE 7/3 | 20 Hz–20 kHz (± 0,5 dB) |
Anschlusskabel | 10 A, 250 VAC, IEC Norm C13 | 10 A, 250 VAC, IEC Norm C13 | 16 A, 250 VAC, IEC Norm C19 | nicht inkludiert |
Ausgangsimpedanz | 0,4 Ohm | |||
Stromverbrauch Leerlauf | 16 Watt | |||
Farb-Optionen | Schwarz, Weiß | Schwarz, Weiß | Schwarz, Weiß | Schwarz, Weiß |
Maße (B × H × T) | 47,7 × 13 × 34,7 cm | 47,7 × 15,5 × 34,7 cm | 47,7 × 18 × 370 cm | 47,7 × 26 × 415 cm |
Gewicht | 17,5 kg | 27 kg | 34 kg | 46 kg |
Listenpreis | 2.650 € (mit DC-Filter 2.850 €) | 3.850 € | 4.950 € | 7.150 € |
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